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Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Titel: Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
Autoren: Christoph Eichhorn
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Hausaufgaben in die Schule. Dann notieren Sie im Hausaufgabenheft für seinen Lehrer: »Dario hat einen Teil seiner Unterlagen in der Schule vergessen und konnte deshalb seine Hausaufgaben nicht vollständig erledigen.« Jetzt ist es Aufgabe des Lehrers zu entscheiden, welche Konsequenz er Ihrem Kind gibt.
    Lassen Sie Ihr Kind seine Probleme selbst lösen.
    Natürlich nehmen Sie Ihrem Kind die Konsequenzen aus seiner Unachtsamkeit nicht ab, indem Sie selbst bei einem Klassenkameraden anrufen, der die entsprechenden Unterlagen zu Hause hat oder es mit dem Auto zu ihm fahren.
    Ein anderes Beispiel: Angenommen, Ihr Kind ist mit seinen Hausaufgaben noch nicht fertig, wenn das Fußballtraining beginnt. Es sagt: »Das Training fängt an, ich muss los.« Was jetzt? Sie könnten ruhig erwidern: »Ja, ich weiß. Ich unterstütze dich auch gerne bei deinem Training. Die Hausaufgaben haben aber Vorrang.« Angenommen, Ihr Kind wird daraufhin wütend, wirft sein Heft in die Luft und schreit: »Immer diese blöden Hausaufgaben!« Was jetzt? Jetzt müssen Sie gar nichts tun. Nicht noch einmal erklären, Ihr Kind hat genau verstanden, worum es geht. Sie brauchen Ihr Kind jetzt auch nicht zu trösten, sein Wutanfall wird früher oder später vorbeigehen. Ziehen Sie sich zurück. Machen Sie die Tür hinter sich zu. Sagen Sie keinen Ton. Bringen Sie den Abfall weg oder holen Sie etwas aus dem Keller. Vermutlich wird sich Ihr Kind schon ein Stück weit beruhigt haben, wenn Sie zurückkommen. Achten Sie auf diese wichtige Kompetenz Ihres Kindes. Sie zeigt, dass Ihr Kind sich bereits gut steuern kann.
    Ist das nicht hartherzig? Nein, denn langfristig lernt Ihr Kind so, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.
    Lassen Sie die Verantwortung für eine Unachtsamkeit Ihres Kindes dort, wo sie hingehört, nämlich bei Ihrem Kind.
    Viele Eltern lassen sich in derartigen Situationen von ihrem Kind in Diskussionen hineinziehen. Es ist normal, dass ein Kind dies versucht. Gut gemeint lassen sich viele Eltern darauf ein. Sie meinen, wenn sie nur die richtigen Argumente fänden, könnten sie ihr Kind von der Richtigkeit ihres Anliegens überzeugen. Und dann wäre ihr Kind endlich einsichtig. Aber derartige Diskussionen verschärfen nur die Situation. Das Kind interpretiert das viele Reden seiner Eltern als Zeichen ihrer Schwäche. Es wittert Morgenluft. Klar, dass es jetzt mit noch mehr Energie versucht, seine Mutter von ihrem »Nein« abzubringen. Natürlich sind all diese Dinge dem Kind nicht bewusst. Das ändert aber nichts. Die Situation verschlimmert sich.
    In Bezug auf das Sprichwort »Reden ist Silber, Schweigen ist Gold« gilt in der Erziehung nur der zweite Teil. Der erste Teil macht aus kleinen Konflikten große.
    7  Bilden Sie ein starkes Elternteam
    Stellen Sie sich vor, Sie sind aus Versehen bei »Rot« über eine Ampel gefahren und werden von zwei Polizisten angehalten. Der eine verlangt, dass Sie sofort eine Strafe bezahlen. Da sagt der andere: »Ach, drück doch mal ein Auge zu, lass sie doch einfach weiterfahren.« An wem orientieren Sie sich jetzt? Werden Sie sofort dem ersten die Strafe zahlen? Oder haben Sie nicht doch plötzlich große Hoffnungen, ohne Strafe davonzukommen? Wenn beide Polizisten eine Strafe gefordert hätten, dann hätten Sie vermutlich sofort bezahlt. Mit der Aussage des zweiten ändert sich Ihre Haltung auf einen Schlag. Sie wittern die Chance, der Strafe zu entgehen.
    Ähnlich orientiert sich ein Kind, wenn seine Eltern bezüglich Lernen und Hausaufgaben uneins sind, an dem, der geringere Forderungen stellt.
    Wie über alles, können Eltern über den Wert von Schule, Lernen und Hausaufgaben unterschiedlicher Ansicht sein. Für einen Elternteil, sagen wir Frau Clasen, sind das sehr elementare und wichtige Themen. Herr Clasen meint vielleicht: »Ich hab in der Schule auch nicht viel getan und bin auch was geworden.« Angenommen, Mario, Clasens Jüngster, tut sich mit Lernen und Hausaufgabenmachen schwer. Frau Clasen verlangt, dass sich Mario bei seinen Hausaufgaben ordentlich anstrengt und achtet genau darauf, dass auch wirklich immer alles gemacht ist. Herr Clasen lässt immer wieder mal auch vor Mario durchblicken, dass Lernen und Schule doch nicht so wichtig sind. Dass man das nicht alles unbedingt so eng sehen muss. Welche Auswirkungen hat das auf Mario? Geht es ihm nicht so ähnlich wie unserem Autofahrer? Wird er nicht in der Hoffnung, dass ihm seine Hausaufgaben, zumindest ein Stück weit,
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