Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

Titel: BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
Autoren: Randall Bills
Vom Netzwerk:
Gewehr.
    »Weshalb ist dieses Schiff so schwer beschädigt?«, fragte Lenardon. »Hat das DraconisKombinat plötzlich beschlossen, dass Novakatzen in seinem Raum nicht mehr erwünscht sind?«
Der Krieger antwortete nicht.
    »Wer hat euch angegriffen? Waren es Piraten?«, hakte Lenardon nach.
»Ich verstehe die Frage nicht«, erklärte Sal. »Wir haben gerade den Flug aus den Clan-Heimatwelten hinter uns. Die Schäden ...«
»Was?«, bellte Lenardon. »Das ist unmöglich. Die letzten Flüchtlinge sind vor fast zwei Monaten eingetroffen.«
»Wir wurden vom Rest des Konvois in die Innere Sphäre getrennt, als die Schneeraben und Höllenrösser versuchten, uns zu vernichten«, berichtete Sal, und sein Blick wurde leer. Langsam rutschte das Gewehr aus seiner kraftlosen Hand und schepperte zu Boden. Das Geräusch hallte laut durch den Raumschiffkorridor.
Sal sah zu der Waffe hinab, als frage er sich, wie sie dorthin gekommen sei. »Der Konvoi muss uns für vernichtet gehalten haben, aber es ist uns gelungen, nach Circe zu entkommen. Dort nahmen wir an Kriegern und Niederkastlern auf, was wir konnten, bevor wir die Reise zur Inneren Sphäre wiederaufnahmen. Die anderen Clans ... sie waren es, die versuchten, unser Schiff zu zerstören. Das Heck haben wir im letzten Sprung verloren. Es hat die Belastung nicht mehr ausgehalten.«
Langsam sank Sal auf die Knie. Er schien völlig in seinen Erinnerungen gefangen und nichts mehr von seiner realen Umgebung wahrzunehmen.
Lenardon war während der Abschwörung in der Inneren Sphäre gewesen, doch inzwischen wussten alle davon, wie die anderen Clans die Novakatzen aus den Heimatwelten vertrieben und dabei drei komplette Galaxien brutal ausradiert hatten. Aber dies war seine erste unmittelbare Begegnung mit Überlebenden der Flucht.
Er hatte in zahllosen Gefechten auf Welten gekämpft, die tausend Lichtjahre auseinander lagen, aber niemals hätte er geglaubt, ein NovakatzenKrieger könnte zu einem solchen geistigen und körperlichen Wrack reduziert werden wie Sal. Als er den vor ihm kauernden Krieger anstarrte, fragte Josef Lenardon sich unwillkürlich, wie sein Clan so tief hatte sinken können. War es denkbar, dass der neue Weg der falsche war?

2
    Schlachtkreuzer SBS Severen Leroux,
Zenithsprungpunkt des Irece-Systems Präfektur Irece, Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
13. Juni 3061
    »Die Novakatze Alpha dockt in diesem Moment an, Sternadmiral«, drang Antilas Stimme aus dem Ohrhörer, als Jan Jorgensson sich an den Handgriffen der Gangwände durch den Korridor zog.
    Ihre Gäste waren endlich eingetroffen, und gerade, als sie mit den Flüchtlingen von der Dunkelgrat alle Hände voll zu tun hatte. Siebzehn Stunden waren inzwischen vergangen, seit das völlig verwüstete Schiff im Irece-System eingetroffen war. Siebzehn Stunden Chaos, dachte sie, und schwebte um die letzte Biegung vor der Luke zu Dockkragen Vier.
    Mit geübter Leichtigkeit drehte sie sich am Wandgriff, um die Füße auf den Decksboden zu bringen, damit die Magnetstiefel fassen konnten. Unter normalen Umständen wäre sie zu sehr auf ihre Würde bedacht gewesen, um in der Schwerelosigkeit des stationären Sprungschiffs durch die Gänge zu schweben und wäre die Strecke mit Hilfe der Magnetsohlen zu Fuß gegangen, aber die Umstände waren alles andere als normal.
    Ihre Besatzung war durch den bevorstehenden Besuch schon verschreckt genug. Jetzt musste sie auch noch den zusätzlichen Schock der Begegnung mit einer Ladung Flüchtlinge verdauen, die in bemitleidenswertem Zustand aus den Clan-Heimatwelten vertrieben worden waren.
    Geräusche von der anderen Seite der Schleuse verrieten, dass ihre Besucher bereits an Bord der Severen Leroux kamen. Plötzlich nervös ertappte sie sich, wie sie mit der Hand über die Frontpartie der Uniform strich, eine Geste, die sie sich - bisher erfolglos
- abzugewöhnen versuchte. Obwohl sie den weißen Kniemantel und die violette Hose eines SternenbundAdmirals schon seit einiger Zeit trug, hatte sie sich immer noch nicht ganz an ihre neue Uniform gewöhnt. Insbesondere die in ihren Augen stutzerhafte Mütze behagte ihr absolut nicht.
    Unter dem typischen Zischen des Druckausgleichs schwang die Luke auf und ein Hüne trieb über die Schwelle. Mit knapp über zwei Metern war er für einen Elementar klein, aber er hatte die breite Brust und die wuchtigen Arme, wie sie nur das Eugenikprogramm der Clans hervorbrachte. Der weiße Haarschopf und buschige graumelierte Schnauzbart
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher