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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers
Autoren: Loren Coleman
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möglicherweise nicht mehr.« Ein letzter Blick. Von nun an würde dieser Ort nur noch eine Erinnerung für sie sein, ein Schlachtruf, unter dem sie die ihr verbliebenen Systeme vereinen konnte.
Sie trat auf die Rampe. Es war ein schwerer Schritt, mit dem sie den Boden von St. Ives aufgab.
* * *
    Aris Sung drängte vor. Sein Spuk gehörte zu den schnelleren Mechmodellen, die bei den Kriegerhäusern Hiritsu und Daidachi zum Einsatz kamen. Er zog nach links und schlug sich einen Weg durch eine dichte Tannengruppe. Ein Enfield der 14. Donegal Guards, der auf dem Weg zu denselben Bäumen war, hielt jäh an. Sein schwerer Impulslaser überschüttete den Wald mit einem Hagel aus smaragdgrünen Lichtimpulsen, während das Stakkato der Autokanone die Äste zertrümmerte, den Spuk in der Deckung der zahlreichen Baumstämme aber verfehlte. Aris brauchte mit keinem derartigen Handikap zu kämpfen. Seine Impulslaser erwiderten das Feuer mit rubinrotem Bolzenregen, der sich in die rechte Seite des Enfield fraß.
    Der mittelschwere lyranische Mech zog sich in den Schutz der eigenen Linien zurück, die knapp vor Tian-tans Vorortgrenzen aufmarschiert waren, während Aris' Kompanie vorrückte, um ihren Kommandeur zu unterstützen.
    Die Verlagerung setzte sich entlang der Linie fort. Haus Hiritsu richtete sich an Aris' Kompanie aus, und Haus Daidachi, dessen Einheiten weiter südlich standen, zog gleichfalls vor, um sich von seinem Bruderhaus nicht ausstechen zu lassen. Nur die Konkordatsjäger im Norden fielen zurück, weil sie mehr daran interessiert waren, Geschützfeuer mit den Donegal Guards auszutauschen, als Boden zu gewinnen.
    Tian-tans Skyline zeichnete sich niedrig vor dem Horizont ab, mit Ausnahme eines einzigen gewaltigen Landungsschiffes im Innern der Stadt. Aris konnte sich denken, was das bedeutete. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß er richtig vermutete. Das Landungsschiff stand neben einem Gebäudekomplex, bei dem es sich nur um das Präsidentenpalais handeln konnte. Andere Schiffe hoben mit monotoner Regelmäßigkeit vom weiter westlich gelegenen Raumhafen der Stadt ab. Die 1. St.-Ives-Lanciers unter Kai Allard-Liao wichen zum erstenmal freiwillig zurück, tauschten Boden gegen Zeit. Das alles sah sehr nach einer Evakuierungsstrategie aus, und Shiao-zhang Non war derselben Ansicht. Wenn es aber noch lange dauerte, würde die Schlacht das Stadtgebiet von Tian-tan erreichen, und genau das wollte Aris vermeiden. Es ist einfach nicht nötig.
    Als ob sie spürten, daß sie mit dem Rücken an der Wand standen, und das war wörtlich zu verstehen, denn die ersten Gebäude der Hauptstadt lagen nur noch einen Kilometer entfernt, stürmten Donegal Guards und St.-Ives-Lanciers in einem gemeinsamen Ausbruch vor. Aris setzte die Sprungdüsen ein und flog aus der unter intensives Feindfeuer geratenden Baumgruppe zurück. In der Luft gelang es ihm, noch einen Treffer beim selben Enfield zu landen, den er bereits zuvor unter Beschuß genommen hatte, als er die mittelschwere Maschine an der Spitze des Sturmangriffs entdeckte. Der hat es zu nötig.
    »SperrfeuerLanze, Schwenk nach Süden«, befahl er hastig, als er eine Gelegenheit sah. Den Bruchteil einer Sekunde zögerte er, ein derartiges Bombardement auf den zu schwach gepanzerten lyranischen Krieger zu lenken, dann: »Feuer frei auf den Enfield.«
    Fast einen halben Kilometer nordöstlich schwenkten vier schwere fahrbare LSR-Lafetten ein und sandten ein beindruckendes Trommelfeuer von Raketen auf den Enfield hinab. Haus Hiritsu hatte die Lafetten erst kürzlich von dem auf St. Ives eingesetzten canopischen Regiment erworben, und seine Infanterie war noch ungeübt in den Feinheiten des Einsatzes der langsamen Gefährte. Doch ihre Demonstration schierer Feuerkraft ließ sich kaum subtil nennen. Über dreihundert Raketen schossen aus den Rohren, ließen die Fahrzeuge in einer gewaltigen Rauchwolke verschwinden und verwüsteten beim Einschlag ein Gebiet von über zweihundert Quadratmetern rund um den lyranischen Mech. Aber wie Aris es erwartet hatte, sorgten die Unerfahrenheit der Infanteristen und die überdurchschnittliche Beweglichkeit des Enfield für eine ungewöhnlich hohe Fehlschußquote. Nur ein Viertel der Geschosse traf ins Ziel. Nicht genug, um den Kampfkoloß zu zerstören, aber ausreichend, um ihm fast das letzte Gramm Panzerung zu nehmen und bis tief in sein internes Stützskelett vorzustoßen. Der Enfield stolperte, kippte, fiel.
    Nach diesem Schauspiel verlor
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