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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten
Autoren: Michael A. Stackpole
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sich aber noch einmal zu ihr um, bevor er einstieg. »Du hast recht, daß man als Krieger nicht notwendigerweise die Fähigkeiten besitzt, die nötig sind, um ein guter Führer und Herrscher zu sein. Aber es hindert einen auch nicht daran, sie zu erwerben.«
Katherine schnaufte verächtlich. »Die Frage, die du dir stellen solltest, Victor, ist, ob du sie schnell genug erwerben kannst.«
»Mag sein, Katherine. Aber vielleicht solltest du dich fragen, ob du mich daran hindern kannst.« Er schenkte ihr ein kaltes Lächeln. »Wenn nicht, solltest du besser dafür sorgen, daß ich einen Feind finde, der mich beschäftigt hält. Denn es würde dir nicht gefallen, wenn ich mich deiner Person widmete.«

2
    Kerensky-Sportzentrum, Strana Metschty Kerensky-Sternhaufen,
Clan-Raum
30. September 3058
    Khan Vladimir Ward von den Wölfen marschierte vom Landungsschiff Lobo Negro aus den grasbedeckten Hang empor. Er sah die Zentralwelt mit ganz neuen Augen. Er blickte hinaus über die Weite der Rasenplätze unter dem violetten Himmel mit seinen dünnen, lavendelfarbenen Wolkenstreifen, und beobachtete Lacrosse spielende Krieger. Er erinnerte sich noch gut an dieses Spiel: an den Schweiß, den Wettkampf, die Schläge und die Feinheiten, die durchschnittliche Spieler von wirklich talentierten unterschieden.
    Es war mehr als sieben Jahre her, daß er selbst zuletzt auf einem dieser Plätze gespielt hatte. Die Andeutung eines Lächelns trat auf seine Lippen, als er sich daran erinnerte, wie er damals gewesen war. Er hatte sich für nahezu vollkommen gehalten, das Ergebnis eines überlegenen Zuchtprogramms, das in ihm den größten Krieger erschaffen hatte, den die Menschheit je gekannt hatte. Er hatte immer noch keinen Zweifel am Erfolg des Zuchtprogramms, aber sieben Jahre später war ihm klar, daß feinster Stahl allein, ungeschmiedet, ungeformt und ungehärtet, noch keine überlegene Klinge liefert.
    Damals hatten meine Prüfungen gerade erst angefangen. Er fragte sich, was der Vlad von damals jetzt von ihm halten würde. Sein Rang als Khan würde ihn natürlich nicht überraschen, obwohl er sich die Folge von Ereignissen, die bis zu diesem Punkt geführt hatten, vor sieben Jahren noch nicht hätte träumen lassen. Mein Weg an die Macht war verschlungen, um es milde auszudrücken.
    Er erinnerte sich an sein letztes Spiel. Er war schon immer ein ausgezeichneter Sportler gewesen, und dieses Spiel hatte keine Ausnahme dargestellt. Zur Halbzeit war Phelan, das Findelkind aus der Inneren Sphäre, ins Spiel gekommen, aber erst jetzt war Vlad in der Lage einzugestehen, daß Phelan Talent bewiesen und seine Gegner bezwungen hatte, obwohl er zum ersten Mal nach Clan-Regeln gespielt hatte. Damals sah ich ihn als Hindernis, das umgerannt und weggesprengt gehörte. Aber Phelan hatte sich durchgesetzt. Er hatte Vlad sogar zu verstehen gegeben, daß sie Großes erreichen konnten, wenn sie zusammenarbeiteten statt gegeneinander.
    Das war ein Hinweis, den ich hätte aufnehmen sollen, aber ich war zu verblendet, ihn zu erkennen. Daß Phelan ein Feind und eine Gefahr für das Wesen der Clans war, ließ sich heute ebensowenig abstreiten wie damals, aber er war kein Hindernis. Im Gegenteil, Phelan war eine Herausforderung, ein Schleifstein, an dem Vlad seine Schneide schärfen konnte.
    Wir können niemals zusammenarbeiten, Phelan. Wir können nur aufeinandertreffen, damit ich in die Lage komme, mein volles Potential zu erringen.
    Und wir werden aufeinandertreffen. Ihre bisherigen Begegnungen waren nur das Vorspiel eines weit größeren Dramas gewesen, das sich in der Zukunft entfalten würde. Beide waren sie jetzt Khan des Wolfsclans, auch wenn Vlads Wölfe die fehlgeleiteten Narren verstoßen hatten, die Phelan ins Exil in die Innere Sphäre gefolgt waren. Dort hatte Phelan sich als Gegner der Clan-Angriffe etabliert und weiter die Basis für den zukünftigen Konflikt bereitet.
    Natürlich überraschte diese Entwicklung niemanden, aber Vlads Mit-Clanner erkannten die Bedeutung anderer Ereignisse nicht. Ohne Wissen irgendeines anderen Khans auf Strana Metschty hatte Vlad Katrina Steiner, den Archon der Lyranischen Allianz, getroffen und ein Bündnis mit ihr geschlossen. Vor einigen Monaten hatte sie sich in den Besatzungsraum gewagt, in der Hoffnung, die Nebelparder zu erreichen und sich mit ihnen zu verbünden. Durch einen reinen Glücksfall war ihr Schiff in Vlads Hände gefallen, und sie waren sich zum ersten Mal begegnet. Während ihrer
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