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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache
Autoren: Bryan Nystu
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denken, Clan Geisterbär eigenhändig auszulöschen? Ganz sicher nicht.«
Ein Donnergrollen rollte über das Schlachtfeld, als Fletcher den rechten Arm hob und den Lauf des Lasers geradewegs auf Jakes zerfetzte Brust richtete. »Und du, mein junger Freund. Du hältst dich sichtlich für schlauer als mich. Du bildest dir ein, deine kleine Ablenkung hätte funktioniert, frapos?«
Jakes Gedanken überschlugen sich. Woher konnte er das wissen? Hatte Lita es ihm verraten? Aber sie war geflohen, bevor er den Plan überhaupt gefasst hatte...
Wieder bewegten sich die Schatten hinter Malavai Fletcher. Diesmal war Jake sich sicher. Er konnte sogar eine Gestalt erkennen. Es war eine Frau. Sie hielt ein Schwert in beiden Händen, hob es zum Schlag.
Nein! Nicht hier! Nicht jetzt!
Der Khan spießte Jake mit seinem grauenhaften Blick auf und sein menschliches Auge wirkte ebenso tot wie das künstliche. »Eine Ablenkung. Was, wenn ich dir sagen würde, dass ich genau das gewollt habe, alles, nur um dich hierher zu bringen. Du wirst es nie wissen, Jake
Kabrinski. Du bist nicht schlauer als ich. Auf dem Krallenkamm war unser Kampf noch nicht zu Ende, aber jetzt ist er es. Wenn ich mit dir fertig bin, wird nicht einmal eine Handvoll Staub von dir übrig bleiben, die man zurück nach Strana Metschty schicken könnte.«
»Nur über meine Leiche!«, schrie eine Stimme aus den Schatten.
Diese Stimme, dachte Jake. Konnte das sein?
Er sah einen silbernen Schemen Fletchers Kopf treffen. Blut spritzte über Jake, als der Khan unter der Wucht des Hiebes mehrere Schritte zur Seite taumelte. Jetzt wurde seine Angreiferin sichtbar.
Jake traute seinen Augen nicht, aber die Stimme hatte nicht gelogen: Es war Lita.
Sie sah aus, als hätte sie sich buchstäblich durch die Hölle gekämpft. Zerschlagen und von Blutergüssen entstellt. Die Kühlweste hing ihr in Fetzen von den Schultern. Was Jake im ersten Augenblick für ein Katana gehalten hatte, erwies sich in Wirklichkeit als ein Stück Stahlrohr, das sie mit beiden Händen hob, um ein zweites Mal auf Fletcher einzuschlagen.
Aber inzwischen hatte der Khan sich weit genug erholt, um den Hieb mit der Kralle zu parieren. Das Rohr traf auf die Metallfinger und die Funken regneten auf das Dach. Wieder zerschnitt ein gelb gleißender Blitz den Himmel. Rauchschwaden wogten über die Kämpfer und trieben Jake die Tränen in die Augen. Zum zweiten Mal an diesem Tag erlangte er völlige geistige Klarheit. Wie konnte Lita gleichzeitig eine Verräterin und seine selbstlose Verteidigerin sein? Da passte etwas nicht zusammen.
Fletcher packte das Rohr mit der Kralle, während er Lita gleichzeitig den rechten Arm in die Seite rammte und ihr ein ersticktes Aufkeuchen entriss. Sie mühte sich ab, ihre Waffe zu befreien. Donner schüttelte das Gebäude und Malavai grinste sie an. »Was haben wir denn da? Ist die Bärenmutter gekommen, um ihr Junges zu verteidigen?«
Jake konnte nicht fassen, wie falsch er gelegen hatte, Lita war keine Verräterin. Lita konnte niemals eine Verräterin werden, das sah er jetzt überdeutlich. Es gab keinerlei Beweis für ihre Verbrechen, nicht den geringsten Beweis. Er hatte einfach die Lücken des Puzzles auf die schnellste und einfachste Weise gefüllt, die sich anbot, und dabei den wichtigsten Teil der Gleichung vergessen:
Lita war ein Freund.
Obwohl Malavai Fletcher noch immer unter der Kopfwunde wankte, die sie ihm beigebracht hatte, war Lita offensichtlich unterlegen. Sie war nicht einmal halb so groß wie er und trug keine Rüstung. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Elementar sein Gleichgewicht völlig zurückgewann und sie umbrachte. Endlich gelang es der MechKriegerin, den richtigen Winkel zu finden und ausreichend Hebelwirkung zu erzielen, um das Rohr aus Fletchers Griff zu winden. Gleichzeitig duckte sie sich unter einem neuen Hieb seines Laserarms weg. Fletcher trat ein paar Schritte zurück und behielt das Rohr genau im Blick, um einen weiteren Kopftreffer zu vermeiden.
Lita beobachtete ebenso genau den Laser des Höllenrosses, der das Duell mit einem Schuss beenden konnte. Bis jetzt hatte Fletcher ihn nicht eingesetzt, wobei nicht klar war, ob er bewusst darauf verzichtet hatte oder nur aus Mangel an Gelegenheit. Als erneut ein Blitz über den Himmel zuckte, schaute Lita zu Jake herab und lächelte.
In diesem Augenblick kehrte Jake trotz der Qualen durch die schwere Brustverletzung voll ins Bewusstsein zurück. Endlich liefen all die Selbstzweifel, all die
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