Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 23: Black Thorn Blues

BattleTech 23: Black Thorn Blues

Titel: BattleTech 23: Black Thorn Blues
Autoren: James D. Long
Vom Netzwerk:
Hand fiel auf ihr Holster, aber sie berührte es nicht.
    Dogdorvich nickte nur. »Sie sind gut informiert. Mein Dossier war vollständig und gut präpariert. Wie konnten Sie wissen, daß es eine Fälschung war?«
    »Ihr Pech, glaube ich. Ich habe einen Freund, der einmal in der Lyranischen Garde war. Ich habe ihn angerufen und gefragt, ob er oder einer Ihrer Referenzen Sie kennt. Natürlich kannte er die aufgelisteten Personen und wußte, daß sie alle tot waren. Nur Sie kannte er nicht. Also war es offensichtlich.«
    »Ich verstehe«, antwortete er. »Also, Pech gehabt. Ich hasse den Gedanken, daß ich mein Leben einem solch miserabel zusammengeschusterten Stück Papier anvertraut habe.« Dogdorvich runzelte die Stirn. »Ich nehme an, Sie müssen das jetzt den Dragonern melden.«
    Ria zuckte mit den Achseln. »Das weiß ich noch nicht. Ich suche nach einem Piloten.« Sie wandte sich Donaldson zu, um beide gleichzeitig im Blick zu haben. »Ich kenne Donaldsons Qualifikationen. Was ist mit Ihren, Dogdorvich?«
    »Die Qualifikationen und Abschüsse sind korrekt. Ich habe lediglich die beteiligten Einheiten und die Namen der Schlachten geändert. Ich bin so gut, wie ich es angegeben habe.«
    »Ich will erst einmal annehmen, daß Sie die Wahrheit sagen«, sagte Ria. »Aber ich habe ein Problem. Ich brauche nur einen Piloten und sie sind übriggeblieben.« Sie machte eine Pause und studierte die MechKrieger.
    »Angenommen, der Job geht an den letzten, der noch steht?« Donaldson kratzte sich am Kopf, während sie über die Frage nachdachte. Dogdorvich ließ sich flach auf den Boden fallen, ein Bein vor und das andere hinter Donaldson. Mit einer einzigen Scherenbewegung riß er sie zu Boden. Er nutzte die Hebelkraft und Bewegung aus und stand sofort wieder. Donaldson griff nach einem Stuhl, um das Unvermeidliche aufzuhalten, aber sie riß den Stuhl nur mit sich. Dogdorvich fixierte Ria. Donaldson wurde rot und rappelte sich auf.
    »Angenommen, der Job geht an den letzten, der noch lebt?«
    Diesmal zögerte Donaldson nicht. Noch im Aufstehen, griff sie nach ihrer Pistole und zog sie aus dem Holster. Dogdorvich griff zwischen seine Schulterblätter und zog ein zwanzig Zentimeter langes Stilett, Spitze voran. Das lasergehärtete Plastik war mattschwarz und einheitlich glatt. Eine perfekte Wurfwaffe.
    »Genug!« In dem kleinen Raum war Rias Stimme so laut, daß beide Piloten wie schockiert in ihren Bewegungen verharrten. Als das Kommando langsam verklang, wurde ihnen klar, daß der Test vorbei war.
    »Leutnant Donaldson, danke für Ihre Zeit. Entschuldigen Sie bitte die etwas ungewöhnliche Methode. Das wäre alles.«
Die Frau schien noch etwas sagen zu wollen, schluckte dann aber doch die Worte runter. Mit einem letzten Blick auf Dogdorvich drehte sie sich auf dem Absatz um und verließ den Raum. Dogdorvich behielt Ria im Auge und ließ die Stille wirken, besonders, nachdem Donaldson gegangen war.
»Sie sind schnell«, sagte sie.
»Wo ich herkomme, muß man das sein.« Er steckte das Messer wieder zurück in die Scheide. »Heißt das, ich bin dabei?«
»Das wird die Zeit zeigen, aber Sie haben einen guten Anfang gemacht. Ich benötige ein echtes Dossier bis acht Uhr morgen früh. Diesmal die Wahrheit. Wir wissen beide, daß Sie ein Pirat waren. Wenn Sie ein Söldner werden wollen, ist das die Chance zu einem neuen Anfang. Das heißt aber auch, daß Sie von diesem Zeitpunkt an die Wahrheit sagen müssen.« Trotz des Größenunterschieds sah Ria Dogdorvich in die Augen. Sie waren beide gleichaltrig, aber da war etwas Unsagbares in seinem Gesicht. Jahre des unerbittlichen Lebens, selbst im Vergleich zum Leben eines MechKriegers, hatten ihn schneller altern lassen.
»Sie werden die Unterlagen Punkt acht haben«, erwiderte er. »Die ganze Wahrheit, wenn es das ist, was sie wollen.« Dogdorvich wandte sich zum Gehen und machte die Andeutung eines Salutes. Ria wußte, daß er sich damit bedanken wollte.
»Noch etwas, Dogdorvich.«
Er hielt an der Tür, als seine Hand den Knauf berührte. »Yuri, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Wenn ich Freunde hatte, haben sie mich immer so genannt.«
»Haben Sie wirklich einen Heuschreck gesteuert, Yuri?« Er lächelte zum erstenmal, und Ria sah ein plötzliches Funkeln in seinen Augen, von dem sie nicht geglaubt hatte, daß es existierte.
»Jawohl, Madam, hab ich. Tu ich immer noch. Im Augenblick habe ich jedoch keinen Mech.«
»Können Sie sich vorstellen, etwas anderes zu steuern?« fragte sie.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher