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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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schwer beschädigten Mech wie Trents Waldwolf war der Einsatz von Infernowerfern der sichere Todesstoß. Trents Körper bäumte sich in den Haltegurten auf, als das Feuer seine Arme erfaßte. Die Sichtscheibe des Neurohelms wurde von der Druckwelle weggerissen, und die Flammen leckten nach seinen Augen. Der Geruch verbrannten Fleisches drang in seine Nase, und er wußte, es war sein eigenes.
Schmerz, härter und gewaltiger, als er ihn je zuvor gefühlt hatte. Jede einzelne Zelle seiner Haut schien unter Schmerzen zu kreischen, die bis ins Mark stießen. Ein reinweißes Licht schien ihn einzuhüllen, und aller Lärm verebbte. Tod. Das muß der Tod sein. Wenn nur auch der Schmerz verflöge ... Blind griff er ins Licht, nach dem Antlitz des Todes oder dem Auslöser des Schleudersitzes, was immer er zuerst fand.

2
    Nebelparder-Landungsschiff Jagdhütte,
im Anflug auf Nadirsprungpunkt
Tukayyid, Freie Republik Rasalhaag
28. Mai 3052
    Es ist die Zeit seines ewigen Alptraums, eine schwarze Nacht, die kein Ende zu haben scheint, wohin er auch geht. In seinem Alptraum sieht er die Feuerdämonen rings um sich versammelt. Sie sind geformt wie Menschen, aber sie bestehen aus Feuer. Wie ewige menschliche Fackeln.
    Er hat in seinem Alptraum Angst, versucht, vor ihnen davonzulaufen. Er hat schon früher Angst gehabt, als Kind, aber nie so wie jetzt. Das hier ist ein unbeschreiblicher Schrecken, wenn die Dämonen auf ihn zustürzen, unartikulierte Schreie ausstoßend, die irgendwie gedämpft an seine Ohren dringen. Trent versucht davonzulaufen, aber die wütenden Gestalten erscheinen nur wieder neu vor ihm, aus dem Nichts.
    Er versucht, nicht immer zu fliehen. Manchmal probiert er, die Feuerdämonen zu schlagen oder zu treten, jede Unze an Kriegertraining und Kampfkraft auszunutzen, die er besitzt. Aber er ist den Flammen nicht gewachsen. Schlimmer noch sind die Schmerzen, wenn es ihm gelingt, sie zu treffen. Er schreit. Seine Stimme hallt seltsam verzerrt durch die Traumwelt. Er weiß, daß es seine Schreie sind. Und daß der Geruch von verbranntem Fleisch von seinem eigenen Körper stammt. Das ist kein üblicher Alptraum. Das geht darüber weit hinaus.
    Was ihm vor allem angst macht, ist, daß der Traum kein Ende zu nehmen scheint. Er versucht aufzuwachen, sich aus dieser Schreckenswelt zurückzuziehen. Aber er hat offenbar keine Möglichkeit, sich zu befreien. Nicht einmal die Schmerzen und die Angst reichen aus, ihn aufwachen zu lassen. Doch er versucht es weiter. Er muß es versuchen. Wenn das kein Alptraum ist, muß es die Hölle sein. Trent glaubt nicht an die Hölle, aber wenn er tot ist, was kann das sonst sein?
    Angst ist ihm nicht fremd, aber als Krieger hat er gelernt, sie zu überwinden. Dies hier aber ist eine Angst, vor der es keine Rettung gibt. Die flammenden Dämonen, ihr Brüllen, ihre sengende Hitze, lassen sich von nichts beeindrucken. Und über seinen Schreien hört er ein fernes Lachen. Es sind die Feuerdämonen. Sie verspotten ihn. Sie umtanzen ihn. Sie martern ihn. Das Lachen ist schlimmer als das Feuer. Die aus seiner Verzweiflung geborene Wut verzehrt ihn noch zusätzlich.
    Dann hört er eine Stimme. Das ist neu, etwas, das noch nicht zuvor geschehen ist. Die Stimme scheint seinen Namen zu rufen. Sie hallt durch sein Hirn und Herz. Er rennt an einem der Feuerdämonen vorbei, der flammende Finger ausstreckt und seinen Arm versengt. Trent ignoriert ihn. Es scheint, als wären seine Füße in Blei gegossen, aber er läuft weiter, auf den Klang der Stimme zu. Plötzlich scheinen Licht und Bewegung in die Dunkelheit vorzudringen. Er versucht, sich auf die Bilder zu konzentrieren, aber sie bleiben verschwommen. Als er weiterläuft, scheint das Licht ganz zu verblassen.
    »Sterncaptain?« sagte die Stimme, diesmal klar und ohne Echohall. Trent öffnete das linke Auge und sah ein Gesicht über sich. Es war weiblich und gehörte jemandem, den er nicht kannte. Ein Schleier schien über dem Bild zu liegen, aber als er die Hand zu heben versuchte, um ihn wegzuwischen, gelang es ihm nicht. Eines meiner Augen öffnet sich nicht...
    »Versuchen Sie nicht, sich zu bewegen. Sie sind an Bord des Hospitalschiffs Jagdhütte auf dem Weg nach Hyner. Ich bin MedTech Karen. Sie sind schwer verwundet und zur besseren Behandlung Ihrer Verletzungen festgeschnallt.«
    »Sieg, frapos?« Seine Stimme war durch trockene Lippen und eine ausgedörrte Kehle kaum hörbar.
Die MedTech senkte den Kopf. »Sie fragen nach Tukayyid. Wir haben
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