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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land
Autoren: Peter Rice
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so. Es gab keine Einspruchsmöglichkeit.
    Hamata trieb seinen Stab zusammen und drängte ihn an Bord der Hideyoshi Toyotomi. Die Toyotomi beherbergte den Großteil des Hauptquartiers und der HQ-Kompanie des 2452. Bataillons. Als er zum Schluß selbst durch die Luke stieg, staunte Hamata über die Ausmaße des Schiffsinneren. Die Schiffe der Geier-Klasse waren nicht viel mehr als riesige Metallhöhlen mit Befestigungspunkten für die schwere Ausrüstung. Zwischen den Befestigungspunkten befanden sich ganze Batterien an die Innenwand montierter Stahlrohrkojen.
    Das Schiff war ganz offensichtlich dafür entworfen, soviel Menschen und Material wie möglich von einem Punkt zum anderen zu transportieren. Die Unterbringung war spartanisch, aber der Adjutant hatte dafür gesorgt, daß der Stab das Beste zugeteilt bekam, was verfügbar war. Hamata hatte das Glück, eine Einzelkabine zu ergattern; alle anderen mußten ihre Unterkunft mit mindestens einem anderen Bataillonsmitglied teilen.
    Im Augenblick drang ein konstanter Schwall von Befehlen und Informationen aus den Lautsprechern im riesigen Laderaum, aber die Worte waren im Widerhall nicht zu verstehen. Wer auch immer die Rundrufanlage entworfen hatte, die Akustik dieser Halle hatte er ganz eindeutig nicht berücksichtigt. Aber Hamata machte sich darüber keine Sorgen. Er kannte das alles schon und wußte, daß es sich um die Startwarnung handeln mußte. Er bedeutete den Offizieren in seiner Umgebung, sich einen Sitzplatz zu suchen und sich anzuschnallen. Bei dem zu erwartenden plötzlichen Start würde jeder, der nicht angeschnallt war, entweder gegen eine Schottwand geschleudert oder sogar von irgendeinem spitzen Gegenstand durchbohrt werden. Sein Stab hastete in Position.
    Hamata kletterte einen weiten Schacht zu den oberen Decks hoch und begab sich in seine Kabine. Noch während die Schiebetür hinter ihm zuglitt, ging er zu seiner Koje und legte sich hin. Er befestigte die Haltegurte über Brust und Oberschenkeln und wartete auf den Triebwerksstoß, der das Landungsschiff von der Planetenoberfläche ins All schießen würde, wo das Sprungschiff vierzehn Flugtage entfernt auf sie wartete.
    Der Start verlief exakt so, wie ihn Hamata erwartet hatte. Die Hideyoshi Toyotomi stieg mit voller Triebwerksleistung in den Himmel; der Andruck preßte die Passagiere auf die Liegen und schälte ihre Lippen von den Zähnen. Es war eine beeindruckende Erfahrung.
    Weniger als eine Stunde später hatte sich der Andruck auf konstante Null Komma neun g reduziert, und es war möglich, sich durch das Schiff zu bewegen. Anschließend folgte eine zwanzigminütige Periode der Schwerelosigkeit, während der die Landungsschiffsbesatzung die letzten Anflugvektoren zum Sprungschiff Raiden errechnete.
    Hamata löste die Haltegurte erst, als die grüne Gravanzeige zum zweiten Mal aufleuchtete. Er kannte das Gefühl der Schwerelosigkeit und fühlte keinerlei Verlangen danach, diese Erfahrung zu wiederholen. Ein Teil seines Stabes hingegen, insbesondere die jüngeren Offiziere, hatten sich begeistert abgeschnallt und durch den Laderaum treiben lassen, mit den üblichen Unfällen, wenn ein unerfahrener Schwebender in unfreiwilligen Kontakt mit den Verstrebungen kam. Die einzige Person, deren Rat Hamata brauchte, war der Bataillonspriester. Er fragte ihn nach den Omen für die Reise. Als er die Antwort ›keine Besonderheiten‹ erhielt, wußte er, daß es für ihn vorerst nichts mehr zu tun gab.
    Das Landungsschiff hatte wieder beschleunigt und eine künstliche Schwerkraft von Null Komma sieben g erreicht. Hamata setzte sich vorsichtig auf, um Körper und Geist Gelegenheit zu geben, sich an die niedrigeren Schwerkraftbedingungen und die veränderte Orientierung zu gewöhnen.
    Wie die Omen vorhergesagt hatten, verlief der Flug ruhig. Die ersten sieben Tage verstrichen friedlich, und in der Mitte der Reiseroute kam es zu einer weiteren Übergangsperiode, als die Toyotomi sich um die eigene Achse drehte, so daß sie sich der Raiden mit dem Heck voraus näherte. Während der zweiten Hälfte des Fluges bremste das Schiff mit dergleichen Triebwerksleistung von Null Komma sieben g ab. Wenn es das wartende Sprungschiff zusammen mit den übrigen Landungsschiffen erreichte, würde seine Fluggeschwindigkeit nur noch drei Kilometer in der Stunde betragen. Durch diese Annäherungsgeschwindigkeit, die noch unter der eines Fußgängers lag, würden die Landungsschiffe für die Greifarme, die wie groteske Auswüchse
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