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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten
Autoren: Michael A. Stackpole
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beide. Hanse Davion, der Fuchs, war eine große Quelle der Besorgnis für das Kombinat, und ohne ein unfaßbares Glück wäre ich heute Ihr Vassal. Ihre Mutter, Melissa Steiner-Davion, hat mich mit Ihrer Fähigkeit erstaunt, Fraktionszwistigkeiten aus dem Weg zu räumen, indem sie sich direkt an das Volk wandte, über das sie regierte. Die Zukunft der Freien Inneren Sphäre hat sich verdüstert, als ihr Licht erlosch.«
Victor schluckte schwer. »Danke, Koordinator. Ihre Tochter Omi war höchst großzügig und gnädig, als sie der Beisetzung meines Vaters beiwohnte, und als sie ihr Bedauern über den Tod meiner Mutter zum Ausdruck brachte. Ich weiß, daß meine Eltern Sie respektiert haben, und es hätte sie gefreut zu wissen, daß dies auf Gegenseitigkeit beruhte.«
»Der zweite Punkt, über den ich reden möchte, ist weniger traurig.« Theodore hob den Kopf, und ein breites Lächeln trat auf sein Gesicht. »Ihr Studium des Kenjitsu mit meinem Sohn sowie das der japanischen Sprache erfreut mich sehr. Ihr Vater kannte nur einen Aspekt des Kombinats. Er kannte uns als Feinde, die in ihrer Wildheit und Kampfkraft niemandem nachstehen. Er kannte uns als die Mörder seines Bruders. So sehr er uns auch respektiert haben mag, Zorn und Furcht hinderten ihn daran, uns jemals zu verstehen. Aus seiner Perspektive waren wir einfach ein Kriegervolk, mit dem er verfeindet war. Sie aber haben durch die Freundschaft mit meinem Sohn...« Theodore zögerte einen Augenblick. »... Und mit meiner Tochter Zugang zu einem besseren Verständnis unseres Wesens. Ihr Vater betrachtete die Symbolik des Schwerts und sah sie als Verkörperung unserer kriegerischen Absichten. Er wußte von der größeren Bedeutung, die das Schwert in unserer Kultur besitzt, hat sie jedoch nie ganz verstanden. Das Schwert und das Recht, zwei Schwerter zu tragen, unterscheidet den Adel vom gemeinen Volk. Es ist eine Waffe des Krieges, aber wie Sie wissen, ist es eine Waffe, die erst erfolgreich eingesetzt werden kann, nachdem dies mit hoher Disziplin studiert und eingeübt wurde. Ebenso erfordert die Kunst, ein Schwert zu schmieden, Studium und Disziplin. Dadurch werden Schwertkunst und die Herstellung von Schwertern zu einem Beispiel für das gesamte Kombinat.«
Victor nickte zögernd. »Das Kombinat verlangt Disziplin und harte Arbeit von seinen Bürgern, um den Staat zu stärken. In meinem Reich nutzen wir die Privatwirtschaft - das Profitstreben - als motivierende Kraft. Wir fördern das Mitleid, indem wir Belohnungen anbieten. Unser System funktioniert gut, solange es möglich ist, aus einer Situation einen Profit zu schlagen. Ist das nicht der Fall, geschieht gar nichts.«
»Und bei uns werden diese unprofitablen Arbeiten erledigt, weil sie eine gesellschaftliche Pflicht sind.« Theodores Lächeln verblaßte ein wenig. »Das hat auch Nachteile, aber diese Traditionen formen den Kern unserer Existenz. Und unter der ständigen Bedrohung der Clans an unserer Grenze haben Ordnung und Disziplin ihren Wert, selbst wenn sie auf Kosten der Kreativität und Freiheit gehen. Ihr Vater hätte all das auf gleicher Ebene verstanden wie das Kriegsrecht und die Notwendigkeit der Ordnung. Er hätte es nicht so wie Sie als Teil eines Ganzen erfahren können. Ihr Vater verfolgte einen Meisterplan, mit dem Ziel, das Kombinat von der Unterdrückung durch unser Regime zu befreien, als wäre mein Vater ebenso wahnsinnig gewesen wie Maximilian Liao - das sollte keine Beleidigung sein, Kai.«
Kai schüttelte den Kopf. »Der Wahnsinn meines Großvaters hat sich in meiner Linie nicht vererbt, daher fühle ich mich nicht getroffen.«
»Domo arigato.« Theodore kniff die Augen zusammen. »Ihr Vater hätte versucht, uns von dem zu befreien, was uns definiert. Das Kombinat ist nicht mit den Clans vergleichbar - wir sind keine riesige Kriegerproduktionsmaschine. Wir sind eine Gesellschaft, die den Weg des Kriegers für die Disziplin und die Aufopferung bewundert, die unsere Krieger zeigen. Sie beschützen uns und liefern ein Beispiel für selbstlose Pflichterfüllung an der Gesellschaft.«
Victor lächelte. »Aber Hohiro hat mir auch von den Gedichten und der Kunst erzählt, die sie schaffen
- obwohl Sie lange darauf werden warten müssen, daß ich ein gutes Stück Reispapier ruiniere, indem ich es mit Tinte bekleckse.«
Hohiro lachte. »Es bleibt immer noch der Haiku.«
»Stimmt, aber ich bin hier auf dem Tharkad groß geworden, wenn du dich erinnerst, mit Deutsch als Muttersprache.«
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