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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge
Autoren: Alex Bernhard
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Schwester nach.  
    »Hört auf zu streiten, sonst steigt ihr während des Flugs aus«, meinte Papa und Mama murmelte kaum hörbar über das Triebwerksgeräusch: »...ohne Fallschirm.«  
    »Nein, Oma starb bevor ihr geboren wurdet und Opa war dann zu alt, um weiter als Fischer zu arbeiten oder das Restaurant zu führen. Er hat dann alles verkauft und ist nach Deutschland zu uns gekommen. Das Restaurant gibt es, ich habe zumindest den alten Namen im Internet gefunden. Hat aber nichts mehr mit Opa zu tun. In den letzten zehn Jahren hat sich einiges getan auf den Inseln. Früher war es ein total verschlafenes Insel-Königreich. Dann wurde der König vertrieben oder so ähnlich und der berufene Gouverneur machte Belisla dann in den letzten Jahren zu einer beliebten Ferieninsel.«
    »Gibt es noch Piraten in der Karibik?«, fragte Johannes über sein Spiel hinweg.  
    »Du guckst zu viele blöde Filme!«, meinte Amelia giftig.  
    »Selber blöde, du findest doch den Schauspieler aus dem einen Piratenfilm gut«, gab Johannes zurück. »Den mit den schwarzen Locken!« Amelia wurde rot, weil Johannes natürlich voll recht hatte damit. Um sich überhaupt zu wehren, steckte sie ihre Zunge raus.
    »Richard meint, es gibt heute Piraten. Die überfallen Containerschiffe und klauen die Fernseher, Öl oder Autos«, sagte Johannes. »Und erpressen die Besitzer um Lösegeld für Ladung und Besatzung.«
    »Wenn Richard das sagt, muss es stimmen...«, versuchte Amelia ihr Gesicht zu retten.  
    »Diebe gibt es überall und vermutlich in jedem Zeitalter«, sagte Papa. »In der Karibik und auf einigen Inseln vom Belisla Archipel hat es in den letzten Jahren ein paar Überfälle gegeben. Aber die Polizei vermutet eher, dass es sich um Drogenschmuggler auf dem Weg in die USA handelt, die sich gegenseitig die Ladung abluchsen wollen. Gerade im nördlichen Teil des Archipels gibt es so gut wie keinen Tourismus, weil es dort weder Strom noch Telefonleitungen gibt. Wer weiß, was da alles vor sich geht.«  
    »Aber richtige alte Segelschiffe mit Totenkopf-Flaggen, was ist damit?«  
    »Hat es natürlich auf Belisla in den Hoch-Zeiten der Karibikpiraten gegeben, als England und Spanien um die Vorherrschaft auf den Inseln kämpften. Es gibt auf der Insel Marks Rock ein Piratenmuseum. Da werden wir auf jeden Fall hinfahren, das ist die nächste Insel neben Port Trust. Mit dem Boot natürlich, standesgemäß. Da gibt es eine alte Piratenburg mit einem original Piratenschiff zur Besichtigung. Und zwei Mal am Tag schießen sie dann eine der alten Kanonen.«  
    Das war cool, das gefiel Johannes. Amelia würde vermutlich wieder die ganze Zeit maulen, aber Piraten waren super, nicht nur im Film. Als Amelia und Johannes jünger gewesen waren, hatte Opa zum Schlafengehen spannende Piratengeschichten erzählt und beide Kinder konnten dann teilweise gar nicht mehr einschlafen, aus Angst, dass der böse Krake von unter dem Bett nach ihnen griff. Mama hatte dann mit Opa geschimpft und dann gab es für ein paar Tage normale Vorlesegeschichten. Die waren zwar gut, aber nicht so gut wie eine Piratengeschichte von Opa.  
    Johannes Ohren knackten laut, und er hörte die Geräusche des Spielcomputers nicht mehr.   
    »Wir landen jetzt«, meinte Papa und das Flugzeug legte sich langsam schief für eine lange Kurve, und Johannes Magen fing an zu kribbeln wie in einer Achterbahn.  

    Die gesamte Familie Gordon bekam von der anschließenden Reise im Miniflugzeug, das zwanzig Personen mitnehmen konnte, nichts mit. Alle schliefen oder dösten vor sich hin. Johannes wachte ab und zu auf und sah dann aus dem Fenster. Wasser links und rechts und vorn und hinten war ziemlich langweilig. Das Pilotencockpit hatte keine Tür und Johannes konnte sehen, wie die Piloten ihre Steuerknüppel bewegten und Geräte bedienten. Nach einer Weile fing der Inselarchipel an. Sie flogen über viele Inseln, groß und klein, in allen Formen und Farben zwischen vulkanschwarz, sandweiß und dschungelgrün. Teilweise sah man Boote im Wasser oder Häfen und Städte auf den Inseln. Am Ende ihrer Reise landeten sie auf einer kleinen Insel, die aus Sand und Flugplatz bestand. Jetzt mussten sie mit dem wackelnden Boot auf die Urlaubsinsel Port Trust übersetzen. Diverse Reiseleiter empfingen die Reisenden an der Gepäckausgabe. Alle sahen irgendwie gleich aus, mit ganz dünnen schwarzem Schnurrbart und ekeligen schmierigen Haaren; jeweils mit einer Flagge mit dem Hotellogo in der Hand.
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