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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz
Autoren: Michael A. Stackpole
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Ihre Mission zu erfüllen, haben Sie einen furchtbaren Preis bezahlt. So wie Sie alle, kannte und liebte ich einige derer, die hier oder auf dem Weg hier- her gestorben sind. Sie alle, die überlebt haben, tragen darum keine Schuld, wohl aber eine Verpflichtung, das Leben und die Träume Ihrer gefallenen Kameraden weiterzuführen und Wahrheit werden zu lassen. Einen dieser Träume haben Sie bereits verwirklicht, indem Sie die Nebelparder vernichtet haben, und einen ande- ren, indem Sie den Geist wiederbelebt haben, der dem Sternenbund die Kraft gab, die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren. Könnte Morgan Hasek- Davion hier stehen, hier, wo ich jetzt stehe, dann weiß ich, sein Herz würde platzen vor Stolz auf Sie alle. Es würde ihn zutiefst schmerzen, und ich denke, es würde Ihren gefallenen Kameraden ebenso gehen, wenn Sie deren Tod gestatten würden, wie ein Mühl- stein um Ihrem Hals zu liegen und Sie zu Boden zu drücken. Denn damit würden Sie das Opfer wertlos machen, das diese Männer und Frauen gebracht ha- ben, ein Opfer, das es Ihnen erlaubt, in Freiheit zu leben - so, wie die Gefallenen es Ihnen gewünscht hät- ten. Setzen Sie deren Stolz auf Ihr Überleben voraus, verbinden Sie ihn mit Ihrem eigenen Stolz auf den Sieg, und erkennen Sie Ihren rechtmäßigen Platz als Helden der Freien Inneren Sphäre an!« Der Hauch eines Lächelns spielte um Victors Mundwinkel. »Als Sie hierher gesandt wurden, erhielten Sie den Auftrag, sämtliche Spuren auszulöschen, die von der Existenz der Nebelparder-Kriegerkaste und ihrer Kultur zeu- gen. Das haben Sie bis auf eine Ausnahme getan.«
    Er deutete nach Norden, und alle Augen richteten sich auf Mons Szabo. Dort prangte, in die Südostwand des Berges gehauen, hoch über dem Genetischen Ar- chiv des Clans, ein gigantischer Nebelparder. Wäre die Arbeit nicht so bemerkenswert und die Bestie nicht so beeindruckend gewesen, hätte Victor ihn als vulgär empfunden. Ein Glück, daß Katherine das nicht sehen kann, sonst käme sie noch auf Ideen. Ich kann mir richtig vorstellen, wie sie einen ganzen Mond in ein Bild ihres Kopfes verwandeln läßt.
    Victor zog eine Fernbedienung aus der Jackentasche, dann drehte er sich um und winkte General Andrew Redburn zu sich. Der Kommandeur der 1. Kathil-Ula- nen schritt mit einem leichten Humpeln, verursacht durch sein steifes rechtes Bein, an den Rand der Em- pore. Seine braunen Augen funkelten stolz, aber als er näherkam, konnte Victor die Tränenspuren auf seinen Wangen sehen. Redburn nickte wortlos, als er das Gerät aus Victors Hand nahm und einschaltete. Sein Daumen hing über dem leuchtenden roten Knopf in der Mitte des schwarzen Plastikkastens.
    Victor lächelte. »Dieses Standbild ist die letzte Spur der Nebelparder-Kriegertradition, die es auf diesem Felsen noch gibt - abgesehen von dem Mechschrott hier überall.« Er machte eine Pause, als die Menge lachte. »Es bleibt nur noch eines zu tun: es zu vernich- ten. Countdown von drei.«
»Drei, zwo, eins ...«
     
Redburns Daumen stieß mit einer Wucht auf den Knopf, daß das Gerät zu zerbrechen drohte.
    Eine Sekunde später erschütterte eine Serie von Explosionen den Berghang. Victor sah das Aufblitzen und die grauen Staubfontänen auffliegen, kurz bevor das Donnern seine Ohren erreichte. Die Detonationen zogen sich krachend das Monument entlang und zer- schmetterten es von den Pranken bis zum Genick. Die letzte und größte Sprengladung war im Kopf plaziert worden, und ihre Explosion schleuderte den Parderschädel in Stücken über den gesamten Hang. Eine Fels- lawine donnerte den Berg herab, stürzte aber am Ge- netischen Archiv vorbei, ohne es zu zerstören. Eine graue Staubwolke erhob sich wie ein Geist über der leeren Bergwand, an der Sekunden zuvor noch der titanische steinerne Parder geprangt hatte.
    Spontaner Jubel brach unter den Kriegern aus, und auch Victor stieß triumphierend die Fäuste in die Luft, lachte und jauchzte mit ihnen. Er hatte nicht hier auf Diana gekämpft, aber er hatte geholfen, die Nebelpar- der aus der Inneren Sphäre zu vertreiben. Die Vernich- tung dieses Monuments - so symbolträchtig war sie - kennzeichnete das erfolgreiche Ende eines brutalen Feldzugs.
    Und den Beginn eines anderen.
Ein letztes Mal trat er ans Mikrofon. Er wartete, bis die Truppen Einsatzgruppe Schlanges sich beruhigt hatten, dann ergriff er wieder das Wort. »Zwei Auf- gaben bleiben noch, die ich Ihnen stellen muß, und ich bin sicher, Sie werden sie ebenso
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