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BattleTech 23: Black Thorn Blues

BattleTech 23: Black Thorn Blues

Titel: BattleTech 23: Black Thorn Blues
Autoren: James D. Long
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schien ihr Jamshid der wertvollste Zuwachs zu sein. Er war dünn wie ein Stock und ungefähr so groß wie Ria. Sein schwarzes Haar lag immer perfekt. Er sprach flüsternd, gerade so laut, daß er das Ohr des anderen erreichte. Er beantwortete jede Frage höflich und doch bestimmt.
    Zuerst glaubte Ria, er wolle sie zu überreden versuchen, ihn ohne einen Blick auf seine Vergangenheit anzuheuern. Wenn man Jamshid Glauben schenken durfte, war er – zumindestens im Simulator – für jeden in der Inneren Sphäre gebauten BattleMech wie auch für zwei Clan-OmniMechs qualifiziert. Anfangs hatte sie seinen Ansprüchen nicht geglaubt, immerhin war er entrechtet, aber eine Routineanfrage im Rekrutierungsbüro bestätigte seine Angaben.
    Jamshid hatte sechs Jahre lang als Ausbilder bei den Füsiliers von Oriente gedient. Er brachte den Rekruten das Grundwissen bei, wie man einen BattleMech steuert. Seine Dienstakte gab keinen Grund an, warum er sich von den Füsiliers getrennt hatte, aber es gab keine Beweise, daß diese Trennung im Bösen erfolgt war. Seit er vor drei Monaten auf Outreach angekommen war, hatte Jamshid als Trainer zweier OmniMechs, des Katamaran und des Wolf , am Simulator gearbeitet. Ria wußte sehr wohl, daß Simulatorqualifikationen nicht mit Erfahrungen im Feld zu vergleichen waren, aber Jamshid stand weit über anderen Rekruten, was das Wissen um kritische Situationen anging.
    Die Tatsache war nicht weiter bekannt, aber die Black Thorns waren eine der wenigen Einheiten der Inneren Sphäre, die im Besitz von Clan-OmniMechs waren. Nach dem Pyrrhussieg über den Clan der Jadefalken auf Borghese, hatten die Black Thorns die zurückgelassenen, beschädigten Mechs der Falken einkassiert. Da ihnen das technische Wissen fehlte, um die vielen Probleme zu lösen, konnten die Black Thorns lediglich vier der Mechs und einige Ersatzteile retten.
    Ihr Bruder Jeremiah steuerte den fünfundachtzig Tonnen schweren Masakari. Sie nahm an, daß er diesen OmniMech auch weiterhin lenken wollte. Die Black Thorns besaßen auch zwei Katamarane und einen Sprinter. Die schweren Katamarane gaben ein schönes Pärchen ab. Ria wußte, daß Esmeralda bereits ein Auge auf eine der beiden geworfen hatte. Sie würde sogar ihren viel schwereren Marodeur II aufgeben, um diesen OmniMech zu steuern. Wenn dem zugestimmt wurde, sollte Jamshid den anderen lenken. Der Sprinter war das Problem.
    Soweit man in der Inneren Sphäre wußte, war der Sprinter der leichteste der OmniMechs, der von den Clans ins Feld geschickt wurde. Er war schneller als der Heuschreck, also verdammt schnell – und das ohne das MASC System. Der Myomerakzellerator Signalcodierung wird bei dem Sprinter oben auf den Reaktor gesetzt und funktioniert wie ein altmodischer Turbolader, indem er die Stärke der elektrischen Impulse in die Beine des Sprinters erhöht. Mit Hilfe des MASC kann der Sprinter Geschwindigkeiten von über zweihundert Stundenkilometern erreichen. Ria wußte genau, daß sie noch jemand Besonderen brauchte, der mit solchen Geschwindigkeiten umgehen konnte, ohne daß ihm der Mech unter dem Hintern weggeschossen wurde, bevor das MASC den Sprinter aus der Schußlinie bringen konnte.
    Sie hatte die potentiellen Anwärter auf zwei Kandidaten reduziert. Wenn sie eine Entscheidung getroffen hatte, und Jeremiah dem zustimmte, würden die Black Thorns volle Gefechtsstärke erreichen. Die Thorns würden ihren nächsten Vertrag als eine komplette Einheit übernehmen, mit sieben kampferfahrenen Mitgliedern und fünf Kriegsveteranen, die neu zu ihnen gestoßen waren. Sie brauchte nur die letzte Entscheidung zu treffen.
    Das zweimalige Klopfen an der Tür sagte ihr, daß es Zeit war, einen Entschluß zu fassen. Sie überprüfte den Sitz ihrer Uniform und riß die Tür auf. Im Vorraum standen zwei Krieger.
    »Ich grüße Sie. Ich bin Leutnant Rose.« Ria lächelte freundlich und bat die beiden Krieger in den Raum. »Ich hoffe, Sie vergeben mir die fehlenden Formalitäten, aber ich denke, dieser Raum ist ein exzellenter Befragungsraum.« Die beiden Kandidaten sahen sich an, ohne die Aufmerksamkeit von Ria abzuwenden.
    »Leutenant Donaldson – und das ist Yuri Dogdorvich. Herr Dogdorvich, ich glaube, Sie haben niemals einen Rang bei den Streitkräften bekleidet. Ist das richtig?« Beide Kandidaten versteiften sich bei diesen Worten. Jeder wußte, daß es hier um einen MechKriegerVertrag ging, und daß die einzigen nichtmilitärischen MechKrieger Piraten waren. Donaldsons
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