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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
Autoren: Loren Coleman
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was Ihr und Ryan Steiner für den Mord an Eurer Mutter bezahlt habt. Zehn Millionen und er verschwindet mit dem Original in die Peripherie, sicher und lautlos, es sei denn, wir ›stören‹ ihn noch einmal.«
Katrina verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. »Seit Victors Vorstellung auf der SternenbundKonferenz nehmen diese Anschuldigungen überhand ...«
Dehaver ließ sich kein Interesse oder auch nur eine Kenntnisnahme anmerken. »Wie lauten Eure Anweisungen, Hoheit?«
»Tun Sie, was immer nötig ist, um diesen Mann aus dem Versteck zu locken, Dehaver. Und dann holen Sie ihn sich.« Ihr harter Blick traf den seinen und hielt ihn fest, bis er nickte.
Dehaver wusste, was sie erwartete. In wenigen Monaten hoffte Katrina, die Stürme hinter sich zu haben, die sich in letzter Zeit am Horizont sammelten und den Himmel verdunkelten. Victor war offenbar zusammengebrochen, und der Bürgerkrieg erstarb wie eine flackernde Kerze. Unter Umständen gab es noch ein paar Selbstläufer, Leute wie George Hasek oder Tancred Sandoval, aber ohne Unterstützung waren deren Tage gezählt.
Sie warf noch einen letzten Blick auf das widerwärtige Bild, dann drehte sie sich zur Tür. So viel zu Sven Newmark ...
Jetzt wurde es Zeit, die restlichen Bauern vom Brett zu fegen.
* * *
Hawkinsgut, Murphrid
Freedom-Theater, Lyranische Allianz
    Der Aufenthalt auf dem Hawkinsgut auf Murphrid machte Jerrard Cranston nervös. Der Planet war drastisch unterverteidigt und verlies sich zum Schutz vor Katherines Loyalisten auf die Illusion strategischer Wertlosigkeit. Und das Hawkinsgut verfügte über die ganze Sicherheit eines öffentlichen Parks. Die Weinberge waren frei zugänglich und wurden momentan von einer Flut Saisonarbeiter abgeerntet. Die Kellerei war in vollem Betrieb. Die diesjährige Lese wurde abgefüllt, die Ernte vergangener Jahre aus den riesigen Kellergewölben geholt und verschifft. Die Eigner, Todd und Shelley Hawkins, hielten riesige Partys ab, zu denen Adlige, Wirtschaftsbosse und Holostars übers Wochenende hier logierten.
    Cranston konnte nur hoffen, dass keiner von ihnen herausfand, dass er das Gut mit Victor SteinerDavion teilte.
    Dies war das beste Versteck, das sie gefunden hatten, um Victor in der Nähe der Basis auf Thorin unterzubringen, ohne sich zu große Gedanken um seine Sicherheit machen zu müssen. Ein Versteck in offener Sicht, ein Plan, den er selbst zusammen mit Tiaret und Morgan Kell ausgearbeitet hatte. Trotzdem war er nervös.
    Cranston traf Morgan Kell, als er gerade Victors Suite in einem verlassen Flügel des Gutshauses verließ. »Er wartet auf Sie«, stellte Morgan fest.
    Als hätte Victor, oder irgendeiner von ihnen, im Augenblick etwas anderes getan. »Irgendeine Veränderung?«
    Morgan zuckte die Achseln, durch den fehlenden Arm eine unharmonische Bewegung. »Er isst, was er vorgesetzt bekommt. Liest eine Menge. Gefechtsberichte, Nachrichten aus verschiedenen Systemen, persönliche Botschaften. Er arbeitet ständig an Plänen für die Rückeroberung Tikonovs oder den Sturm auf New Avalon, aber er ist nicht mit dem Herzen dabei. Es ist mehr eine intellektuelle Übung.«
    »Er hält sich beschäftigt«, kommentierte Cranston. »Ein anderer würde Kreuzworträtsel lösen oder ein Streichholzmodell bauen. Es ist eine Ablenkung.«
    Kell nickte. »Davon abgesehen steht er morgens auf, atmet ein, atmet aus und geht abends schlafen.«
»Er schläft zu viel«, antwortete Cranston mit einer Schärfe, die nicht beabsichtigt war. Er war nicht wütend auf Victor, der in den letzten Jahren mehr hatte ertragen müssen, als sich rechtfertigen ließ. Wenn er auf jemanden wütend war, dann auf das Schicksal für diese neueste und schlimmste Folter.
»War er Ihnen lieber, als er nicht geschlafen hat?«, fragte Morgan. »Er ist hart vor die Wand gelaufen. Es dauert eine Weile, sein Leben neu zu ordnen. Es ist Teil des Trauervorgangs. Die Menschen führen ihr Leben normal weiter und glauben, damit fertig zu werden. Dann, nach ein paar Monaten, gibt es einen Punkt, an dem all die aufgestauten Gefühle über sie hereinbrechen. Niemand ist dagegen immun. Nicht einmal Victor Steiner-Davion.« Morgan schaute zurück zur Tür. »Der besessene Kampf um Tikonov hat ihn fast sechs Monate abgelenkt, aber schließlich holte ihn der Schmerz doch ein.«
Cranston nickte geistesabwesend. »Ich sollte wohl nachsehen, was er will. Sie fliegen nach Thorin?« Morgan nickte - und sie verabschiedeten sich mit einem Griff ums Handgelenk.
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