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BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
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zu verheddern, und kletterte aus der Luke, um sich seine Standpauke abzuholen. Er fuhr sich mit einer Hand durch das nasse dunkle Haar, das in einem unter MechKriegern verbreiteten Stil oben länger, aber seitlich extrem kurz geschoren war, um den Kontakt mit den Neuropflastern des Helms zu erleichtern.
    Sturm grinste den draußen auf ihn wartenden Mann keck an, aber es war deutlich zu sehen, daß Stabsfeldwebel Aaron Krenner nicht in der Stimmung für Witzeleien war.
    Der Stabsfeldwebel der Kore-Lanciers war über zwei Meter groß. Sein gesamter Körper war eine einzige wuchtige Muskelmasse, die er mit unerbittlichen Trainingssitzungen zu unchristlich frühen Morgenstunden stahlhart hielt. Das Neonlicht des Trainingshangars glänzte auf seiner ebenholzschwarzen Haut und dem billardkugelglatten Kopf. Krenner rasierte sich täglich den gesamten Schädel mit Ausnahme eines sauber getrimmten Kinnbarts, der ihm in den Augen mancher seiner Schüler ein etwas unheimliches Aussehen verlieh. Vermutlich hat er ihn genau deshalb, dachte Sturm. Er trug die Standarddienstmontur der Lanciers mit dem grauweißen Tarnschema, das sich sowohl für arktisches Gelände wie für Stadteinsätze eignete, und andere Geländearten gab es auf Kore nicht. Der Unteroffizier hatte die kräftigen Arme vor der Brust verschränkt und einen Ausdruck von mühsamer Geduld aufgesetzt. Sturm erkannte auf den ersten Blick, daß ihm eine Predigt bevorstand.
    »Feldwebel ...«, setzte er an, aber Krenner fiel ihm mit seiner tiefen Baritonstimme ins Wort, so, als habe er nur darauf gewartet, daß der junge MechKrieger etwas sagte.
    »Das war erbärmlich, Kintaro.«
»Aber, Spieß, ich ...«
»Nichts ›aber, Spieß‹, MechKrieger! Ich bin hier,
    um Sie auszubilden. Sie sind vielleicht kein Anwärter mehr, aber wenn Sie jemals einen wirklichen Einsatz erleben wollen, müssen Sie noch verdammt viel lernen. Mit so einer Darbietung wären Sie in einem echten Gefecht inzwischen tot!«
    Fast hätte Sturm den Kopf geschüttelt. Als ob er hier draußen jemals erwarten könnte, in ein echtes Gefecht verwickelt zu werden, auf einer Bergwerkskolonie am äußersten Rand des erforschten Weltraums, Lichtjahre entfernt vom Geschehen in der Inneren Sphäre. »Es war nur ein Trainingskampf«, protestierte er zaghaft. Krenner hatte recht, wenn er feststellte, daß er sich nicht gerade berauschend geschlagen hatte, aber dafür gab es einen Grund. »Außerdem«, erklärte Sturm weiter, »war es nicht fair. Ich meine, ein Centurion gegen einen Mad Cat?«
    »Fair?« explodierte Krenner. Sturm zuckte zusammen und erkannte, daß er genau das Falsche gesagt hatte. »Wir reden hier von Krieg, Kintaro! Das ist kein Spiel. Da draußen in der Wirklichkeit werden Sie in einem echten Mech sitzen, und echte Menschen werden versuchen, Sie umzubringen. Und manche davon werden in größeren Mechs als dem Ihren sitzen, kapiert? Wenn Sie gegen die versagen, gibt es keinen ›Neustart‹-Knopf. Wenn dieser Mad Cat echt gewesen wäre, dann wären Sie jetzt tot. Das ist der Grund für diese Ausbildung. Sie sollen lernen, am Leben zu bleiben.«
    Sturm setzte zu einer Entgegnung an, überlegte es sich dann aber anders. Er senkte den Kopf, dann sah er wieder zu Feldwebel Krenner hoch. Schließlich hatte der Spieß ja recht. Wie üblich. »Tut mir leid, Kren. Nächstes Mal mach ich's besser.« Einen Moment hellte Krenners düstere Miene sich auf. Bei all seiner Grimmigkeit betrachtete er Sturm fast wie einen Adoptivsohn. Er hatte sich entschlossen, auf Jenna Kintaros Sohn aufzupassen, nachdem sie vor zehn Jahren gefallen waren, und er dachte nicht daran zuzulassen, daß Sturm sich bei seinem ersten wirklichen Kampfeinsatz gleich über den Haufen schießen ließ.
    »Tut mir leid bringt's nicht, Sturm«, erklärte er streng. »Bessere Leistung, das bringt's. Deswegen mußt du üben, und deswegen mußt du lernen, wenn du ein MechKrieger sein und die Erfahrung auch überleben willst.«
    Sturm nickte. Er hatte verstanden.
Jetzt trat Kenner an die Steuerkonsole neben der Kapsel und rief die Aufzeichnung von Sturms Sitzung auf. Er ließ sie ein Stück weit durchlaufen, dann drückte er den Pausenknopf. »Na schön, dann fangen wir mal damit an, wie du dich gegen den Uller benommen hast.«
»Was war daran falsch?« protestierte Sturm. »Mit dem bin ich doch gut fertig geworden. Ich hab' ihn abgeschossen, oder etwa nicht?«
»Ja, hast du, aber du warst nachlässig. Die Rutschpartie war ziemlich gut, und
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