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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache
Autoren: Bryan Nystu
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Ihren persönlichen Erbfeind, die Geisterbären, verspielt!«
    Fletcher konnte seine Wut nicht länger im Zaum halten. Er trat einen Schritt auf Cobb zu. »Wahnwitziger Kreuzzug?«, brüllte er. »Wie kannst du es wagen! Hätte ich nicht diesen Schwächling Lair Seidman abgelöst, wären die Höllenrösser schon vor Jahren absorbiert worden. Vergiss das nicht!«
    Cobb verschränkte die muskulösen Arme vor der Brust. »Wie könnte ich es vergessen? Das ist Ihre einzige Verteidigung für Aktionen, die jetzt drohen, unseren Clan von innen heraus zu zerstören.«
    Fletcher reagierte auf Cobbs trotzige Antwort, indem er die Faust hob. »Feigling! Es wird hier keine Abstimmung geben. Oder fehlt dir der Mut um mich herauszufordern?«
    Cobbs blaue Augen verengten sich, aber das war das einzige Anzeichen einer Gefühlsregung. »So sei es, Malavai Fletcher. Ich fordere Sie zu einem Besitztest um den Rang des Khans heraus, vorbehaltlich der Bestätigung durch die Blutnamensträger der Höllenrösser entsprechend den Gesetzen des Clans.«
    Fletcher ließ die Faust sinken, ohne sich dessen mehr als oberflächlich bewusst zu werden. Sein Puls hämmerte ihm so laut in den Ohren, dass er jedes andere Geräusch übertönte. Er schaute hinauf in die Ränge, suchte und fand schließlich Alicia Ravenwater. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke. Dann verwandelte ihr Gesichtsausdruck sich von Bewunderung in Angst und sie schaute weg. Er konnte es nicht länger ertragen. Fletcher sprang auf Cobb zu, zog das zeremonielle Schwert blank und hieb es schräg abwärts. »Nach meinem Tod! Nach meinem Tod?«, schrie er völlig außer Kontrolle.
    Cobb wich dem wilden Hieb leicht aus. Er zog ebenfalls blank und schlug nach Fletchers Bein, während er hinter ihn sprang. Die Klinge hinterließ eine dünne Blutspur, als er zurücktrat und federnd in Kampfhaltung ging.
    Fletcher drehte sich zu ihm um.
»Gib es zu, Malavai Fletcher«, sagte Cobb, und ein flüchtiger Ausdruck in seinen Augen hätte Traurigkeit sein können. »Du bist verrückt und unfähig, dein Amt auszufüllen. Zumindest deinem Clan gegenüber bist du es schuldig.«
Niemals! »Ich schulde dir nichts als den Tod, James Cobb!«
Als Fletcher vorsprang, schlug Cobb die Klinge mit dem Handgelenk beiseite. Der Stoß zog Blut, aber er öffnete Fletchers Deckung für die Riposte. Der Schwung des Angriffs trug ihn nach vorne und James Cobb versenkte das Schwert bis zum Heft in Malavai Fletchers Brust.
Fletcher stolperte einen Schritt zurück, dann hob er die Hand und zog sich die Waffe mit einer gewaltigen Willensanstrengung aus dem Leib. Blut strömte aus der Wunde. Er schaute hinab auf die blutige Uniform, dann hinauf zu den Kriegern, die ihn umgaben. Er öffnete den Mund, aber kein Laut drang heraus. Es wurde dunkler um ihn, als Fletcher auf die Knie sank und beide Hände auf die Brust presste, als könnte er das Ende so aufhalten.
Er schaute zu Cobb auf, der mit einem Ausdruck trauriger Resignation zurückstarrte. Jetzt, in seinen letzter Sekunden, erfasste Fletcher eine geistige Klarheit, die seltsame, fremdartige Gedanken brachte.
Vielleicht hätte er an jenem schicksalhaften Tag auf Niles sterben sollen. Vielleicht hatten die Radikaloperation und die Prothesen, die ihn am Leben erhalten hatten, seinem Clan den Weg zu dessen wahrer Bestimmung verstellt. Er starb, so viel war sicher. Also würde er es nie erfahren.
Mit dem letzten Atemzug wandte Malavai Fletcher sich an seinen Henker, in einem rauen Flüstern, gefüllt mit Blut und Speichel. »Habe Erfolg, wo ich versagte Khan James Cobb... bestrafe die Wölfe, die uns benutzten... und bestrafe die Geisterbären, die... mich... benutzten...«
Um ihn herum war nur noch Dunkelheit, aber sie war gefüllt von Klang, vom Klang eines einzigen Wortes, das ihn einen dunklen Fluss hinabtrug. Um ihn herum sprachen hundert Stimmen wie eine einzige. »Seyla.«
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