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Belials Braut

Belials Braut

Titel: Belials Braut
Autoren: Jason Dark
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Belial’s Reich eingedrungen waren, des stand für uns fest.
    Er log, und Angelina log auch!
    Sie spielten zusammen. Angelina gaukelte den Männern etwas vor, was sie niemals einhalten würde. Sie waren für das schöne Wesen Mittel zum Zweck, um Belial Menschen zuzuführen, denen er die Gesichter auf den Rücken drehte.
    Das war einfach der reine Wahnsinn, aber leider auch seine verfluchte Methode.
    Wir hatten diese Welt schon von außen gesehen. Deshalb kannten wir auch die blaue Umgebung. Jetzt allerdings, wo wir selbst darin standen, nahmen wir die Farbe wesentlich intensiver wahr. Normalerweise hätte sie für eine gewisse Dunkelheit oder farblich abgestimmte Dämmerung gesorgt.
    Hier aber sah es anders aus, und darüber konnte ich mich nur wundern, als ich den Kopf drehte.
    Das Blau war doch recht hell. Und es strahlte auch nicht von sich aus. Meiner Ansicht nach musste sich hinter ihm eine Lichtquelle aufgebaut haben, die von dieser rückwärtigen Seite in das Blau hineinstrahlte und es erhellte.
    Eine andere Dimension vielleicht?
    Es war alles möglich; Überraschungen hatten wir schon oft genug erlebt.
    Auch die Luft war mit der in unserer Welt nicht zu vergleichen.
    Wenn ich sie hier einatmete, kam sie mir frischer vor, auch wesentlich kühler, aber nicht besser.
    Eine Luft wie Ozon oder mit Ozon angereichert.
    Da sich unser Begleiter nicht bewegte, wandte ich mich an Suko. »Und? Wie fühlst du dich?«
    »Es geht. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, ein Engel zu sein oder einer zu werden.«
    »Ist auch noch zu früh. Du als Engel... naja...«
    »Sei lieber ruhig.«
    Der kurze Dialog hatte geholfen, einen Teil der Spannung abzubauen. Wir waren allerdings auf der Stelle stehen geblieben, denn wohin wir auch gingen, es sah in der Umgebung alles gleich aus. Selbst der Blick in die Ferne zeigte dort keine Veränderung.
    Ich drehte mich schließlich zu dem Androgynen hin um. »Hast du das gewollt?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Wie heißt du eigentlich?«
    »Tizian.«
    Auch das noch. Ich sagte nichts, aber mein leichtes Kopfschütteln war nicht zu übersehen.
    Suko stellte ihm die Frage, auf die es ankam. »Wo finden wir Angelina?«
    Er breitete seine Arme aus wie bei einem Flugversuch. »Tut mir Leid, aber ich weiß es nicht. Sie ist eine Person, die sich nicht unbedingt an die Regeln hält, verstehen Sie?«
    »Das ist uns klar. Aber es sollte dir ebenfalls bewusst sein, dass sie nicht allein ist.«
    »Wieso?«
    »Das ist die Welt des Belial!«
    Kaum hatte ich diesen Namen erwähnt, als Glanz in Tizians Augen trat. »Er ist der Größte überhaupt. Er ist...«
    »Der Engel der Lügen!«, fuhr ich ihm in die Parade. »Und deshalb kann man sich vorstellen, dass diese Welt hier gar nicht echt ist, sondern nur durch Lügen aufgebaut wurde. Sie ist da und trotzdem nicht richtig vorhanden. Sie besteht aus einer Lüge, die ebenso gut wieder zurückgenommen werden kann, sodass diese Welt dann in sich zusammenbricht.«
    »Nein!« schrie Tizian mit hoher Stimme. »Das glaube ich einfach nicht. Diese Welt ist echt. Sie... sie... ist die reine Wahrheit. Sie kann keine Lüge sein.«
    »Doch!«
    »Sie ist keine Lüge. Ich...«
    Plötzlich riss er den Mund auf und stieß einen Schrei aus. Zugleich passierte etwas Schreckliches. Er war zurückgegangen, hatte auch aufgetreten, aber in dieser Welt war plötzlich ein Loch. Groß genug, um ihn einsacken zu lassen.
    Er fiel!
    Alles ging irrsinnig schnell. Die blaue Farbe hatte sich aufgelöst. Unter dem Loch war es nicht nur dunkel, sondern pechschwarz und völlig lichtlos.
    Tizian hatte einen Fehler begangen und nicht an die Lüge geglaubt. Und deshalb hatte ihn die Welt verschluckt oder direkt in die darunter liegende Hölle gezerrt. Er schrie noch. Er bewegte sich wie ein Fallschirmspringer und schlug mit Armen und Beinen um sich. Sein Schrei hallte uns noch als grauenhaftes Echo entgegen, und dann war da nichts mehr. Der Boden hatte sich wieder geschlossen.
    Tizians Verschwinden war für uns Warnung genug gewesen. Man musste hier an die Lügen glauben. Man musste sie akzeptieren, dann fand man sich auch zurecht.
    Besser hätte Belial seine Zeichen nicht setzen können. Wie ein flüchtiger Moment war mir die Begegnung mit Tizian vorgekommen. Ich glaubte nicht daran, dass ich ihn Wiedersehen würde.
    Als ich Suko anschaute, sah ich, dass auch er eine Gänsehaut bekommen hatte. »War die Idee, hierher zu kommen, wirklich so super?«
    »Willst du wieder
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