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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge
Autoren: Alex Bernhard
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»Möchtest du etwas trinken?«  
    Johannes nickte und Mama holte den Zahnputzbecher mit Leitungswasser aus dem Bad.  
    »Es war der gleiche Traum, wie die Male davor«, sagte Johannes nach ein paar Schlucken.  
    »Wieder mit Opa?«, fragte Mama.  
    Johannes überlegt kurz, ob er Opa diesmal aus der Geschichte herauslassen sollte, da Mama immer traurig wurde, wenn es um Opa ging. Bei Hausaufgaben oder Streichen war eine Notlüge erlaubt. Aber bei einem Piratentraum mit Opa als Steuermann war das nicht unbedingt angebracht. »Ja, wieder mit Opa. Mit einem jüngeren Opa, mit weißem, wilden Bart und einem langen Zopf hinten. Sah zwar anders aus als Opa...« Johannes wollte gerade ‚wie Opa zuletzt‘ sagen. Aber das wäre dann irgendwie doch unpassend gewesen, da Opa tot war. Was anderes fiel Johannes allerdings nicht ein, und er ließ den Satz unvollständig ausklingen. »...na ja, aber war doch Opa. Und wir sind wieder verfolgt worden von einem anderen Piratenschiff«, erzählte er weiter.
    »Und das hat dir Angst gemacht?«  
    Johannes war das nun doch ziemlich peinlich, er war immerhin dreizehn.  Mama kannte den Traum und, nun ja, er war aus dem Bett gefallen deswegen. Und letzte Woche war sogar eine Lampe kaputt gegangen, weil er mit dem Fuß dagegen getreten war. Aber es war nicht absichtlich passiert, daher hatte es auch keinen Ärger deswegen gegeben.  Mama war Mama, daher nickte Johannes nur.   
    Mama setzte die Nachtischlampe wieder auf, schaltete sie auf kleines Licht und Johannes Schlafzimmer war wie von einer einzigen, kleinen Kerze beleuchtet; gerade genug, dass man alles erkennen und doch ungestört schlafen konnte.
    »War ja nur ein Traum. Versuch zu schlafen, wir lassen dir das Licht an, damit du keine Angst mehr hast. Okay?«  
    Johannes nickte erneut und Mama gab ihm einen Kuss auf die Stirn. »Au!«, sagte Johannes und Mama pustete erneut, was beide zum Kichern brachte. Im Hintergrund wanderte Amelias Haarberg Richtung Badezimmer. Sie sah aus, wie ein Langhaartier nach einem Griff in die Steckdose - total verwuselt. Es war ein Wunder, dass sie nirgendwo gegen lief. »Wasndas middn inde Nach?«, murmelte sie schlaftrunken.  
    »Schlaft schön. Morgen geht es in den Urlaub.« Mama ließ Johannes allein und ging wieder schlafen. Zwei Minuten später taperte Amelia wieder im Flur vorbei. »Braucht das Baby etwa eine Lampe zum Einschlafen?«  
    Johannes ärgerte sich dermaßen, dass er trotz Herzklopfen das Licht ausmachte, um Amelia Kamelia zu zeigen, dass er natürlich keine Angst hatte. Nachdem er das Klicken von Amelias Zimmertür gehört hatte, schaltete er das Licht jedoch wieder an. Sicher war das! Johannes schloss die Augen und versuchte zu schlafen. Wer wusste, ob das im Flugzeug in Richtung Karibik möglich war?

Kapitel 2 – Am Morgen

    Frühstück bei Familie Gordon war eine hektische Angelegenheit. Und heute umso mehr, da zunächst ein paar Stunden Schule für Johannes und Amelia anstanden und Arbeit für ihre Eltern. Und dann zum Flughafen. Daher war die Stimmung leicht gereizt, Zeit war heute kostbarer als sonst. Mama hatte verschlafen, was alle ärgerte. Amelia blockierte das Bad, was Papa ärgerte. Johannes saß alleine in der Küche mit seiner heißen Schokolade, einem großen Marmeladenbrot und hatte die Stöpsel seines Musikspielers in den Ohren, um den ganzen Lärm mit Lärm zu bekämpfen. Er war müde und gähnte ununterbrochen zwischen den Bissen. Einschlafen war dann doch nicht mehr gewesen, Johannes hatte zu lange über den Traum nachdenken müssen. Neben der Angst dort oben in dem Krähennest und dem Sturz, hatte Johannes ständig das Gefühl in dem Traum, dass etwas wichtiges fehlte. So als ob er eine Hausaufgabe auf hatte, aber dann nicht genau wusste, was zu tun war.  
    Mama lief hin und her, räumte hier was auf und schleppte Taschen da, überprüfte ihren kleine Reiserucksack auf Vollständigkeit. »Schatz, das hast du schon vor zehn Minuten gemacht!«, meinte Papa und stürzte einen Kaffee und einen Keks aus der Dose herunter. »Raus da, Amelia!«, rief er durch den Flur. »Wir fahren in die Schule und nicht zu deiner Hochzeit!«   
    Aus dem geschlossenen Bad kam die Antwort: »Wenn ich nicht meine Haare auf Vordermann bringen kann, wird es nie eine Hochzeit geben. Weil ich dann niemanden kennenlerne!«
    Mama antwortete nicht, räumte Geschirr in die Spülmaschine. »Könntest du bitte Johannes Reiserucksack durchsehen. Wer weiß, was der alles Unnützes
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