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Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Titel: Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
Autoren: Christoph Eichhorn
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Gesprächs und den Termin des Nachgesprächs schriftlich fest. Lassen Sie jeden Teilnehmer unterschreiben.
    Beenden Sie die Übereinkunft mit einem positiven Abschluss. Indem Sie bei kleineren Kindern noch ein Spiel machen, bei größeren Kindern noch kurz zusammensitzen und zum Beispiel eine Tasse heiße Schokolade trinken.
    4  Wann soll das erste Nachgespräch stattfinden?
    Der Termin des ersten Nachgesprächs muss so gelegt sein, dass Ihr Kind mit einem Erfolgserlebnis startet. Das heißt, dass es an den meisten Tagen Ihre Vorgaben erfüllt hat. Bei einem Kind, dem die Hausaufgaben schwerfallen, ist bereits nach wenigen Tagen ein erstes Nachgespräch sinnvoll. Und nicht erst nach drei oder vier Wochen, in denen es bereits wieder massive Probleme gab. Weil Sie dann wieder über diese negativen Dinge sprechen müssen, was es für Ihr Kind schwieriger macht, mit Ihnen zu kooperieren. Dann verläuft das Gespräch eher zäh und unerfreulich. Und Ihr Kind wehrt sich.
    Sie erreichen am ehesten die Kooperationsbereitschaft Ihres Kindes, wenn Sie die Situation so arrangieren, dass Ihr Kind über Erfolge sprechen kann. Statt darüber, was wieder schlecht lief.
    Natürlich loben Sie Ihr Kind, indem Sie zum Beispiel sagen: »Das hast du prima gemacht. Wir sind sehr stolz auf dich.«
    Zusätzlich können Sie noch kurz über folgende Themen sprechen:
    •  »War es schwierig?«
    •  »Wie hast du das so gut hingekriegt?«
    •  »Was wirst du tun, um es auch in Zukunft zu schaffen?«
    •  »Können wir dich unterstützen? Wenn ja, wie?«
    •  »Was brauchst du sonst noch, damit du es bis zu unserem nächsten Treffen schaffst?«
    Das Nachgespräch ist kein Kritik-, sondern ein Motivationsgespräch.
    Damit sind die Probleme aber nicht gelöst. Es braucht weitere Nachgespräche. Meist können Kinder ein bis zwei Wochen den Erwartungen ihrer Eltern nachkommen. Aber nach drei oder vier Wochen ist das Risiko hoch, dass sich die alten Schwierigkeiten wieder einschleichen. Das ist normal und kein Grund zur Besorgnis. Deshalb gilt es besonders in den ersten Wochen, das Kind eng zu begleiten und auf erste Nachlässigkeiten prompt zu reagieren.
    In »Das Auswertungsgespräch« in Kapitel 6 »Ihr Weg zum Lern-Coach« finden Sie weitere Hinweise.
    5  An die Erfolge anknüpfen statt Probleme ausbreiten
    Als sich das Schuljahr dem Ende zuneigt, erledigt Marco seine Hausaufgaben immer unsorgfältiger. Seine Eltern beschließen, Marco ihre Erwartungen sofort zu Beginn des neuen Schuljahres mitzuteilen. Die ersten 15 Tage sind gut verlaufen, doch am 16. Tag hat Marco wieder einen Teil seiner Hausaufgaben vergessen.
    Wie würden Sie reagieren? Marcos Eltern reagieren umgehend. Seine Mutter ruft ihren Mann bei der Arbeit an und vereinbart noch für denselben Abend ein Nachgespräch, an dem natürlich auch Marco teilnimmt.
    Herr Gmeiner eröffnet das Treffen wie folgt: »Du hast jetzt 15 Tage deine Hausaufgaben wirklich gut erledigt. Und das zeigt uns, dass du es kannst, wenn du dich anstrengst. Wir wissen, dass das nicht einfach ist. Aber wir möchten, dass du auf deinem Weg bleibst und weiter deine Hausaufgaben so gut wie in den letzten 15 Tagen erledigst. Was musst du tun, um das zu schaffen?«
    Das Gespräch dauert etwa drei Minuten. Gmeiners enthalten sich jeglicher Vorwürfe, machen klar, was sie von Marco erwarten und beziehen ihn in die Problemlösung ein.
    Natürlich könnte Herr Gmeiner auch sagen: »Fängt jetzt schon wieder das alte Theater an? Jetzt hast du es gerade mal zwei Wochen geschafft.« Aber damit würde er das, was Marco bereits erreicht hat, zunichtemachen und weitere Schwierigkeiten heraufbeschwören.
    Nutzen Sie bereits erzielte Fortschritte Ihres Kindes, um weitere Verbesserungen anzupeilen.
    6  Lassen Sie die Verantwortung dort, wo sie hingehört
    Ihr Kind hat einen Teil seiner Unterlagen in der Schule vergessen und kann deshalb einen Teil seiner Aufgaben nicht erledigen. Was tun Sie?
    Bestehen Sie darauf, dass es seine Hausaufgaben erledigt. Aber lassen Sie vor allem Ihr Kind darüber nachdenken, wie es die Panne mit den vergessenen Unterlagen wieder ausbügeln kann. Natürlich ist das jetzt für Ihr Kind eine schwierige Situation. Vielleicht hat es keine Idee, was es tun könnte, um das Problem zu beheben. Vielleicht ist es deshalb frustriert. Alles nicht dramatisch. Und vor allem kein Grund dafür, dass Sie das Problem für Ihr Kind lösen. Im Notfall geht es nur mit einem Teil seiner
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