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Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Titel: Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren
Autoren: Heinz Ryborz
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einen halben Taler aus der eigenen Tasche.
    Zugegeben, die Taktik, das Unerwartete zu tun, fällt Menschen schwer, da sie viel Selbststeuerung erfordert.
    Beispiel:
    Ich erlebte einmal, wie ein Mann in einem Lokal laut zu seinem Gegenüber sagte: „Sie sind ein großer Trottel.“ Plötzlich wurde es still und alle Anwesenden schauten zum Beleidigten. Sie warteten gespannt darauf, was nun passieren würde. Doch der Beleidigte lächelte nur und antwortete: „Na und , was ist denn schon dabei?“ Alle Zuhörer lachten über diese Antwort.
    Aber : Je mehr Sie selbst von der Situation betroffen sind, umso schwieriger wird es, geschickt zu reagieren.
    Beispiel:
    Marschall Richelieu überraschte einst seine Gattin mit dem Stallmeister in einer eindeutigen Situation. Er sagte nur: „Stellen Sie sich vor, Madame, in welche Verlegenheit Sie geraten wären, wenn nicht ich, sondern irgendein anderer ins Zimmer getreten wäre.“
    Worin besteht das Vorgehen, um überraschend zu reagieren? Tun Sie ganz einfach das Gegenteil von dem, was Ihr Gegenüber erwartet.
    Beispiel:
    Einst ging Max die Straße entlang. Ein aufgeregter Mann kommt ihm entgegen und haut ihm eine runter. Der Mann sagt: „Da hast du’s, Jankel.“ Max lacht. Der Mann fragt: „Soll ich dir noch eine Ohrfeige geben?“, woraufhin Max sagt: „Ich lach’ ja nur, weil ich nicht der Jankel bin.“
    Praxis-Tipp:
Widersprechen Sie nicht sofort, wenn Sie jemand kritisiert, sondern sagen Sie: „Können Sie mir bitte sagen, wie Sie zu Ihrer Meinung gelangt sind? Ich werde darüber nachdenken.“
Stellen Sie auf eine feindselige Reaktion Ihres Gegenübers die Frage „Ich sehe, Sie haben Bedenken. Können Sie mir erklären, was diese sind?“, respektieren Sie die Sichtweise des anderen, ohne diese selbst anzunehmen. Sie geben dem Gegenüber das Gefühl, ihn mit Respekt zu behandeln, und seine Feindseligkeit wird sich reduzieren.
Haben Sie einen Fehler begangen, ist es besser, dies zuzugeben, als diesen zu verharmlosen oder ihn über längere Zeit tropfenweise verteilt einzugestehen.
Seien Sie mutig und machen Sie neue Erfahrungen.
Ein großes Hindernis, mit Neuem zu experimentieren, ist der Perfektionismus .
Durchbrechen Sie gelegentlich Konventionen .
    Es gibt keine Regeln und Konventionen , die immer gültig sind. Flexibilität hat eine viel höhere Bedeutung als alle Regeln. Damit kommen wir zum nächsten Abschnitt.

Flexibilität
    Flexibilität ist die Fähigkeit, neue Situationen richtig zu erfassen und entsprechend zu behandeln. Führt eine Methode der Beeinflussung nicht zum Erfolg, wird eine andere ausprobiert.
    Nun gibt es aber leider Menschen, die damit Schwierigkeiten haben.
    Beispiel:
    Bei einem Seminar sagte mir eine leitende Angestellte: „Ich mag meinen Vorgesetzten nicht. Ich hasse ihn sogar.“ Ich empfahl der Dame, dem Vorgesetzten einmal etwas Nettes zu sagen. „Diesem Menschen? Nein, niemals!“ wehrte sie ab. Ich versuchte, sie mit einer anderen Sichtweise dazu zu bringen: „Stellen Sie sich vor, Sie geben dem Chef eine Anerkennung. Sie machen mit ihm sozusagen ein Experiment. Sie beobachten, welchen Einfluss Sie auf diese Weise auf ihn haben. Indem Sie agieren und er reagiert, haben Sie sogar Macht über ihn.“ Auch diese – zugegeben – extreme Betrachtungsweise vermochte die Dame nicht zu überzeugen. Sie entgegnete: „Ich hasse diesen Menschen. Nein, das tue ich nicht.“
    Dieser Hass machte die Dame zur Geisel, so dass sie nicht die innere Freiheit hatte, flexibel zu handeln. Gleichzeitig verhinderten diese extremen negativen Gefühle eine Annäherung zu ihrem Chef. In erster Linie fehlte es der Angestellten jedoch an Selbstwertgefühl, denn damit würde es ihr leichter fallen, Komplimente zu machen sowie spontan und flexibel zu handeln.

Humor
    Mit Humor vermögen Sie auch in einer ernsten Situation das Komische zu erkennen. Humor ist die Fähigkeit, Elemente, die komisch oder amüsant sind, wahrzunehmen und auszudrücken.
    Beispiel:
    Einst musste ein Oberst Friedrich den Großen in eine Kirche begleiten. Der Soldat war wiederholt bei Beförderungen übergangen worden. In seiner Predigt sprach der Pfarrer mehrfach über Beelzebub, dem Obersten der Teufel. Nach der Kirche sagte der Oberst zum König: „Ich habe seit zwanzig Jahren keine Kirche mehr besucht. Ich habe aber heute gesehen, dass es in der Hölle genauso zugeht wie auf Erden: Auch Beelzebub ist immer noch Oberst.“ Friedrich verstand und beförderte den Oberst zum
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