Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
der lyranische Vormarsch deutlich an Schwung und kam schnell auf der ganzen Linie zum Stehen. Wieder rückte Aris' Kompanie vor. Er gab beständig neue Ziele für konzentrierte Angriffe durch. Zusammen mit einem Men Shen OmniMech sorgte er dafür, daß der Versuch des Enfield -Piloten, seine Maschine wiederaufzurichten, kläglich scheiterte. Raven Clearwaters Hurone brach mit dem Gaussgeschütz die Panzerung eines gegnerischen Schleicher auf der linken Rumpfseite auf, und Aris' SoutLanze fiel mit mittelschweren Lasern und Kurzstreckenraketen über ihn her. Auch der Schleicher ging zu Boden. Intensive Hitzewellen und Brocken schmelzenden Metalls flogen durch die Löcher seiner zerschossenen Reaktorumhüllung. Beide MechKrieger stiegen aus und ließen sich von den Gleitschirmen ihrer Schleudersitze hinter die eigenen Linien tragen, wo sie von schnellen Luftkissentransportern aufgenommen wurden.
    Und das Landungsschiff hob ab.
»Da fliegt sie!« rief Pai-zhang Julie McDaniels aus dem Cockpit eines der beiden Ti T'sangs in Aris' Kompanie. Aris war nicht sicher, ob sie mit dem ›sie‹ das Schiff oder dessen wahrscheinlichen Passagier meinte.
»Das war's.« Ty Wu Nons Stimme klang selbst über die Kommverbindung hart und kräftig. »Sie ziehen ab.« Tatsächlich brachen auf der ganzen Linie Pakteinheiten den Kampf ab und verschwanden in Richtung Stadt. Shiao-zhang Non schaltete auf die Offiziersfrequenz um, die ihn mit allen drei Regimentern verband. »Es hat den Anschein, daß Herzogin Liao St. Ives aufgegeben hat. Ich bezweifle, daß die Lanciers oder die Donegal Guards bis zum Raumhafen noch irgendwelchen Widerstand leisten.«
Aris nickte zustimmend, als er die Einschätzung seines Haus-Meisters hörte. »2. Kompanie«, befahl er über den Kanal seiner Einheit. »Paradeformation. Wir marschieren in Tian-tan ein.«
»Keine Verfolgung?« Das war der Kommandeur der Konkordatsjäger.
Sie sind auf der Flucht, dachte Aris bei sich. Laß sie laufen.
Ty Wu Non faßte es knapper. »Nein.« Er wechselte zurück auf eine von allen empfangbare Frequenz. »Hat niemand sonst Interesse an einer Siegesparade? Haus Hiritsu folgt Haus Daidachi ins Stadtgebiet«, ordnete er mit einer verbalen Verbeugung vor dem älteren Kriegerhaus an. »Nach uns folgen die Jäger. Aris Sung, da deine Einheit schon bereit ist, werdet ihr Haus Hiritsu anführen. Geradewegs zur Palastanlage, und holt die Fahne des Pakts ein, wenn wir ankommen. St. Ives ist unser.«
Insgeheim sonnte Aris sich im Sieg der Konföderation. Er wünschte, Li Wynn hätte überlebt, um das zu erfahren. Um es zu erleben und zu verstehen. Ich habe fast zwei Jahre gebraucht, um mir wieder darüber klarzuwerden, daß der Ruhm eines Kriegers nicht in Triumph und Eroberung besteht, sondern in seinem Verhalten während der Kampfhandlungen auf dem Weg dorthin. Darin lag die wahre Herausforderung des Kriegers, seinen Idealen und Grundsätzen treu zu bleiben, und doch den Befehlen des Staates folgen zu können.
Ich bin ein Krieger der Konföderation Capella, im besten Sinne des Wortes. Aris Sung bremste seinen Spuk auf Gehgeschwindigkeit ab und führte Haus Hiritsu nach Tian-tan hinein. Und das ist wahrhaft ruhmreich.

NACHSPIEL
    Palast des Himmels,
Zi-jin Cheng (Verbotene Stadt), Sian Kommunalität Sian, Konföderation Capella
2. Oktober 3062 Zhong-qiu-jie. Das Herbstmondfest.
    Alle, die für die Anstrengungen der Konföderation gegen St. Ives von Bedeutung gewesen waren oder über genügend Einfluß verfügten, um trotzdem eingeladen zu werden, hatten sich auf Einladung Kanzler Sun-Tzu Liaos im zweiten Stock des Palasts des Himmels im Ballsaal versammelt. Diener reichten Wein, würzigen Cidre und das zu diesem Fest traditionelle mondförmige Gebäck. Durch die breite Fensterfront, die ein volles Viertel der östlichen Saalwand ausmachte, erhob sich Sians größter Mond Fu Hsi in majestätischer Größe. Der kupferreiche Boden des in voller Rundung herabscheinenden Satelliten verlieh ihm eine bernsteingelbe Farbe. Die Gespräche waren lebhaft, und wie bei den meisten Empfängen hatten sich zahlreiche Grüppchen gebildet.
    »Aber nicht nach Kasten«, flüsterte Sun-Tzu gerade laut genug, so daß Talon Zahn ihn hörte.
Er wanderte in Zahns Begleitung durch den Saal und wandte sich dann der an der nördlichen Wand gelegenen Empore zu, zeigte jedoch keine Eile, sie zu erreichen. Er trug eine goldene Robe, über deren weite Ärmel sich um elfenbeinfarbene Pferdeköpfe geschlungene Drachen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher