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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod
Autoren: Iris Johansen
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Reilly hat Jock nicht ohne Grund in seine Gewalt gebracht. Sie meinten, Reilly vermute wahrscheinlich, dass Sic auf einer Ihrer Reisen nach Herkulaneum einen Hinweis auf den Verbleib des Goldes gefunden hätten. Er nehme an, Jock könnte etwas darüber wissen, weil er als Kind in Ihrer Burg ein und aus gegangen ist.«
    »Klingt das nicht logisch?«
    »Doch, natürlich. Deswegen habe ich es auch nicht hinterfragt. Bis ich Ciras Brief und Demonidas’ Logbuch gelesen habe. Bis Reilly mir erzählt hat, dass er Cira und das Gold in einem ganz neuen Licht sah, nachdem er das Logbuch gelesen hatte.«
    MacDuff sah sie fragend an.
    »Verkaufen Sie mich nicht für dumm. Sie wussten, dass Reilly das Logbuch hatte.«
    »Woher hätte ich das wissen sollen?«
    »Sie waren zur gleichen Zeit wie Reilly hinter dem Logbuch her. Aber Reilly ist Ihnen zuvorgekommen. Und nachdem Reilly es hat übersetzen lassen, ist ihm wieder eingefallen, dass Sie das Dokument ebenfalls haben wollten. Und zwar unter allen Umständen. Das hat ihn neugierig gemacht. Aber Jock konnte ihm nichts erzählen, also hat er vorübergehend das Interesse an Ihnen verloren, während er versuchte, die Schriftrollen in die Finger zu kriegen und Grozak zu manipulieren.«
    »So ganz hat er das Interesse an mir nicht verloren«, erwiderte MacDuff. »Er hat mich beobachten lassen, und einmal hat er einen von seinen Zombies geschickt, der mir eins überbraten und mich entführen sollte.«
    Sie erstarrte. »Sie geben es also zu?«
    »Ihnen gegenüber. Aber nicht gegenüber Trevor oder Venable oder sonst jemandem.«
    »Warum nicht?«
    »Weil das eine Sache zwischen Ihnen und mir ist. Ich werde das Gold in meinen Besitz bringen, und ich will nicht, dass mir jemand in die Quere kommt.«
    »Sie haben es noch nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber es existiert und ich werde es finden.«
    »Woher wissen Sie, dass es existiert?«
    Er lächelte. »Sagen Sie es mir. Ich sehe Ihnen an, dass Sie drauf und dran sind.«
    Sie schwieg einen Augenblick lang. »Cira und Antonio sind von Kent aus hierher nach Schottland gekommen. Es war ein wildes, von Kriegen geschütteltes Land, und Cira war immer noch auf der Flucht vor Julius. Sie haben beschlossen, ins Inland zu gehen, tief in die Highlands hinein. Dort würden sie sich verstecken und abwarten können, bis die Luft rein war und sie sich ein Leben in dem Stil einrichten konnten, den Cira sich immer gewünscht hatte.«
    »Und? Haben sie es geschafft?«
    »Davon bin ich überzeugt. Aber sie musste vorsichtig sein, und von ein paar Goldmünzen konnte man in so einem primitiven Land lange leben. Sie werden nicht viel von ihrem Goldschatz gebraucht haben, um sich ein angenehmes, im Vergleich zu den wilden Schotten sogar luxuriöses Leben leisten zu können. Hab ich Recht, MacDuff?«
    Er hob die Brauen. »Klingt plausibel. Ich würde sagen, Sie liegen ganz richtig.«
    »Wissen Sie es denn nicht?«
    Eine ganze Weile sah er sie schweigend an, dann nickte er lächelnd. »Sie hätten nur einen Bruchteil von ihrem Schatz gebraucht, und Cira war eine äußerst kluge Frau.«
    »Ja, das war sie.« Jane erwiderte sein Lächeln. »Und sie ist hier geblieben und hat es sich gut gehen lassen. Die beiden haben ihre Namen geändert und eine Familie gegründet. Ihren Nachkommen muss es hier gefallen haben, denn sie sind nie an die Küste gezogen, selbst als es nicht mehr gefährlich war. Bis Angus im Jahre 1350 beschloss, diese Festung bauen zu lassen. Warum hat er das wohl getan, MacDuff?«
    »Er war schon immer ein abenteuerlustiger Mann gewesen. Er wollte sein eigener Herr sein und sich einen Namen machen. Ich kann das verstehen. Sie nicht?«
    »Doch. Wann haben Sie von Ciras Geschichte erfahren? War das auch ein altes Familiengeheimnis?«
    »Nein. Cira muss Herkulaneum endgültig den Rücken gekehrt haben, als sie sich in den Highlands niedergelassen hat. Es gibt keine Berichte über römische Gelage. Keine Geschichten aus Italien, die vom Vater an den Sohn weitergegeben wurden. Es war, als wären sie hier aus dem Boden gewachsen und hätten ihn sich zu Eigen gemacht. Angus und Torra waren frei und abenteuerlustig und manchmal genauso wild wie die Einheimischen.«
    »Torra?«
    »Es bedeutet von der Burg. Ein passender Name, den Cira für sich gewählt hat, und er spiegelt ihre Absichten wider.«
    »Und Angus?«
    »Er war der erste Angus. Der Name ist nicht allzu weit weg von Antonio.«
    »Wenn dies keine Geschichten sind, die in Ihrer Familie
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