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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste
Autoren: Michael A. Stackpole
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Kat.«
Katrina wanderte mit langen Schritten durch den Raum. »Ryan sah meine Mutter als stabilisierenden Faktor. Mit ihr als ArchonPrinzessin wäre die Politik meines Vaters – von ihr modifiziert und menschlicher gemacht – weitergeführt worden. Wir hätten die verbleibenden Jahre des Clan-Waffenstillstands dazu benutzt, zu einer Nation zusammenzuwachsen. Wir hätten uns auf den Clan-Ansturm vorbereitet und Allianzen mit anderen Nationen geschmiedet, um sicherzustellen, daß es den Clans niemals gelingen kann, die Innere Sphäre zu erobern. Das konnte Ryan nicht ertragen. Stabilität für unsere Nation bedeutete Stagnation für ihn.«
Caitlin knurrte verächtlich. »Er hätte sich eine andere Beschäftigung suchen sollen.«
»Das konnte er nicht. Er war ehrgeizig und machthungrig, und er hatte Ziele, die auf diesen Faktoren aufbauten. So begnadet meine Mutter auch war, nicht jeder stimmte mit ihrer Politik überein. Leute wie Ryan hatten legitime Zweifel an den Zukunftsplänen meiner Mutter.«
»Stimmt schon, Katrina, aber die meisten von ihnen hatten keine Probleme damit, deiner Mutter ihre Sorgen anzutragen, so daß sie die Möglichkeit hatte, sie in ihre Pläne einzubeziehen. Ryan schickte ihr eine Bombe.«
»Ja, aber bei ihm ging es meiner Ansicht nach um eine grundlegende Ablehnung des Vereinigten Commonwealth. Du weißt so gut wie ich, daß die Clans fünfundzwanzig Prozent ihrer Eroberungen aus der lyranischen Hälfte des Vereinigten Commonwealth geschnitten haben. Für Ryan war das eine tödliche Verletzung. Er wollte die Clans zurückwerfen, aber meine Mutter wollte wiederaufbauen und sich auf den Tag vorbereiten, wenn der Krieg von neuem losbricht.« Katrina blieb stehen und lehnte sich gegen einen der anderen Sessel. »In Ryans Augen war meine Mutter auf dem besten Weg, das Lyranische Commonwealth zu zerstören.«
»Und um es zu retten, betrieb er die Sezession der Isle of Skye?«
»Die Rebellion zu schüren war eine Möglichkeit, meiner Mutter den Ernst der Lage klarzumachen. Er erinnerte sich noch, wie das Lyranische Commonwealth die Wirtschaft der Vereinigten Sonnen gerettet hat, nachdem mein Vater vor fünfundzwanzig Jahren die Kommunalitäten Sarna und Tikonov der Konföderation Capella erobert hatte. Dann sah er die Panik, mit der die Menschen während der ClanInvasion die lyranische Hälfte des Commonwealth verließen und Zuflucht im Davion-Teil der Nation suchten. Meine Mutter unternahm nichts, um sie daran zu hindern, weil sie sich ihrer Rückkehr sicher war, sobald die Clans aufgehalten waren.«
»Und sie sind zurückgekommen, Katrina. Wir alle wissen es.«
»Ja, aber nicht schnell genug. Die Zahl der Heimkehrer war kleiner als die Zahl der Flüchtlinge. Und diejenigen, die zurückkamen, hatten häufig nur nicht die Mittel, im Davion-Sektor eine erfolgreiche Existenz aufzubauen. Es waren Regierungsgelder, die ihre Umsiedlung ermöglichten. Und was für Ryan wohl noch schlimmer war – außer ihm schätzte niemand sonst die Situation so ein wie er. Er hatte das Gefühl, meine Mutter schläfere die Nation mit ihrer Sanftheit ein. Solange sie nicht aus dem Weg geräumt war, konnte es keinen Wandel, keinen Fortschritt geben.«
Caitlins grüne Augen funkelten. »Gott sei Dank war das eine Minderheitenmeinung.«
»Die Meinung einer Minderheit, ja.« Katrina schauderte. »Aber nicht die eines einzelnen.«
»Was sagst du da?«
»Frag mich nicht, Caitlin.«
Caitlin sprang auf, als sie Katrina zittern sah. »Was ist los, Kat? Sag es mir.«
»Nein, nein, ich kann nicht. Es ist zu schrecklich.«
»Schrecklicher als eine Terroristenbombe, die unsere Mütter zerrissen hat?« Caitlin packte Katrina an den Schultern. »Sieh mich an. Was könnte schrecklicher sein als das?«
Katrinas Mund öffnete sich in einem stummen Schrei, dann sackte sie gegen Caitlins Brust. »Ich glaube nicht, daß Ryan allein gehandelt hat.«
Katrinas Schluchzen versank im Hintergrund, als Caitlin die volle Bedeutung ihrer Worte klar wurde. Seit Melissa Steiners Tod brodelte das Vereinigte Commonwealth mit Gerüchten über Verschwörungen, die hinter ihrem Tod steckten. Die meisten davon versuchten, den Mord Victor Davion in die Schuhe zu schieben, aber Caitlin kannte Victor seit Jahren. Sie hatte die Gerüchte nie ernst genommen.
Katrinas Ausbruch brachte sie alle zurück. Ja, es waren Victor und Galen Cox gewesen, die Hanse Davion nach einem Herzschlag tot gefunden hatten. Es stimmte auch, daß Victor das Begräbnis seiner Mutter
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