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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
Autoren: Loren Coleman
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Sanchez die Nachschubbasis, die er verlangt hat. Aber eines bleibt noch zu erledigen. Eine letzte Geste.«
    Er sah ein neues Symbol auf der Sichtprojektion aufblitzen, las die Kenndaten, die es begleiteten, und wusste: Er hatte sie gefunden.
    KGK-OOO.
Rudolf Schakow lächelte dünn und kalt, packte die Steuerknüppel fester und beschleunigte. »Auf speziellen Wunsch eines einzelnen Großherzogs müssen wir Generalleutnant McDonald noch eins auf die Nase geben.«
* * *
    Der Befehl, Tukwila aufzugeben, gehörte zu den schwersten Momenten, die Linda McDonalds auf Tikonov durchstehen musste. Es bedeutete, zuzugeben, dass sie überrumpelt worden war, dass ein einzelner Krieger sie besiegt hatte, der Mechpilot, dessen Angriff ihre Linie aufgebrochen und es Victors Leuten gestattet hatte, in die Stadt in ihrem Rücken durchzubrechen. Und all das war geschehen, während sie die gegnerischen Einheiten in Stellung gelockt hatte, damit die Katrina Steiner sie dezimieren konnte - im Augenblick ihres größten Erfolges.
    Sie versuchte sich einzureden, all das sei nicht weiter bedeutend. Falls die Berichte stimmten, hatte ein halbes Dutzend Landungsschiffe das System am Rumpf der Melissa Davion verlassen. Das konnte nur bedeuten, Prinz Davion hatte den Rückzug angetreten, und der Bürgerkrieg würde sich doch nicht hier auf Tikonov entscheiden. In diesem Fall spielte Tukwila im Gesamtzusammenhang kaum eine Rolle. Es war nichts weiter als ein einzelnes verlorenes Gefechtsziel und ein einzelnes ramponiertes Selbstwertgefühl. Sie würde Gelegenheit bekommen, diese Scharte auszuwetzen.
    Sie lenkte die Königskrabbe um die nächste Kurve, in Sichtweite des Stadtrands und von ein paar Nachzüglern ihrer Loyalistentruppen. Sie nahm die Hand vom Geschwindigkeitshebel und rieb sich den eingetrockneten Schweiß vom Nacken und den bloßen Schenkeln. Noch zehn, zwanzig weite Schritte, und Tukwila lag hinter ihr. Kein Plan überlebt den Feindkontakt, sagte sie sich.
    Aber die alte Soldatenweisheit war kein rechter Trost, und die Sirene, die plötzlich ihre Aufmerksamkeit forderte, erstickte alle etwaigen weiteren Aufmunterungsversuche im Keim. Auf der Taktikanzeige blinkte eine Handvoll Angreifer, während die Näherungsortung vor anfliegenden Raketen warnte. Sie drehte den Mech in den Angriff und fing die erste LSR-Salve statt mit dem Rücken mit der linken Flanke des überschweren Mechs ab. Die Maschine bockte und schüttelte sich, als ein halbes Hundert Raketen sie traf, die Panzerung zernarbte und den Boden ringsum aufriss. Aufgeschleuderte Dreckklumpen prasselten auf das Kanzeldach.
    Sie las die Informationen der Sichtprojektion mit einem Blick und erkannte, dass es sich um vier Mechs und drei gepanzerte Infanteristen handelte. Sie zog das Fadenkreuz auf den Exterminator, der die verstärkte Lanze anführte, und fragte sich, ob das wohl derselbe war, der ihre Linien aufgebrochen hatte.
    ComGuards, bestätigte die IFF-Kennung. Das musste er sein.
Sie knirschte mit den Zähnen und zog die beiden Langstreckenauslöser durch, noch während sie erkannte, dass ihre Lage hoffnungslos war. Sie war schon wieder überrumpelt worden. Sobald der Quasimodo dicht genug herangekommen war, waren ihr die Gegner an Feuerkraft um gute fünfundsiebzig Prozent überlegen, und sie konnte nichts dagegen tun. Selbst mit Höchstgeschwindigkeit schaffte sie nur um die fünfundfünfzig Stundenkilometer. Der schlagkräftige Quasimodo war zehn Kilometer pro Stunde schneller. Und er war die langsamste der vier gegnerischen Maschinen.
Ihr Torsolaser schleuderte eine rubinrote Energielanze auf den Torso des Exterminator, dessen Panzerung sich in einem Muster aus lodernden Rinnsalen und geschmolzenen Tropfen auf den Boden verteilte. Zusätzlich senkte sich eine Salve aus fünfzehn Langstreckenraketen auf die linke Seite des feindlichen Mechs. Dessen linker Arm fiel kraftlos herab, doch der Mech rückte weiter an.
»Sind Sie in Eile, Frau Generalleutnant?«, fragte eine spöttische Stimme über einen offenen Kanal.
McDonald hätte alles erwartet, von einer Aufforderung sich zu ergeben, bis zu einem Ultimatum, aber kein Geplauder. Nicht von einem ComGuardist. Die Mitglieder des Ordens zeichneten sich in der Regel durch völlige Humorlosigkeit aus.
»Ich hab Zeit«, antwortete sie und feuerte den Laser ab, bevor er ganz aufgeladen war. Die Strahlbahn aus gebündelter Lichtenergie schnitt über den Oberschenkel des Exterminator und bescherte der schnelleren Maschine an
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