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Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Titel: Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz
Autoren: SARAH MORGAN
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Jockeys begegnete und ein seltsames Unbehagen fühlte.
    Er wird mir Ärger machen, dachte sie beklommen, verwarf aber jeden Gedanken daran, ihre Befürchtung jemand anderem mitzuteilen, sonst wäre ihre Tarnung aufgeflogen.
    Und dann war die Chance ohnehin vorbei, weil das Getöse von den Publikumsrängen immer lauter wurde und die Startflagge sich senkte. Wie ein schwarzer Blitz schoss Batal voran, und Bella erlaubte dem Hengst, sich an die Spitze zu setzen. So bestand am wenigsten die Gefahr, dass einer der anderen Jockeys versuchte, sie zu sabotieren.
    Sandfontänen spritzten ihr ins Gesicht, und alles, was sie noch wahrnahm, waren die donnernden Hufe ihrer Konkurrenten im Rücken. Doch sobald sie ihr zu nahe kamen, streckte Batal sich und vergrößerte die Distanz zu ihnen wieder. Es war, als berührten seine Hufe kaum noch den Boden … als würde er fliegen.
    Bella fühlte Zuversicht in sich aufbranden und lächelte.
    „Du bist fantastisch!“ , schrie sie gegen den heißen Wüstenwind an. „Wenn wir gewinnen, werde ich nie wieder mit dir schimpfen. Du darfst mich sogar beißen und treten, aber jetzt flieg, Batal, flieg!“
    Als sie den Hengst um die Wendemarke und auf die Zielgerade zwang, spürte sie plötzlich einen heftigen Schlag gegen ihren Oberschenkel. Instinktiv griff sie nach Batals Mähne, um sich daran festzuhalten, doch im vollen Galopp gelang es ihr nicht. Bereits in der nächsten Sekunde fand sie sich auf dem Boden wieder. Sie landete schmerzhaft auf Kopf und Schulter, ein Bein noch im Steigbügel und wurde von dem nervösen Hengst hin und hergerissen.
    Eine Schmerzwelle nach der anderen schoss durch ihren Körper. Bella schloss die Augen und bereitete sich darauf vor zu sterben. Bis sie Batals weiche Nüstern an ihrer Wange spürte. Als sie mühsam die Lider hob, traute sie ihren Augen nicht. Der Hengst hatte sich über sie gestellt und schottete sie mit seinem Körper gegen die vorbeidonnernden Pferde ab. Dann knickte er in den Vorderbeinen ein, und obwohl sie inzwischen halb ohnmächtig vor Schmerzen war, erkannte Bella die gewährte Aufsteighilfe, rappelte sich hoch und kletterte laut stöhnend zurück in den Sattel.
    Offenbar traute Batal ihr doch einiges zu, da er sofort durchstartete, kaum dass sie die Zügel mit ihren blutenden Händen aufgenommen hatte.
    „Guter Junge!“, lobte Bella heiser. „Mit Chance können wir es wenigstens schaffen, dass unsere Tarnung nicht auffliegt.“
    Das Rennen hatte sie längst aufgegeben. Doch der Hengst hatte ganz offensichtlich andere Ambitionen. Sobald Bella das begriffen hatte, war sie hellwach und unterstützte ihn, so gut sie es in ihrem angeschlagenen Zustand konnte.
    „Jetzt weiß ich endlich, warum man von Pferdestärken spricht! Wir können es schaffen, Batal! Schneller, schneller … flieg !“
    Erneut spannte der Hengst sich an wie eine starke Stahlfeder, um auch noch das Letzte aus sich herauszuholen. Mit geblähten Nüstern flog er eine Haupteslänge vor seinem schärfsten Konkurrenten über die Ziellinie. Vorbei an dem Jockey, der Bella auf perfide Weise zu Fall gebracht hatte. Erst jetzt schien Batal zufrieden. Als er das Tempo verringerte, erinnerte Bella sich plötzlich daran, dass sie bis zu den Ställen weitergaloppieren mussten.
    „Nein … bitte“, murmelte sie schwach und versuchte halb betäubt, ihn noch einmal anzutreiben, doch der Hengst schnaubte nur verärgert und trabte zu der Stelle, von wo aus der Scheich und andere VIPs das Rennen beobachtet hatten. Mit erhobenem Kopf und Schweif hielt er direkt auf Zafid zu, als wollte er sagen: So, das wäre geschafft!
    Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf Zafids dunklen Zügen aus, und er ging seinem Hengst entgegen. Im gleichen Moment verschwammen sein Gesicht und alles andere vor Bellas Augen. Sie hörte seine Stimme wie aus weiter Entfernung, dann nichts mehr.
    „Ich liebe dich …“, murmelte sie mit letzter Kraft, bevor sie aus dem Sattel glitt und zu Boden fiel.
    Wie ein gereizter Tiger lief Zafid in dem modernen, perfekt ausgestatteten Krankenzimmer auf und ab, ohne die zierliche Gestalt im Bett aus den Augen zu lassen.
    „Holen Sie noch einen Arzt!“, befahl er. „Ich will eine weitere Meinung hören.“
    Omar zögerte. „Sie haben schon fünf Ärzte konsultiert, Eure Hoheit. Und alle stimmen darin überein, dass Miss Balfour beim Sturz ihren Kopf angeschlagen und die Schulter ausgerenkt hat. Die Computertomografie hat ergeben, dass kein Hirntrauma vorliegt.
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