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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten
Autoren: Michael A. Stackpole
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gemeinsamen Tage war es ihm gelungen, sie davon zu überzeugen, daß er sich weit besser als Alliierter eignete. Ihr gemeinsamer Haß auf ihren Vetter Phelan hatte die Bindung zwischen ihnen gefestigt.
    Vladimir wurde rot, als er an Katrina dachte. Dasselbe genetische Zuchtprogramm, das dem wahrgeborenen ClanKrieger seine kämpferische Überlegenheit schenkte, hatte jede Verbindung zwischen sexueller Intimität und Nachkommen und die starken emotionalen Bindungen zerstört, die Freigeburtsfamilien zusammenhielten. Da alle jungen Wahrgeborenen mit bis zu hundert anderen in Geschkos aufwuchsen, wuchsen gefühlsmäßige Bindungen nur zu ihren Kogeschwistern. Mit Beginn der Pubertät wurde ihnen erlaubt, ihre sexuellen Wünsche und Triebe zu erforschen, und dies geschah innerhalb der Geschko. Die Paarung wurde zu einem Geschenk unter Kameraden, einer Vereinigung zwischen Gleichen, kein Teil irgendeines Vermehrungsrituals.
    Aber auf Katrina Steiner hatte Vlad reagiert wie auf keine andere Frau vor ihr. Sie hatte primitive, ja, urzeitliche Emotionen in ihm geweckt, die sich nicht als simple Lust abtun ließen. Er konnte die Intensität der Anziehung nicht bestreiten, die er für sie empfand, und wagte sogar, seine Gefühle als Liebe zu bezeichnen. Dabei spielte es keine Rolle, daß Mitglieder der Kriegerkaste die Liebe verachteten. Er selbst hatte sie einstmals verachtet. Aber das war vorbei.
    Andere sind nur Krieger. Ich bin Vladimir von den Wölfen.
»Auch mein Gesicht würde schamrot glühen, Vladimir Ward, wäre ich an deiner Stelle und vermessen genug, nach Strana Metschty zu kommen.« Die Stimme traf ihn wie ein Peitschenhieb und riß ihn aus seinen Gedanken. Es war eine Frauenstimme, eine Stimme, die er kannte. »Spiele sind etwas für Kinder, nicht für Krieger.«
Er zwang sich zu einem Lächeln, als er sich zu Marthe Pryde umdrehte, der Khanin der Jadefalken. Sie war groß und schlank. Das schwarze Haar trug sie kurzgeschoren, und ihre Haut zeigte einen Hauch jener Blässe, der durch längere Raumflüge hervorgerufen wurde. Trotz des leichten Rotstichs glühten ihre blauen Augen mit demselben Feuer, an das er sich erinnerte. »Ach, war das dein Landungsschiff, das meinem auf die Planetenoberfläche gefolgt ist?«
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr grüner Overall spannte sich an den Schultern. »Ich dachte, dieser kleine Wettlauf wäre auf die Initiative unserer Schiffskapitäne zurückgegangen. Aber das ist nicht das Spiel, auf das ich mich bezog.«
Vlad fuhr sich mit der Hand über das dunkle Haar und strich es von seinem spitzen Haaransatz zurück. »Für welches Spiel schiltst du mich dann?«
Marthes Züge wurden scharf. »Auf Coventry hast du mir eine Botschaft geschickt, in der du damit drohtest, sechs Systeme meiner Besatzungszone zu erobern. Das hast du getan, um mich zu peinigen, weil du wußtest, daß die Kräfte der Inneren Sphäre, die sich auf Coventry gegen mich versammelt hatten, den meinen ebenbürtig waren. Hätte ich mich zurückgezogen, um mich der Bedrohung durch dich zu widmen, hätte mich das in den Augen der Clans Dezgra werden lassen. Hätte ich mich nicht zurückgezogen, wären beide Seiten in jener Schlacht zerschlagen worden.«
Vlad zwang sich zu einem Grinsen, das an der Narbe zog, die vom linken Auge bis zum Kinn hinab lief. »Ich sehe das nicht als ein Spiel - nur als einen Versuch, deine übliche skrupellose Effizienz zu stören.«
»Das erkenne ich wohl, Vladimir Ward, und ich zolle dir sogar Beifall dafür.« Marthe schenkte ihm ein leises Nicken. »Das Spiel, von dem ich rede, ist deine Kollaboration mit dem Feind. Du kannst nur über Kontakte in der Inneren Sphäre von meiner Mission auf Coventry und der Opposition erfahren haben, der ich mich gegenübersah. Und versuche nicht, mir weiszumachen, Phelan Kell habe dir diese Informationen geliefert. Selbst wenn er dich nicht hassen würde, hätte er mit der Übermittlung derartiger Daten seine Freunde in Gefahr gebracht, und das würde er niemals tun.«
Vlad schürzte die Lippen, dann nickte er langsam. »Du beschuldigst mich also, Wissen gegen dich eingesetzt zu haben, das ich aus der Inneren Sphäre bezogen habe. Du hast Beweise für die Provenienz meiner Informationen, franeg?«
Marthe verzog das Gesicht. »Neg.«
»Gut, denn du wärest im Irrtum.« Vlad sah ihr in die Augen und log sie mit absolut gleichmütiger Stimme an. »Die Innere Sphäre glaubt an die freie Verbreitung sogenannter Nachrichten. Es gab eine Reihe
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