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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge
Autoren: Alex Bernhard
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Mannschaft. »Ihr Kinder solltet Euch bemerkbar machen, sonst verwechseln uns die Soldaten des Gouverneurs mit Piraten.« Das erste Mal, dass Sankt Steven jemals etwas wie einen Witz gemacht hätte; Johnny musste schmunzeln. Amelia und er gingen zur Steuerbordseite und winkten zu dem Kanonenboot hinüber.

Kapitel 48 – Marineunterbrechung

    Gouverneur Torben Patricks lebte in einem renovierten Herrenhaus von Marks Rock hoch oberhalb der verwinkelten Altstadt mit einem phantastischen Blick über die See. Ein Zuckerplantagenbesitzer hatte einstmals das Haus gebaut und die Staatsverwaltung von Belisla hatte nach der Unabhängigkeit von England vor zweihundert Jahren das Anwesen übernommen. Die darauffolgenden Könige und Königinnen von Belisla hatten es dann als Schloss verwendet. Nach dem Tode des letzten Königs vor etwa zehn Jahren hatte Patricks als neues Staatsoberhaupt aus dem Schloss seine Amtsresidenz gemacht. Da das Anwesen für einen einzelnen Staatsbeamten viel zu groß war, nutzte er das ehemalige Herrenhaus, und der Rest der Räumlichkeiten wurde von verschiedenen Behörden Belislas verwendet.
    Den Sturm der letzten Nacht hatte er in der Stadt in seinem Amtssitz auf der Burg verbracht, um dem Funkverkehr zu lauschen, wo die Inselstationen regelmäßig Schadensberichte und Notruflisten übermittelten. Die Schäden hatten sich in Grenzen gehalten: ein untergegangenes Fischerboot hier, ein paar abgedeckte Dächer dort, aber keine Schwerverletzten oder Toten. Als der Sturm sich anfing zu legen, hatte sich Patricks von seinem Chauffeur in seine Residenz fahren lassen und war todmüde ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen.  
    Im Unterbewusstsein vernahm er ganz weit weg ein Donnerrollen, vermutlich ein paar Gewitterausläufer nach dem Sturm, auch wenn das Wetter gar nicht nach Gewitter ausgesehen hatte. Ein paar Momente später erneut. Sein Telefon neben dem Bett läutete. Als es ein drittes Mal dieses Grollen gab und das Telefon nicht aufhörte zu schrillen, wachte Patricks auf und griff nach dem Hörer.  
    »Herr Gouverneur, wir werden angegriffen!« Der Admiral der kleinen Inselmarine klang aufgeregt.
    Patricks sah auf die Uhr, er hatte etwas mehr als eine Stunde geschlafen. »Wer greift uns an? Haben wir Schwarzgeld gewaschen und Ärger mit den USA?«
    »Zwei Piratenboote halten Kurs auf Marks Rock und feuern auf die Stadt.«
    Patricks sprang aus dem Bett, verfing sich in seiner Decke, fiel hin, rappelte sich auf und humpelte fluchend an das Fenster. Er öffnete es und den davor liegenden Laden. Tatsächlich: in der Ferne, deutlich erkennbar, waren zwei voll aufgetakelte Piratenboote zu sehen, wie sie direkt Richtung Marks Rock segelten. »Schäden?«, fragte Patricks ins Telefon.
    »Können wir nicht sagen, aber es wurden drei Breitseiten abgegeben.« In diesem Moment machte das hintere der beiden Boote eine Wende und schoss erneut eine Breitseite — Patricks sah die Mündungsfeuer aufblitzen. Wie konnten diese verrückten Piraten einen Angriff in so einer Nacht wagen? Sie mussten die ganze Nacht im Sturm auf hoher See verbracht haben, um im Morgengrauen hier anzugreifen. Aber das Pack hatte seine Rechnung ohne Torben Patricks gemacht.  
    »Ist das Kanonenboot bereit?«  
    »Wir warten auf Ihr Kommando, Herr Gouverneur!«
    »Auslaufen und die Piraten ausschalten. Wenn möglich versenken. Das ist vielleicht die Gelegenheit, diesen Schurken mal einen schweren Schlag zuzufügen.«  
    »Jawohl, auslaufen und versenken.«
    »Und alarmieren sie die Polizei und die Garde falls die Piraten landen. Alarmstufe Eins, Verteidigungsfall.« Patricks legte auf und zog sich an.  
    Diese Piratenbrut hatte ihm lange genug das Leben schwer gemacht. Belisla lebte vom Tourismus und seinem guten Ruf als sichere Insel und hatte genug von den Überfällen. Bis vor kurzem hatte Belisla nicht einmal eine Armee gehabt; die kleine Inselpolizei, die Wasserschutzpolizei und der Zoll waren genug gewesen; es hatte keinen Grund gegeben, nach dem Ausrufen des Gouverneurstaates irgendetwas anderes für die Sicherheit des Landes zu tun. Lange Jahre waren die altertümlichen Piraten im Hintergrund in den nördlichen Inseln des Archipels versteckt gewesen, hatten Handel betrieben oder sich selbst bestohlen. Aber seit einigen Jahren wurden die Piraten mutiger und mutiger. Die Entführungen des deutschen Jungen und seiner Schwester waren der traurige Höhepunkt eines längeren Aufschaukelns gewesen. Vor ungefähr einem Jahr hatte
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