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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches
Autoren: Thomas Gressman
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deutete zu einer schallsicheren Kabine hinüber, in deren Schutz der General seine Botschaft aufzeichnen konnte.
    »Marschall Sortek«, setzte er an und sprach in ein in den Tisch vor ihm integriertes Gerät, das seine Nachricht für die Sendung aufzeichnete, komprimierte und verschlüsselte. »Heute Morgen ist Einsatzgruppe Dolch in einem Nahgefecht um den Touchstone-Raumhafen auf ein komplettes Regiment capellanischer Truppen getroffen. Wir konnten die Anlage unter schweren Verlusten halten und den Feind zurückdrängen. Aber Einsatzgruppe Dolch hat große Verluste besonders unter der Infanterie und den konventionellen Panzertruppen erlitten. Ich befürchte, dass der Gegner sich neu gruppieren und jederzeit einen weiteren Angriff auf den Raumhafen starten kann. Außerdem befürchte ich, dass der feindliche Befehlsstab eine Großoffensive gegen Einsatzgruppe Dolch plant, mit dem Ziel, die Einsatzgruppe zu vernichten oder zurück ins All zu treiben.
    Ich bin der Meinung, dass wir in der Lage sind, gegen die derzeit auf dem Planeten befindlichen capellanischen Kräfte durchzuhalten, aber wir haben kaum eine Chance, unsere Position zu halten, falls der Feind weitere Einheiten gegen uns in Marsch setzen sollte. Daher bitte ich respektvoll um die Entsendung des 21. Leichten Reitereiregiments nach Milos, um unsere Stellungen zu verstärken. Ich verbleibe in Erwartung Ihrer Antwort, Edwin Amis, Kommandeur, Leichte Eridani-Reiterei.«
    Auf einen Knopfdruck hin sprang eine winzige Metallscheibe aus der Oberseite des Aufzeichnungsgeräts. Amis brachte die kleine, in allen Regenbogenfarben schillernde Platte dem Tech hinter dem Tresen, der sie wortlos nahm und damit hinter der Trennwand verschwand.
    Durch die Entfernung, die seine Nachricht zu überwinden hatte, dauerte es mehrere Stunden, bis Amis Antwort bekam.
    »General Amis, ich habe keine Truppen, die ich Ihnen als Verstärkung schicken könnte. Das 21. Leichte Reitereiregiment befindet sich nicht mehr auf Kittery. Es wurde auf Rückzugspositionen im St. Ives-Pakt verlegt. Die Kämpfe im Paktgebiet sind festgefahren, und um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, nehmen die SBVS ihre Gegenmaßnahmen ein paar Stufen zurück. Dementsprechend erhalten Sie hiermit Anweisung, den Aufbau von Verteidigungsstationen rund um den Raumhafen vorzutäuschen, während Sie in Wahrheit Ihre Regimenter darauf vorbereiten, an Bord der Landungsschiffe zu gehen und Milos zu verlassen. Ich werde Ihre Sprungschiffe in einer Stunde auf den Weg schikken.«
    Amis klappte vor Überraschung der Mund auf. Marschall Sortek hatte ihm befohlen, einen Planeten aufzugeben, für den die Leichte Reiterei ihr Blut vergossen hatte. Mit einem wilden Knurren schlug er auf den Stoppschalter des kombinierten Aufnahme- und Wiedergabegeräts, warf die Disk aus und rammte eine leere Disk in den Schlitz. Er musste sich zusammenreißen, um die Scheibe mit Sorteks Antwort nicht quer durch die Kabine zu schleudern.
    »Marschall Sortek, die Kämpfe im Paktgebiet interessieren mich einen Dreck. Mich interessiert meine Brigade. Meine Soldaten haben ihr Leben für die Eroberung von Milos gegeben, und jetzt das? Jetzt befehlen Sie mir, abzuziehen und die Welt wieder den Capellanern zu überlassen? Nein, Sir, ich verlange...« Amis stockte, ging ein Stück in der Aufzeichnung zurück und begann noch einmal. »Ich bitte Sie dringend, die 21. Leichte Reiterei an mich freizustellen und ihr zu gestatten, als Verstärkung nach Milos aufzubrechen.«
    Bis die Nachricht formatiert und abgeschickt war, hatte General Amis sich wieder in der Gewalt und seine Wut durch eine konzentrierte Willensanstrengung niedergekämpft. Es war ihm klar, dass es nichts brachte, Vorgesetzte anzuschreien, nicht einmal - besonders dann nicht -, wenn diese Vorgesetzten der Meinung waren, das Richtige zu tun. Trotz der vierstündigen Wartezeit auf die Antwort loderte noch immer ein heftiger Widerwille in seiner Brust, als er sich angewidert in den gepolsterten Bürosessel der Kabine fallen ließ. Mehrere Sekunden lang starrte er die winzige Nachrichtendisk hasserfüllt an, als wolle er sie herausfordern, eine Bestätigung der Abzugsorder zu enthalten.
    Als er Marschall Sorteks Antwort schließlich abspielte, konnte er die kaum verhüllte Wut und Verzweiflung in dessen Stimme beinahe mit Händen greifen.
    »Lieutenant General Amis, Ihr Abzugsbefehl ist hiermit bestätigt. Das Oberkommando der SBVS ist sich der Opfer bewusst, die Ihre Leute erbracht haben,
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