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Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Titel: Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren
Autoren: Heinz Ryborz
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alle Säugetiere ein Bedürfnis nach Nähe haben. Wer zum Beispiel einen Hund oder ein anderes Haustier hat, weiß um diese Tatsache. Forscher sprechen von einem Drang nach Nähe. Dieses Bedürfnis gilt nicht nur für räumliche, sondern auch für geistige Nähe. Haben Menschen gleiche Ziele, das heißt eine geistige Nähe, findet auch eine Anziehung statt. Jeder weiß, wie schnell sich Taucher, Skiläufer oder Bergsteiger sympathisch finden und in Kontakt treten.
    Wichtig:
    Bindung (bonding) zwischen zwei Personen ergibt sich durch den emotionalen Austausch nach der Annäherung. Der Austausch von Emotionen ist Teil des Bindungsprozesses. Der wechselseitige Einfluss der Emotionen führt zu einem Energieaustausch . Synergie ist die Folge.
    Was bonding erfordert
    Für die Fähigkeit zum bonding ist es nicht notwendig, den anderen zu mögen, jedoch besteht die Unfähigkeit zum bonding häufig darin, dass Menschen bei anderen nach Fehlern suchen. Sie erkennen die positiven Seiten der Mitmenschen nicht mehr. Wenn Sie das tun, wird es Ihnen nicht so gehen wie folgendem Mann:
    Beispiel:
    „Drei Dinge mag ich nicht: Meinen Schwiegervater, eine Pudelmütze und Nudeln. Nun stellen Sie sich vor, wie ich mich fühle, wenn mir mein Schwiegervater mit einer Pudelmütze gegenüber sitzt und Nudeln isst.“
    Manche Menschen vermögen sich zwar anderen anzunähern, ohne jedoch eine Bindung einzugehen. Das Kennzeichen erfolgreicher Menschen ist aber, sich anzunähern und Bindungen entstehen zu lassen. So gelingt es, Mitmenschen zu beeinflussen.
    Menschen, die sich ihrer Emotionen nicht bewusst sind oder diese sogar blockieren, haben beachtliche Schwierigkeiten. Sie sind erheblich darin eingeschränkt, Bindungen zu entwickeln. Um Bindungen zu Mitmenschen aufzubauen, haben Sie eine offene Körperhaltung zu zeigen. Dazu gilt es, positive Gefühle und damit Wärme auszustrahlen. Eine gefühlskalte Person, die ihr Gegenüber nicht anzusehen oder nicht zu berühren wagt, schafft keine Bindungen. Der Meisterbeeinflusser Max S. hatte das Erfolgsrezept der sanften Berührung für sich entdeckt. Mit seiner Fähigkeit, Nähe und Bindungen zu schaffen, brachte er die Gefängniswärterin dazu, ihm zur Flucht zu verhelfen. Jetzt ist Max zwar draußen, doch sie sitzt drin.

Eigeninteresse
    Sie werden Ihr Gegenüber beeinflussen können, wenn Sie ihm zur Befriedigung eines Bedürfnisses verhelfen. Deshalb ist das Eigeninteresse des Mitmenschen eine gute Grundlage, um darauf die Beeinflussung aufzubauen. Eine große Rolle spielt bei diesem Prozess, mit welchen Worten Sie Ihrem Gegenüber die Befriedigung seines Bedürfnisses klarmachen. Beeinflussung besteht somit aus dem Inhalt (der Sache) und der Verpackung (den Formulierungen).
    Beispiel:
    William Sommerset Maugham verfasste in jungen Jahren einen Roman, der sich sehr schlecht verkaufte. Sein Verleger war auch nicht bereit, für Werbung mehr Geld auszugeben, deshalb entschloss sich der Autor, auf seine Weise nachzuhelfen. In verschiedenen Tageszeitungen gab er eine Heiratsanzeige auf: „Junger Millionär, sportliebend, kultiviert, musikalisch, verträglicher, empfindsamer Charakter, wünscht junges hübsches Mädchen zu heiraten, das in jeder Hinsicht der Heldin des neuen Romans von W. S. Maugham gleicht.“ – Sechs Tage später war das Buch in allen Buchhandlungen ausverkauft.
    In diesem Fall reichte es zur Beeinflussung bereits aus, die Hoffnung auf die Befriedigung eines Bedürfnisses zu wecken. Auch die Werbung ruft viele Vorstellungen hervor, die mit einem Produkt verbunden werden. Oft werden solche Hoffnungen nie erfüllt. Wie Sie auf das Eigeninteresse eingehen, davon später mehr.

Das Unerwartete tun
    Sie beeinflussen Ihr Gegenüber, wenn Sie sich anders verhalten als erwartet. Überraschung ist die Grundlage Ihres Erfolgs.
    Von Feldmarschall von Blücher überliefert uns Rudolf Lang folgende Geschichte:
    Beispiel:
    Einst hatte Blücher einem Soldaten eine Auszeichnung zu verleihen. Blücher – in guter Stimmung – fragte ihn: „Mein Sohn, was willst du lieber haben: das Eiserne Kreuz oder 100 Taler?“ Der Soldat erwiderte: „Exzellenz gestatten die Frage: Welchen materiellen Wert besitzt der Orden?“ – „Von der Ehre abgesehen, ist er wohl einen halben Taler wert.“ – „Exzellenz, dann bitte ich um das Eiserne Kreuz und um 99 und einen halben Taler.“ Diese Antwort hatte Blücher nicht erwartet. Er heftete dem Soldaten das Eiserne Kreuz an die Brust und zahlte 99 und
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