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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge
Autoren: Alex Bernhard
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mitnehmen möchte?«  
    » ‚Der‘ fühlt sich beleidigt«, maulte Johannes.
    Papa sah ihn an, stellte seinen Kaffee ab und rief: »Rucksackkontrolle! Jetzt!« Und beide zogen ab in den Flur, wo Johannes seinen Reiserucksack deponiert hatte. »Aufmachen, bitte.«
    »Was für ein höfliches Misstrauen«, murmelte Johannes und gähnte erneut.  
    Bereits das erste zum Vorschein kommende Teil erregte die Aufmerksamkeit der Elternpolizei: das alte Flaschenschiff. »Johannes, was soll das? Opa Adams Flaschenschiff ist viel zu empfindlich, um es mit auf die Reise zu nehmen!«  
    »Aber es ist eines meiner Lieblingssachen. Ich sehe es jeden Abend beim Einschlafen an!«, verteidigte Johannes seine Auswahl.  
    »Dann wirst du eben im Hotel aus dem Fenster auf die echten Boote im Hafen von Port Trust schauen, um einzuschlafen. Das Schiff bleibt hier. Stell dir vor, das geht kaputt!«, meinte Papa und hob das kleine Zweimaster-Piratenboot in seiner Flasche vorsichtig in den Schrank im Flur. »Es ist eines der wenigen Stücke, die du von Opa hast. Und damit musst du sorgfältig umgehen.«
    Johannes Hand fühlte sicherheitshalber an seinen Hals und ertastete das Amulett; noch ein Stück, dass er von Opa bekommen hatte.   
    »Das Amulett würde ich auch hier lassen«, versuchte Papa zu überzeugen. »Wenn du die Kette am Strand oder beim Baden verlierst, finden wir sie nie wieder, und du bist am Boden zerstört.«  
    »Nein!«, stampfte Johannes auf den Boden. »Das Amulett muss mit, sonst fühle ich mich nackt.«
    Papa wühlte weiter. »Herrje, wie viele Ersatzbatterien hast du denn dabei. Pack lieber deine Mathe- und Englischsachen ein, damit du wenigstens etwas lernen kannst bei deinen Zensuren!«, wühlte Papa weiter im Rucksack.  
    »Ihr habt gesagt, die Reise dauert zwölf Stunden und mein alter, heruntergekommener Musikspieler hält nur vier Stunden mit einer Ladung...«, erwiderte Johannes, aber Papas Aufmerksamkeit war ohnehin schon woanders, da Amelia gerade das Bad verließ und Papa aufsprang und durch die offene Tür zum Duschen hechtete.  
    Johannes verschnürte den Rucksack wieder. Sollte er das Flaschenschiff mitnehmen? Er blickte erneut auf die kleine Miniatur hinter Flaschenglas, die im Flurregal stand. Papa hatte recht. Das Amulett konnte zumindest nicht zerbrechen. Und er würde wie ein Habicht darauf aufpassen. Aber die Flasche war wirklich zu empfindlich. Johannes trug das Flaschenschiff zurück an seinen Standardplatz im Bücherregal und entschied sich, ein Buch mit auf die Reise zu nehmen. So lange wie die Reise dauerte, konnte man nie genug Bücher dabei haben.
    Dann kam Amelia mit ihrem Reiserucksack aus dem Zimmer und knallte ihn direkt neben Johannes auf den Boden. »Hey, pass auf, blöde Kuh!«, rief Johannes und kickte gegen ihren Rucksack. Amelia trat zurück und beide fingen an sich zu knuffen und sich mit Schimpfwörtern der höchsten Kategorie zu bewerfen. Mama ging dazwischen, Johannes zog an den Haaren von Amelia, Amelia kickte ihrem Bruder ans Schienbein, Papa steckte den Kopf aus dem Badezimmer und rief: »Zwei Minuten bis zur Schule, Schuhe an!« Das ließ die Priorität des Streits sinken.

    »Krüppel, aus dem Weg!« Der hektische Neuntklässler aus der Hauptschule gegenüber rempelte sich zwischen Johannes und Richard hindurch, als diese gerade auf ihren Schulhof bogen.
    Johannes merkte wie seine Ohren rot wurden. »Hey, brauchst du Streit am Morgen?«, schoss er zurück.  
    Der Hauptschüler machte eine rüde Geste aber ging weiter, ohne sich umzudrehen. Johannes machte sich auf den Weg hinter ihm her, aber spürte das Zupfen seines Freundes Richards an seinem Arm.  
    »Es ist der Tag vor den Ferien und du möchtest pünktlich zu deinem Flugzeug kommen, oder?«, meinte Richard, der Dritte, die Vernunft in Person, wie immer. »Wenn du mit dem Streit anfängst, landest du entweder im Krankenhaus oder wieder mal vor dem Direktor.«
    ‚Richard der Dritte‘ hatte seinen Titel in der fünften Klasse von einem Lehrer bekommen. In Wirklichkeit war sein Name Richard Schneider und er besuchte die gleiche Klasse des Leibnitz Gymnasiums wie sein bester Freund Johannes Gordon. Und er saß in einem schwarzen Kinderrollstuhl, da seine Beine seit seiner Geburt komplett gelähmt waren.  
    »Also, ich lasse mir das nicht gefallen!«, meinte Johannes wütend. Da sich keiner traute, Richard körperlich ranzunehmen, versuchten die fiesen Typen von der Schule gegenüber es mit Worten. Oder eben
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