Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
Außerdem, mal im Ernst, was ist das für ein Name? Der passt echt so gar nicht zu seinem Beach-Boy-Look. Apfelblüte fährt fort: »Wir wollen die Mädchen holen.«
    Ich höre ein furchtsames Quieken von links, und als ich mich umdrehe, sehe ich eine kreidebleiche Sunny neben mir, die buchstäblich vor Angst zittert. Ich greife nach ihrem Arm und ziehe sie an mich.
    Niemand stiehlt meine Sunshine. Zumindest nicht, ohne vorher mit mir fertig zu werden.
    Oder mit meinem Dad, wie es scheint. Wir beo-bachten, wie unser Vater sich schützend vor uns stellt. »Ich bin ihr Vater«, sagt er mit fester Stimme. »Und ihr werdet sie nur über meine Leiche bekommen.«
    Wow. Für einen Kerl, der nie daran gedacht hat, uns eine Geburtstagskarte zu schicken, kann er die väterliche Beschützernummer aber wirklich gut. Ich schiele zu Sunny hinüber, die unseren Vater anstarrt, als hätte sie ihn noch nie gesehen.
    »Über deine Leiche?« Apfeltörtchen feixt. »Ich denke, das lässt sich machen!«
    Wie auf ein Stichwort ziehen seine Freunde ihre flammenden Schwerter. Ehrlich, wieso geht jetzt nicht das Sprinklersystem los? Wenn wir das hier überleben, werde ich mich so was von bei der Hausverwaltung beschweren .. .
    »Violet - fang!« Scheinbar aus dem Nichts befördert mein Dad auch ein Paar Schwerter zutage (obwohl leider keins von beiden in Flammen steht) und wirft eines meiner Mutter zu, während er das andere selbst schwingt. Und unsere friedliebende Hippiemom, die schon Mario Brothers als zu gewalttätig verurteilt, fängt die Klinge mühelos auf, als wäre sie Lara Croft oder so was. Hinter ihr steht Heather, die es ebenfalls irgendwie geschafft hat, sich ein scharf aussehendes Schwert zu besorgen. Wo haben sie nur diese tollen Spielzeuge her?
    »Sunny! Rayne! Lauft!«, ruft Mom, ohne sich umzudrehen.
    Was?! Ich kann nicht weglaufen. Schließlich bin ich eine Jägerin. Ganz zu schweigen von einem Vampir. Und, wenn man es unbedingt genau nehmen will, obendrein eine Elfe. Auf gar keinen Fall werde ich mich vor diesem Kampf drücken.
    Zuerst überlege ich, in dieser offensichtlich gut ausgerüsteten Luxuswohnung/Waffenkammer nach einem weiteren geheimen Schwert zu suchen, aber dann habe ich eine bessere Idee.
    Während Mom, Dad und Heather die Elfen beschäftigen, schieße ich quer durch den Raum zu meiner Handtasche. Ich wühle darin herum, werfe Pokerchips von Caesar's Palace, Orangen-kaugummi und eine wirklich coole Living Dead Doll, die ich in einem kleinen Goth-Laden abseits der Hauptrouten gefunden habe, auf den Boden und suche nach dem Glanzstück meiner Sammlung.
    Meinem Pflock.
    Meine Finger legen sich um das glatte Holz, gerade als Apfelstrudel mit Vanilleeis sich an Heather vorbeikämpft und auf mich zustürzt. Ich wirbele herum und steche ihm den Pflock mit aller Kraft in die Brust.
    Okay. Es folgen gute und schlechte Nachrichten.
    Die schlechte zuerst: Elfen machen nicht »puff«
    und zerfallen zu einem leicht entsorgbaren Häufchen Asche wie Vampire, wenn man ihr Herz mit einem Holzpflock durchbohrt.
    Die gute: Mit reichlich Schubkraft versenkt, tut ein Holzpflock im Herzen jedem Wesen höllisch weh, auch ohne den ganzen Verpuffungszauber.
    Der Elf brüllt vor Zorn und Schmerz auf und presst beide Hände aufs Herz, während er zu Boden fällt und Blut aus seiner Brust schießt.
    Nachdem er sich einen Augenblick in Krämpfen gewunden hat, verdreht er die Augen und liegt ganz still da. Übelkeit überkommt mich - Elfen zu töten, ist offensichtlich wesentlich blutiger als Vampire - , aber ich unterdrücke den Anfall.
    Keine Zeit zum Kotzen, solange meine Familie in Todesgefahr schwebt.
    In dem Moment begreife ich, dass alle aufgehört haben zu kämpfen und mich anstarren. »Sie hat Apfelblüte umgebracht!«, ruft der kleinste der Elfen.
    »Oh Gott, Rayne! Was hast du getan?«, flüstert Mom heiser.
    Ich starre den Elf an, dann meine Eltern.
    Verwirrung macht sich in mir breit. »Was ich getan habe?... Ich ... habe uns gerettet... ich meine, beschützt...« Was geht hier vor? War das nicht ein Kampf auf Leben und Tod?
    »Schnappt sie euch!«, ruft der Elf. Die fünf Übriggebliebenen erheben sich in die Luft und schwärmen mit flammen-züngelnden Schwertern auf mich zu. Ich schnappe nach Luft, reiße meinen Pflock hoch und frage mich, wie zum Teufel ich sie alle gleichzeitig erledigen soll.
    »Nein!«, ruft Mom und stellt sich mit einem Satz vor mich, gerade als die Elfen auf mich herab-stoßen. Nun krachen sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher