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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache
Autoren: Bryan Nystu
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man bedenkt, dass sie von sich aus eingepackt und zurück ins All abgeflogen sind, würde ich sagen: Wir haben bestenfalls einen knappen Sieg errungen.«
»Sie sind abgezogen?« Jake versuchte wieder, sich aufzusetzen, bis die heftigen Schmerzen ihn an die strenge Warnung des Arztes erinnerten. Er fiel zurück aufs Kissen. »Warum, in Kerenskys Namen? Sie hatten eine Verteidigungsstellung. Sie waren uns zwei zu eins überlegen. Sie hatten alle Trümpfe in der Hand.«
»Alle Trümpfe bis auf einen: Einen starken Anführer. Malavai Fletcher hat es auf dem Dach selbst gesagt. Nur er allein konnte diesen Angriff leiten. Es war sein persönlicher Kreuzzug, und ohne ihn löste sich der Enthusiasmus für einen letztlich mit Sicherheit vergeblichen Kampf auf der Stelle in Luft auf.«
»Du willst damit sagen, sobald der Krieg mit dem Kombinat vorbei gewesen wäre, hätten die Rösser unserem Gegenangriff auf keinen Fall standhalten können. Du hast gesagt, sie hätten Fletcher verloren, aber man hat seine Leiche nicht gefunden?«
»Er wurde schwer verletzt, schwerer als du, soweit ich weiß.«
Jake sah vor seinem inneren Auge, wie das Stahlrohr auf den Schädel des Khans prallte. »Erinnere mich daran, mir dich nicht zum Feind zu machen.«
»Wir haben ihn nicht in der Nähe der Absturzstelle gefunden, daher nehmen wir an, dass die Rösser ihn zuerst fanden. Wenn wir Glück haben, stirbt er auf dem Flug.«
»Neg. Wir haben Glück, wenn er überlebt. Ein Clan, den Malavai Fletcher anführt, ist nicht annähernd so gefährlich wie einer, der von kühleren Köpfen geleitet wird.«
»Gib es zu, Jake, das sagst du nur, weil du darauf hoffst, noch einmal gegen ihn antreten zu können.«
Jake setzte eine Unschuldsmiene auf, aber sie hatte Recht. Er fühlte sich durch Fletchers Entkommen um den Sieg betrogen. »He, ohne Gefechtspanzer und unter gleichen Bedingungen könnte ich ihn besiegen.«
»Das könntest du sicher, Jake Kabrinski. Das könntest du sicher. Und jetzt ruh dich aus. Wir haben eine lange Reise zum Sprungpunkt vor uns.« Sie stand auf und trat zur Tür.
»Zum Sprungpunkt?«
»Hat man es dir noch nicht gesagt? Deine mutige Verteidigung von Predlitz, nicht zu vergessen die Kaperung der Urizen II, sind nicht unbemerkt geblieben. Wir sind auf direkten Befehl Khan Björn Jorgenssons zurück an die Front beordert. Pack deinen Sachen, Sterncaptain. Unser Landungsschiff hebt morgen ab.«
Jakes platzte fast vor Stolz, als er sie mit einer Handbewegung am Gehen hinderte. »Versprich mir eines. Von jetzt an verheimlichen wir einander nichts mehr, ganz gleich, wie unclangemäß unsere Aktivitäten auch erscheinen mögen.«
Lita nickte. »Das ist ein Versprechen, dass ich mit Freuden halten werde, Jake Kabrinski.«
Als sich die Türe hinter ihr schloss, kehrten Jakes Gedanken zu der begeisternden Vorstellung zurück, wieder an die Front zu dürfen. Zu seiner Überraschung barg der Gedanke, gegen draconische Krieger anzutreten und möglicherweise der DESTlerin wiederzubegegnen, keinen Schrecken mehr für ihn.
Zum ersten Mal seit langer Zeit auf ein Krankenbett geschnallt und dem Tode näher als je zuvor, fühlte Jake sich wirklich lebendig.

37
    Einheitspalast, Imperial City, Luthien Präfektur Kagoshima, Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
20. Dezember 3063
    Ninyu Kerai-Indrahar trat durch die Doppeltür, die von DEST-Soldaten bewacht wurde, die mit keiner Miene zuckten. Dieses Büro, eines von mehreren innerhalb des Palastes, wirkte spartanischer als die anderen, aber seine Lage bot eine herrliche Aussicht, ohne die Sicherheit der Personen im Innern ernsthaft zu kompromittieren. Ein handgeschnitzter Teakholzschreibtisch beherrschte die Mitte des Zimmers, und das polierte Holz glänzte im Licht der Morgensonne, das durch die vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster fiel, die zwei Wände des Raums bildeten.
    Es hielt sich nur eine Person hier auf. Der Mann stand die Hände im Rücken verschränkt, am Ostfenster und schaute hinaus. Gegen das Morgenlicht war er nur als Schattenriss zu sehen, aber seine Ausstrahlung identifizierte ihn augenblicklich. Theodore Kurita, der Koordinator des Draconis-Kombinats.
    Ninyu wartete geduldig, bis sein Herrscher ihn ansprach, und schaute wohl zum hundertsten Mal an diesem Tag auf den Compblock in seiner Hand. Dann folgte er Theodores Blick aus dem Fenster.
    »Dieses Jahr kommt der Winter spät, Ninyu«, stellte Theodore zum Direktor der Internen Sicherheitsagentur fest, ohne sich
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