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Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Titel: Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
Autoren: Christoph Eichhorn
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Dann startet er mit einem Erfolgserlebnis. Natürlich sagt sie dann: »Prima, die erste Aufgabe hast du schon gemacht. Ich hab gewusst, dass du das schaffst.«
    Die beste Strategie nach einer schlechten Note ist, einfach weiterzulernen. Dabei brauchen manche Kinder Unterstützung.
    Julian und Alexander haben, mit Unterstützung durch ihre Mütter, etwas sehr Wichtiges gelernt: In schwierigen Phasen durchzuhalten. Das werden sie fürs spätere Leben gut brauchen können. Jeder von uns kennt schwierige Zeiten, in denen es darum geht, negative Emotionen zu überwinden und nach einer Enttäuschung wieder auf die Beine zu kommen.
    7  Ein Donnerwetter hat noch niemandem geschadet
    Stimmt das? Wenn nichts mehr geht, bleibt immer noch das Donnerwetter. Und viele erhoffen sich dadurch endlich die Wende.
    Das könnte sogar auch ausnahmsweise mal so sein. Ich bin selbst so eine Ausnahme. Nachdem ich zwölf Jahre in der Schule nur das Allernötigste getan hatte und ein sehr schwacher Schüler war, hätte ich fast die zwölfte Klasse repetieren müssen, nachdem ich bereits vorher eine Klasse wiederholt hatte. Ein Donnerwetter meiner damaligen Klassenlehrerin am vorletzten Schultag der zwölften Klasse brachte mich zur Räson. Ich begann zum ersten Mal richtig zu lernen.
    Das Gefährlichste an einem Donnerwetter ist, wenn es kurzfristig zu einer Veränderung führt, die dann aber nicht lange anhält. Der kurzfristige Erfolg verleitet viele Eltern dazu, immer öfter auf diese Strategie zurückzugreifen. So werden aus einem Donnerwetter hundert.
    Dann treten Negativeffekte ein:
    •  Die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind wird zunehmend schlechter.
    •  Das Kind verknüpft Lernen und Schule mit Donnerwettern – also mit negativen Emotionen. Bald strahlen diese auf alles aus, was mit Schule und Lernen zu tun hat. Und nehmen dem Kind jede Freude am Lernen.
    •  Möglicherweise entwickelt das Kind einen Abstumpfungseffekt, indem es sich innerlich denkt: »Lass sie reden.« Damit wird es für seine Eltern zunehmend schwieriger, zu ihm durchzudringen. Nicht nur im Hinblick auf die Hausaufgaben, sondern ganz allgemein. Ihr Donnerwetter muss sich dann zum Hurrikan ausweiten, damit das Kind reagiert.

Kapitel 3
    Ihre Erwartungen
    1  Was erwarten Sie von Ihrem Kind?
    Herr und Frau Schneider hatten keine klaren Vorstellungen bezüglich Yanniks Schullaufbahn. Irgendwie wird er die Schule schon schaffen, meinten sie. Und waren schon sehr zufrieden, wenn Yannik überhaupt seine Hausaufgaben erledigte. »Wir haben in der Schule auch nur das Nötigste getan und waren auch keine Leuchten«, sagten sie. Trotzdem ist aus uns etwas geworden. So oder ähnlich denken viele Eltern.
    Anders die japanische Familie Yamashito. Für beide Eltern sind Engagement und Anstrengungsbereitschaft von klein auf wichtige Tugenden. Mit großer Aufmerksamkeit und hohen Erwartungen verfolgen sie den Schuleintritt des kleinen Hideo und dessen schulische Laufbahn. Sie interessieren sich für alles, was er in der Schule erlebt und lernt. Für sie ist es, wie für so viele japanische Familien, selbstverständlich, dass sie mit ihm über seine Noten sprechen, sich für seine schulischen Pläne und Ziele interessieren, ihn beim Lernen unterstützen und sich regelmäßig bei seinem Lehrer über seine Entwicklung und seinen Lernfortschritt auf dem Laufenden halten.
    Wenn das Bildungsniveau asiatischer Schüler deutlich über dem europäischer Schüler liegt, dann vor allem deshalb, weil deren Eltern hohe Erwartungen hinsichtlich der Einsatzbereitschaft und des Engagements ihrer Kinder haben.
    Diese Werte sind in der asiatischen Gesellschaft tief verwurzelt. So lehrte zum Beispiel schon Konfuzius: »Der Mensch kann sich perfektionieren, wenn er an sich arbeitet. Wenn er ausdauernd übt und sich bemüht.« Das haben viele asiatische Eltern verinnerlicht. Und geben es an ihre Kinder weiter. Zusätzlich spielen diese Tugenden in zahlreichen Märchen und Sagen eine wichtige Rolle. Für Eltern und Kinder sind Ausdauer und Disziplin positiv besetzt.
    Anders in Deutschland. Dort gelten sie als altmodische Relikte aus einer düsteren Vergangenheit. Viele Eltern meinen sogar, sie würden die Kreativität ihrer Kinder behindern und sie bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit hemmen.
    Ihre eigene Einstellung zu Ausdauer und Anstrengung beeinflusst die Ausdauer- und Anstrengungsbereitschaft Ihres Kindes.
    2  Mit realistischen Erwartungen erreichen Sie am
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