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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge
Autoren: Alex Bernhard
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angreifen und uns die Marine hinterher schicken.«
    Toto nickte, aber Pierre meinte: »Gegen das Kanonenboot des Gouverneurs kommen wir nicht an.«
    »Und das weiß Athena?«
    »Das weiß in der Karibik jeder.«
    »Und wird uns das Kanonenboot dann nicht versenken?«, fragte die ewig praktisch denkende Amelia.
    »Athena versenkt uns sicher, das Eisenboot vielleicht«, meinte Toto.
    Sankt Steven mahlte mit seinem Kiefer. »Da kommen zwei Piratenboote auf die Insel zu gesegelt. Gelegenheit macht Diebe. Der Gouverneur möchte vielleicht sein Reich aufräumen?«
    Johnny blickte hoch zur Mastspitze, wo zur Zeit das zersplitterte Holz wie Pinsel aufragte. »Wir könnten eine große weiße Flagge hissen.«
    Toto blickte kurz zum Hauptmann, der nickte und Toto ließ die beiden verbleibenden Kanonen ohne Kugeln laden.  
    »Weiße Flagge bereit machen und bei erster Sichtung des Kanonenboots hissen!«

    »Ruder hart backbord. Feuern beim Durchgehen!« Toto schaute wieder auf seine Segel und seine Matrosen an Deck an den Tauen.
    »Feuer!« Zündel Zorns Stimme dröhnte hinauf vom Unterdeck. Eine Sekunde später donnerte die verbleibende Kanone Richtung Land. Zündel und seine Matrosen luden die Kanone erneut mit Pulver und schossen ein zweites und ein drittes Mal. »Kanone wieder scharf laden!« Zündel stellte sicher, dass sich der Falke wehren konnte, wenn der Bukanier in Reichweite war.
    Alles blickte zurück auf den Bukanier. Die fünf Minuten waren fast um. Pierre schaute eine Weile auf seine ablaufende Sanduhr auf seinem Navigationstisch und spielte mit seinem Zirkel. »Dreihundert Meter. Feuerdistanz.«
    Es tat sich nichts. Dann machte der Bukanier eine Kurve, zeigte seine Backbordseite und zielte dabei mit der Breitseite in Richtung Falken. Dann sah man den Pulverdampf der acht Geschütze.
    Eine Kugel kam bedrohlich nahe, eine weitere war zu hoch gezielt und flog über den Falken hinweg.  
    »Zu weit weg«, murmelte Toto.
    Der Rote Bukanier ging wieder vor den Wind und holte wieder etwas auf. Je kürzer die Distanz, je genauer die Schüsse.
    Zwei Minuten später das gleiche Spiel: die nächste Breitseite. Mit hundert Metern weniger zwischen den Schiffen als bei der letzten. Diesmal traf es erneut den Vordermast und eine Kugel zerfetzte das Vorsegel.
    »Was war das? Wie kann denn eine Kugel solch ein großes Loch in ein Segel reißen?« Johnny zeigte ungläubig auf das Segel.
    »Kettenkugeln. Zwei Kugelhälften miteinander verbunden. Teilen sich in der Luft, drehen sich und können dadurch in Takelage oder Segel größeren Schaden anrichten. Für die Schiffshülle sind diese Art von Kugeln aber zu schwach. Athena will uns langsamer machen.  
    »Warum schießen wir nicht?«, fragte Johnny. »So können wir sie aufhalten!«
    Toto schüttelte den Kopf. »Eine Breitseite kostet Zeit. Und wir müssten ein riesiges Glück haben, um den Roten Bukanier mit unserer Kugel zu versenken oder zu verlangsamen. Weiter zu segeln und Marks Rock zu erreichen ist die bessere Alternative.« Er blickte auf Johnny. »Etwas für Euch zum Lernen: Pläne muss man verfolgen. Nicht sofort den Plan ändern.«
    Johnny wackelte mit den Augenbrauen. Es war zwar sein Plan, aber ein gutes Gefühl hatte er trotzdem nicht. Sie waren den Bukaniern ausgeliefert.
    Erneut eine Bukanier-Breitseite. Zwei von sechs Kugeln rissen kleinere Löcher in die Segel.
    »Ob uns jemand auf der Insel mittlerweile gehört hat?«
    Toto schaute Richtung Marks Rock, welches im Morgenlicht lag. »Die weiße Flagge ist oben! Und jetzt werden wir sehen, ob die Schergen des Gouverneurs farbenblind sind.« Er wies mit dem Finger Richtung Marks Rock und Johnny konnte erkennen, dass ein graues Kanonenboot aus der Hafeneinfahrt gerast kam. Es war vielleicht halb so lang wie der Falke, aber sah nach einem sehr modernen Kriegsschiff aus.  
    »Da kommt die Kavallerie!«, jubelte Johnny.  
    »Aber das ist doch ein Boot«, wunderte sich Toto und musste lachen als Johnny versuchte, ihm das Wort zu erklären. Er unterbrach ihn. »Junger Johnny, wir wissen was eine Kavallerie ist. Und ein Boot kann als Pferd des Seemannes erklärt werden.« Die Anspannung schien abgefallen; sie hatten eine echte Chance!
    Das Kanonenboot kam laut dröhnend heran; Johnny fiel auf, dass er eine Weile keine Motoren mehr gehört hatte und wie ruhig es in der Piratenwelt gewesen war, trotz all der Segelmanöver und Kanonenschüsse.  
    »Waffen weglegen! Keine Provokationen«, warnte Sankt Steven seine
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