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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste
Autoren: Michael A. Stackpole
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eine Ärztin, die ein Mitglied der Zhanzheng de Guang stellte und entwaffnete, und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß ich zum Schreiben diese Art von Atmosphäre suche – nein, brauche.«
Fox brach in schallendes Gelächter aus, und das Fett unter seinem karierten Hemd geriet in heftige Wallungen. »Na, hier haben Sie massenhaft Atmosphäre, Noble. Das hier war die Wohnung dieser Ärztin.«
»Nein!«
»Und ob. Teufel, Sie übernehmen den letzten Monat ihres Vertrags.« Fox nickte stolz. »Dr. Deirdre Lear und ihr Sohn David haben hier gewohnt. Sie hat weiter die Miete gezahlt, für den Fall, daß sie sich entschließt, in das Krankenhaus zurückzukehren, in dem sie gearbeitet hat. Meine Tochter hat immer auf ihren Sohn aufgepaßt. Vor zwei Monaten haben wir Nachricht von Dr. Lear bekommen, daß sie eine Weile auf St. Ives bleibt. Dann kamen ein paar ihrer Freunde aus dem Rencide Medozentrum vorbei, um ihre Sachen zusammenzupacken und in den Keller zu schaffen. Die Sachen sind eingeschlossen, Sie werden also warten müssen, bis jemand kommt, um sie abzuholen. Der andere Kellerschlüssel ist hier an Ihrem Schlüsselring. Die Freunde des Doktors warten auf ein Schiff in Richtung St. Ives – dürfte nicht länger als einen Monat dauern. Ich hoffe, daß ist kein Problem?«
»Aber nein, überhaupt nicht. Alles, was ich habe, ist den beiden Säcken.« Noble zuckte die Schultern. »Sie sind sehr vertrauensselig, mir einen Schlüssel zum Keller zu geben, bevor er leer ist.«
Fox zuckte die Achseln. »Ich kann Menschen einschätzen. Sie sind kein Dieb. Aber Sie werden mehr Zeug brauchen, um sich hier einzurichten.«
»Betten, Tische und Stühle sollten einfach genug zu beschaffen sein«, meinte Noble. »Ich habe mir gedacht, ich schaffe mir einen Computer zum Schreiben an, aber ich frage mich, wie es hier mit so etwas aussieht.«
»Kein Problem, ist nur 'n bißchen teurer. Fabian, mein Schwiegersohn, kann Ihnen was besorgen.«
»Hervorragend.« Noble griff in die Innentasche seiner Jacke und zog einen Scheck über tausend VC-Kronen heraus. »Das dürfte Miete und Kaution abdecken. Den Rest können Sie auf die nächste Miete anrechnen. Wir können das Ganze genau ausrechnen, wenn Sie den Vertrag aufsetzen.«
»Soll mir recht sein. Schön, Sie hier zu haben, Noble.« Fox verließ die Wohnung, blieb im Treppenhaus stehen und drehte sich grinsend zu seinem neuen Mieter um. »Ich wohne in dem Doppelhaus die Straße runter. Wenn Sie irgendwann Lust haben, sich anzuhören, was ich alles im Neununddreißiger Krieg gegen die Schlangen bei den 22. Avalon-Husaren erlebt habe, kommen Sie vorbei, und ich zeig Ihnen ein paar echte Narben.«
»Ich sorge fürs Bier.«
»Gemacht.«
Noble Thayer schloß die Tür und sah sich in der einfachen Wohnung um. Vom Wohnzimmer zweigte die Küche ab, und ein Gang auf der rechten Seite führte in zwei kleine Schlafzimmer und ein Bad. Die Wände waren über einem marineblauen Teppichboden hellblau gestrichen. Das Mobiliar war akzeptabel, aber billig und nicht allzu stabil.
Nicht, daß ihn das störte. Er war nach Zürich gekommen, um seiner Vergangenheit zu entfliehen und in die Zukunft zu blicken. Daß er in Dr. Lears Wohnung untergekommen war… das war ein Glückstreffer, den er nicht vorhergesehen hatte. Das hätte ihm niemand geglaubt.
Er lachte laut und hoffte, daß Fox ihn nicht hören konnte. »Das ist der erste Tag vom Rest deines Lebens, Noble Thayer. Hoffentlich werden die übrigen genauso glücklich.«
3
    Neutrale bestimmen nie das Geschehen. Sie gehen immer unter. Nur Blut kann die Räder der Geschichte in Bewegung setzen.
     
    - BENITO MUSSOLINI
    Palast des Marik, Atreus
Marik-Commonwealth, Liga Freier Welten
    23. Mai 3057

    Sun-Tzu Liao sog mit tiefen Atemzügen den Frieden der vom Kerzenschein erleuchteten Bibliothek Thomas Mariks ein. Er würde seine Sache vertreten, ohne die Würde dieses Raums zu verletzen. Marik mußte einen Wutausbruch erwarten, aber er hatte mehr zu gewinnen, indem er Thomas verwirrte. Ein Gegner, der dich nicht erkennt, kann dich auch nicht vernichten. »Vielen Dank, daß Sie bereit sind, mich heute abend zu empfangen, Generalhauptmann.« Er hielt eine Holodisk empor. »Ich habe Ihre Nachricht empfangen und möchte sie persönlich mit Ihnen besprechen.«
    Thomas Marik stand vor dem lodernden Kaminfeuer. Er drehte sich um und sah Sun-Tzu an. Der Feuerschein erhellte die linke Gesichtshälfte des Generalhauptmanns und tauchte die vernarbten Züge der rechten in
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