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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers
Autoren: Loren Coleman
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aus Silberfäden zogen. Zwei hünenhafte Todeskommando-Wachen folgten ihnen.
»Mein Kanzler?« fragte Zahn. Seine dunklen Augen zuckten suchend durch den Saal, während er an einem Glas Cidre nippte, dann verstand er die Bemerkung seines Herrschers, ohne eine weitere Erklärung zu benötigen. »In der Tat, das ist...« Er pausierte, erkennbar um des Effekts willen. »...anders.«
Durch die Pause erhielt ›anders‹ die Bedeutung von ›seltsam‹. Sun-Tzu stimmte seinem General zu, aber was er sah, gefiel ihm. Wo bei allen anderen Gelegenheiten die Gesprächsgrüppchen leicht nach Kaste abgehakt werden konnten, war das heute nicht möglich. Direktorat und Intelligenzia trafen sich, tauschten freimütig Ideen und Gesprächsstoff aus. Die Janshi, Krieger, waren in allen Gruppen willkommen und wurden sogar gelegentlich von den nominell höherstehenden Kasten eingeladen, um ihre Meinung zu hören - oder auch nur in Anerkennung ihrer Leistungen.
Und vor allem gab es keine ungebetenen Gäste. Romano Liao war verstummt. Keine geisterhaften Einflüsterungen, keine Streitgespräche. So gehört es sich auch für eine Frau, die seit zehn Jahren tot ist, dachte Sun-Tzu und verengte nachdenklich die jadegrünen Augen. Sie war in seine Erinnerung zurückgekehrt, und als solche akzeptierte er sie auch, aber niemals wieder würde sie ihren düsteren Schatten über eine Regierung der Konföderation werfen. Er wußte, daß es mehrere Gründe für Romanos endgültiges Hinscheiden gab, und nicht der geringste davon war der endgültige Erfolg seiner Xin-ShengBewegung. Eine echte Neugeburt der Konföderation.
»Zum ersten Mal seit über drei Jahrzehnten«, bemerkte Sun-Tzu leise, um sein Gespräch mit Talon Zahn auf privater Ebene zu halten, »fühlt sich das capellanische Volk nicht mehr als die gebrochene Nation, die Hanse Davion nach dem 4. Nachfolgekrieg zurückgelassen hat. Wir haben zurückgewonnen, was unser war.«
Zahn nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas. »Die endgültige Lösung könnte noch eine Weile dauern«, erinnerte er seinen Kanzler. »Die dem Pakt verbliebenen Systeme könnten noch sechs Monate durchhalten, oder sogar noch länger.«
Sun-Tzu wischte seine Bedenken beiseite. »Sechs Monate, sechs Jahre, das spielt kaum eine Rolle. Der Fall St. Ives' hat der Xin Sheng genug Kapital eingebracht, um für ein ganzes Leben zu reichen.«
Er verzögerte seinen Schritt, als die Unterhaltung in einer nahen Gruppe von Kriegern und Verwaltern erstarb und ihre Mitglieder sich alle in einer formellen Verbeugung zu ihm umdrehten, die in dieser gesellschaftlichen Umgebung nicht gefordert war. SunTzu erwiderte ihre Geste und nahm Blickkontakt mit jedem einzelnen auf, um sie wissen zu lassen, daß der Kanzler ihre Höflichkeit zur Kenntnis genommen hatte. Die wenigen, die vor seinem Blick zurückzuckten, merkte er sich für eine spätere Gelegenheit
»Ja«, murmelte er. »Ein ganzes Leben.« Er lächelte, als eine andere Gruppe die Gläser hob. Obwohl der offizielle Anlaß des Zhon-qiu-jie die Feier der Herbstzeit und erhoffter reicher Ernte war, bezog sich nahezu jeder Trinkspruch, den Sun-Tzu aufschnappte; auf die Rückkehr der Kommunalität St. Ives.
Auch das gefiel ihm. Nicht die Unterwerfung eines Feindes, stellte er fest, sondern die Rückkehr einer verlorenen Kommunalität. Mit dem Sturz von St. Ives hatte der Kanzler umgehend den wahren Namen der Kommunalität wiederhergestellt, ein Versprechen an die capellanischen Bürger, daß sie in der Heimat willkommen waren. Den Namen so freudig aufgenommen zu hören, gab ihm Hoffnung, die Konföderation gänzlich heilen, den capellanischen Staat vollständig wiederherstellen zu können.
Der letzte Knoten ist gelöst.
Ion Rush und Nancy Bao Lee kamen in der Nähe vorbei, als Sun-Tzu die Empore fast erreicht hatte. Sie war in ein smaragdgrünes Seidenkleid gehüllt, er machte in der elfenbeinweißen und grünen Ausgehuniform Haus Imarras eine imposante Figur, und beiden waren die Gesellschaft des anderen sichtlich unangenehm. Eine gute Kombination, dachte SunTzu, erfreut, daß seine Idee, die beiden gemeinsam zu dieser Feier einzuladen, sich so bewährt hatte. Sie bremsen sich gegenseitig.
Das Paar blieb stehen und verneigte sich vor dem Kanzler. Nancy Bao Lee behielt dabei Blickkontakt mit Sun-Tzu und lächelte dünn. Eine Erinnerung an ihren Erfolg bei der Ausschaltung Sascha Wanlis auf St. Ives. Er gestattete der Maskirovka-Agentin ihren Anflug von Stolz. Er hätte Sascha
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