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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches
Autoren: Thomas Gressman
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Sphäre so viel verändert hatte, während seine besten Krieger im Clan-Raum in die Schlacht gezogen worden waren und ihr Leben geopfert hatten, zu weit entfernt, um zu erfahren, was daheim vorging, geschweige denn, etwas dagegen zu unternehmen.
»Wir verstehen es, wenn Sie eine Mitarbeit verweigern, General«, stellte Victor fest.
»Moment mal, verdammt, zum ...« bellte Amis. »Ich habe nicht gesagt, dass ich mich weigere. Ich habe nur festgestellt, dass es eine verflucht riskante Sache ist.« Er sprang so hastig auf, dass er fast den Sessel umwarf. Um sich etwas mehr Zeit zum Nachdenken zu verschaffen, trat er hinüber ans Fenster und sah hinaus auf den Paradeplatz. Welche Pflicht wog schwerer: die dem Ersten Lord oder die dem Sternenbund gegenüber? Es schien Theodores Argumentation zu unterstreichen, wie seine Leute unter ihm daran arbeiteten, sich auf einer Welt eine neue Heimat zu schaffen, die von ihren früheren Feinden besiedelt war. Der Sternenbund stand vor allem anderen für eines: Einigkeit. Erster Lord hin, Erster Lord her, Sun-Tzu Liaos Vorgehen war eine Gefahr für diese Einigkeit.
Als er sich wieder zu Theodore und Victor umdrehte, war seine Entscheidung gefallen.
»Und, General?«, fragte Victor.
Amis blickte zu Theodore. »Euer Sensei war ein weiser Mann, Koordinator. Die Pflicht fließt wirklich manchmal auch bergauf. Meine Leichte Reiterei ist bereit zum Einsatz.«
Victor stand mit breitem Grinsen von seinem Platz auf und streckte Amis die Hand entgegen. »Sie werden es nicht bereuen, General, das verspreche ich Ihnen. Wenn es Ihnen ernst ist mit dem, was Sie gerade gesagt haben, müssen Sie auf der Stelle nach Kittery ausrücken. Von dort werden zwei Ihrer Regimente an den Einsatzort verlegt. Die beiden anderen verbleiben als strategische Reserve auf Kittery.«
Amis erwiderte den Händedruck, ein wenig geschockt davon, mit welcher Geschwindigkeit sich die Dinge entwickelten. »Und wohin genau werden meine beiden Regimenter in Marsch gesetzt, Sir?«
Wieder blitzten Victors blaue Augen kurz amüsiert auf. »Ihr Ziel ist Milos, General, eine unbedeutende kleine Welt im St. Ives-Pakt, die sich als sehr viel wichtiger erweisen könnte, als es den Anschein hat.« Er legte einen Compblock auf Amis' Schreibtisch. Ein kurzer Tastendruck, und auf dem Bildschirm erschien eine Karte des St. Ives-Pakts. Ein System war leuchtend gelb hervorgehoben. Mehrere andere leuchteten rot.
»Wie Sie sehen, liegt Milos nur einen, maximal zwei Sprünge von so wichtigen capellanischen Welten wie Hustaing, Harloc und Relevow entfernt. Dadurch würde sich Milos hervorragend als Aufmarschgebiet für einen Vorstoß nach Capella oder sogar gegen die Konföderationszentralwelt Sian eignen. Im Grunde setzen wir Sun-Tzu einen Dolch an die Kehle, indem wir die Leichte Reiterei auf Milos stationieren.«
Amis pfiff durch die Zähne. »Das sollte ihn bremsen«, bestätigte er. Dann konnte er sich einen schrägen Blick zu Theodore Kurita nicht verkneifen.
»Gibt es ein Problem, General?«
»Tja nun, ja, Sir, das gibt es, wenn Ihr gestattet«, setzte Amis zögernd an. »Ich will nicht beleidigend erscheinen, Koordinator, aber Ihr wisst, dass die Leichte Reiterei im Bezug auf das DraconisKombinat gewisse Altlasten hat.«
»Ja, General«, nickte Theodore düster. »Ich bin mir bewusst, dass Ihre Brigade dem Kombinat noch immer das Massaker an ihren Angehörigen nachträgt, aber das war vor über zweihundertfünfzig Jahren.«
»Ich weiß«, sagte Amis. »Aber das ist das Problem mit Traditionen. Sie helfen uns, nicht zu vergessen, wer wir sind und woher wir kommen, doch sie können auch verhindern, dass alte Wunden verheilen. Wenn ich versuche, die ganze Brigade von hier abzuziehen, bekomme ich Probleme, besonders mit der 50. Schweren Reiterei und dem 8. Kundschafterbataillon. Das sind die beiden Bataillone mit dem größten Verantwortungsgefühl unseren Zivilisten gegenüber, nein, allen Zivilisten gegenüber.«
»Exakt, General. Das ist einer der Gründe, warum wir gerade Ihre Brigade für dieses Unternehmen ausgewählt haben. Wegen Ihrer Tradition, Unschuldige und Nichtkombatanten zu beschützen.« Victor holte sich den Compblock zurück und tippte mehrere Befehle ein. Er winkte Theodore näher und unterhielt sich leise mit ihm, bevor er weitersprach. »In Ordnung, General, wie wäre es damit? Wenn Sie eines Ihrer Regimenter zum Schutz Ihrer Angehörigen hier zurücklassen wollen, sollte das keine ernsthaften Probleme für die
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