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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches
Autoren: Thomas Gressman
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graumeliertes braunes Haar und hellblaue Augen. An seinem Jackenkragen glänzte der einzelne Stern eines SBVS-Lieutenant Colonels.
Shao nickte kurz, lachte heiser und keuchend auf und starb.

28
Touchstone-Raumhafen, Milos
Xin-Sheng-Kommunalität, Konföderation Capella
     
22. März 3062
    Sang-shao Christobal hob den rechten Arm seines Schläger, klopfte auf den Feuerknopf des Steuerknüppels und spießte einen Eridani-Mungo mit einem künstlichen Blitzschlag auf. Der leichte ScoutMech wankte unter dem harten Aufprall des Teilchenstroms. Als der Pilot die Maschine wieder ins Gleichgewicht brachte, konnte Christobal das Endostahlskelett des Mechs schwach durch die Bresche glühen sehen, die der PPK-Treffer in die relativ dünne Panzerung gebrannt hatte.
    Der Eridani-Krieger erwiderte tapfer das Feuer und löste alle drei mittelschweren Lichtwerfer seiner Maschine aus. Die grünschillernden Energiebahnen schlugen auf die dicke Haut des Schläger und hinterließen nicht mehr als flache Dellen im schweren Panzerschutz des überschweren Mechs. Ein anhaltender Signalton in Christobals Ohr teilte ihm mit, dass seine Kurzstreckenraketen den feindlichen Mech erfasst hatten. Der capellanische Krieger drückte den Auslöser. Zwölf panzerbrechende Raketen jagten aus den im Torso des Mechs montierten Lafetten und senkten sich in Spiralbahnen, die an Korkenzieher erinnerten, auf die SBVS-Maschine. Als das Lichtgewitter der Detonationen verklungen war, lag der Mungo als qualmendes Wrack auf dem Landefeld.
    Mit einem Blick auf die Taktikanzeige sah Christobal, dass die Mechs seines 1. und 2. Bataillons über den Sperrzaun des Raumhafens schwärmten. Das 3. Bataillon war außerhalb des begrenzten Anzeigebereichs. Christobal hatte sich eine Scheibe von der Taktik seines Gegners abgeschnitten und seine Truppen im Angesicht des Feindes geteilt. Das 3. Bataillon bewegte sich in einer schnellen Flankenbewegung an die Südseite der Raumhafenanlage.
    Er spielte kurz mit dem Gedanken, noch einmal zu versuchen, Cheng Shao zu erreichen, verwarf ihn aber wieder. Der Todeskommando-Offizier hatte bereits auf mehrere Anrufe nicht reagiert, also war er vermutlich tot. Es schien allerdings, als hätte Shao seine letzte Mission erfolgreich zu Ende geführt. Ein Overlord war nur noch ein brennendes Metallwrack, von der Explosion ausgeweidet, die das Signal für Christobal war, die zweite Phase des Angriffs einzuleiten. Die Sensoren zeigten an, dass der andere schwere Mechtransporter so schwer beschädigt war, dass er vermutlich nie wieder abheben würde.
    Ein affenähnlicher Kintaro trat aus den Schatten eines kraterübersäten Hangars und überschüttete Christobals Schläger mit einem Hagel aus Lang- und Kurzstreckenraketen. Einer der Panzer brechenden Gefechtsköpfe detonierte auf dem schrägen Kanzeldach des überschweren Mechs, schüttelte den Capellaner hart durch und brachte seine Ohren zum Klingeln. Er versuchte immer noch, wieder klar zu werden, als der Eridani-MechKrieger die Beine und den rechten Arm der Armored-Cavalry-Maschine mit schillernden Laserstrahlbahnen peitschte.
    Christobal riss sich zusammen und zahlte dem Angreifer jeden Schlag zurück, allerdings waren die Hiebe des Schläger weit effektiver. Der Kintaro wankte, als Zwillings-PPK-Blitze sich ihm in linke Schulter und den Oberschenkel fraßen. Panzerplatten zerbarsten zu potentiell tödlichem Schrapnell, als auf sämtlichen Trefferzonen der Eridani-Maschine hochexplosive Raketensprengköpfe detonierten. Eine Hitzewoge schlug durch die Kanzel des überschweren Kampfkolosses, wurde aber schnell abgeleitet, als die von der Winterkälte noch zusätzlich unterstützten hocheffizienten Wärmetauscher des Mechs aktiv wurden.
    Das Bombardement reichte zwar nicht aus, den Kintaro aus dem Gefecht zu werfen, aber es genügte, den Piloten der fünfundfünzig Tonnen schweren Maschine zu erschüttern. Die Laserschüsse seines Antwortfeuers brannten tiefe Spuren in den Stahlbeton fünfzehn Meter hinter Christobals Mech. Nur vier der siebzehn Raketen, die aus den Abschussrohren des Sternenbund-Mechs rauschten, fanden ihr anvisiertes Ziel. Der Rest verteilte sich über das Flugfeld.
    Christobal beschleunigte sein schwerfälliges Gefährt zu einem ruckartigen Trab und lief im Uhrzeigersinn um den Kintaro herum. Der Eridani-Pilot war gezwungen, sich mitzudrehen, um die schwer angeschlagene linke Flanke seiner Maschine zu dekken. Christobal setzte seine Waffen sparsam ein und beschränkte
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