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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste
Autoren: Michael A. Stackpole
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auf Tharkad versäumt hatte, obwohl ihre anderen Kinder, die den weiteren Weg von New Avalon hatten auf sich nehmen müssen, rechtzeitig eingetroffen waren.
Melissas Tod hatte Victor auf den Thron gehoben, der ihn zum alleinigen Herrscher über ein Reich machte, das an die äußersten Grenzen der Inneren Sphäre reichte und Abermilliarden Menschen umfaßte.
Und die jüngsten Gerüchte über eine wachsende Entfremdung zwischen Galen und Victor hatten einen üblen Beigeschmack erhalten, nachdem Galen in einem Bombenattentat gestorben war, das stark an jenes erinnerte, bei dem Melissa umgekommen war. Man munkelte, Victor habe seinen eigenen Vater in Galens Gegenwart umgebracht und ihm als Gegenleistung für dessen Schweigen Katrinas Hand versprochen. Später habe Victor seine Zusage zurückgezogen und Galen umbringen lassen, weil Cox im Begriff gewesen sei, die Wahrheit über den Tod Hanse Davions und Melissa Steiners öffentlich zu machen.
»Katrina, wie kannst du so etwas sagen? Wie kommst du darauf?«
»Ich weiß es nicht, Caitlin. Es ist nur eine Ahnung, aber es macht Sinn. Nach Ryans Tod erklärte Victor mir, das Rätsel um die Ermordung unserer Mutter sei gelöst. Ryan habe es getan und für das Verbrechen mit dem Leben bezahlt. Dann sagte er, Ryan habe allein gehandelt, völlig allein. Er sagte, es sei vorüber. Es sei Zeit weiterzugehen. Es sei Zeit, Dinge für das Vereinigte Commonwealth zu tun, die unsere Eltern sich nicht hätten vorstellen können.«
»Aber du glaubst doch nicht, Victor habe etwas mit ihrem Tod zu tun gehabt? Das kannst du nicht glauben!«
Katrina schüttelte den Kopf. Goldene Haarsträhnen klebten an ihren tränenüberströmten Wangen. »Nein, natürlich nicht. Victor könnte nie… nein, ich würde mein Leben darauf verwetten, aber…«
»Aber?« Caitlin spürte, wie sich ihre Eingeweide verkrampften. »Aber was?«
»Aber all die Gründe, aus denen Ryan meine Mutter umgebracht hätte, die gelten auch für Victor. Und für mich. Und für Peter und Arthur und Yvonne. Jeder von uns gewinnt durch den Tod unserer Eltern.«
»Aber Victor? Er könnte weder deine Mutter noch deinen Vater umgebracht haben.«
»Natürlich glaube ich das nicht, Caitlin. Natürlich weiß ich, daß er es nicht getan hat, aber ich darf nicht vergessen, wer ich bin und wo meine Verantwortung liegt. Das ist der Grund, aus dem ich lang und hart über Victor nachdenken muß.«
Caitlin runzelte die Stirn und packte die Hand ihrer Cousine. »Wovon redest du, Katrina?«
»Nun, zum Beispiel seine Rückkehr nach New Avalon.« Katrina befreite sich aus Caitlins Griff und nahm ihre nervöse Wanderung wieder auf. Gelegentlich wurden ihre Worte von Schluchzen und Schniefen unterstrichen, aber ihre Stimme war fest. »Sicher, der Regierungssitz ist selbst in den Jahren der Clan-Invasion zwischen Tharkad und New Avalon hin und her gewandert. Und ja, die Bevölkerung der alten Vereinigten Sonnen fühlte sich betrogen, als der Thron nach dem Tod unserer Mutter auf Tharkad blieb, aber der Thron gehört hierher. Ich habe Victor angebettelt, hierzubleiben, aber er war entschlossen, zurück nach New Avalon zu gehen.«
Caitlin senkte nachdenklich den Blick. Unbewußt zupfte sie mit einer Hand am Seidenärmel ihrer Bluse. »Aber meinst du nicht, daß Victors Abreise zur Beruhigung der Lage beiträgt, jetzt, wo sich die Isle of Skye gegen ihn erhoben hat?«
»Ich hätte die Lage beruhigen können, wenn er hiergeblieben wäre. Indem er davonläuft, erweckt er bei seinen Feinden in Skye den Eindruck, daß sie ihm angst machen können. Währenddessen müssen seine Befürworter glauben, er habe sie im Stich gelassen. Nimm nur Grayson Carlyle. Er hat ihm einen Titel verliehen und einen persönlichen Treueschwur als Gegenleistung verlangt, und dann hat er nichts unternommen, um Carlyles Gray Death Legion bei den Kämpfen auf Glengarry beizustehen. Im Gegenteil, Victor ist nach New Avalon abgereist, Monate bevor die Lage geklärt war. Er hat Carlyle genauso im Stich gelassen wie einige andere.«
»Ich würde sagen, nach allem, was geschehen ist, bist du es, die sich im Stich gelassen fühlt, Kat.«
Katrina blieb stehen und lächelte ihre Cousine an. »Aber nicht von dir, Cait. Du bist gekommen, sobald du konntest.«
»Und ich bin gerne hier, trotz der Umstände.«
»Du bist meine Stärke, Caitlin. Du warst schon immer stärker als ich.«
»Erinnerst du dich, was ich vorhin gesagt habe? Unterschätze dich nicht selbst, Katrina.«
»Das habe ich
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