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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land
Autoren: Peter Rice
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gespeichert hatte. Eventuelle zusätzliche Energiemengen konnte der Heuschreck liefern. Mech und Landungsschiff waren mit Energiekupplungen ausgerüstet, und obwohl sie für unterschiedliche Kabel angelegt waren, konnte Jacobs eine Verbindung zusammenflicken. Im Endergebnis sah keiner der beiden einen Grund, warum das Schiff nicht starten können sollte. Andockmanöver waren da schon eine ganz andere Sache.
    Davud nahm das Äußere des eiförmigen Raumschiffs unter die Lupe. Das Innere war in den fünfhundert Jahren, die es bereits hier gestanden hatte, versiegelt gewesen, aber die Außenhülle hatte ohne diesen Schutz auskommen müssen, und fünf Jahrhunderte war eine lange Zeit für Metall, das mehr oder weniger ungeschützt den Naturgewalten ausgesetzt war. Hinzu kam, daß auch das Gewicht des Landungsschiffes, immerhin etwa zehntausend Tonnen, seine Wirkung gehabt hatte.
    Durch dieses Gewicht war das Schiff bis zum Ansatz der unteren Rumpfkuppel in den Boden eingesunken. Die sechs Landestützen waren bis unter die Verschlußluken im Boden versunken, und die Luken hatten sich unter dem Gewicht verformt. Sie ließen sich nicht mehr schließen, und es gab berechtigte Zweifel, ob die Landestützen sich nach dem Start wieder würden einziehen lassen.
    Hinzu kamen Anzeichen, daß die Außenhülle zusätzlich zu dem Hüllenriß, dem so viele Besatzungsmitglieder zum Opfer gefallen waren, ihre strukturelle Integrität eingebüßt hatte. Davud hatte eine Druckprüfung des Schiffsinneren durchgeführt, deren Ergebnisse seine Befürchtungen weder bestätigten noch widerlegten. Der Rahmen war nicht verbogen, Lasermeßgerät und Spiegel bestätigten, daß die Säulen und Speichen des Innenskeletts gerade waren.
    Die vier V450-Schubtriebwerke waren vollständig begraben. Es war unmöglich festzustellen, ob sie bei Bedarf tatsächlich arbeiten würden. Davud hatte auf mehrere Diagnoseprogramme hin grünes Licht erhalten, aber absolute Sicherheit lieferten sie ihm nicht. Das war Jacobs' Problem.
    Das Ergebnis der Inspektion war ein definitives ›Vielleicht‹ auf die Frage, ob die Hideyoshi Toyotomi starten konnte. Sie hatten keine klaren Anzeichen dagegen gefunden, aber es blieben Zweifel. Die einzige Möglichkeit, es sicher herauszufinden, war ein Versuch. Aber dazu würden sie wahrscheinlich nur eine Gelegenheit haben. Einmal schaffte das Schiff den Start möglicherweise noch, aber die Chancen für eine erfolgreichen Wiederholung dieses Manövers standen so, daß Davud auf dieses Glückspiel lieber verzichten wollte.

    Jacobs' Neuigkeiten waren weniger gut. Das Hochfahren des Fusionskerns würde Schwierigkeiten machen. Er war zu lange abgeschaltet gewesen. Sie konnten mit Hilfe des Heuschreck-Reaktors einen Magnetbehälter erzeugen, um die Fusionsreaktion einzuschließen. Der Mechreaktor war dafür leistungsstark genug, solange die Maschine sich nicht bewegte. Blieb noch das zweite Problem, woher sie das Tritium für den Reaktorkern beschaffen sollten. Tritium wurde durch einen Neutronenfluß in Wasser erzeugt. Der ließ sich erzeugen, indem sie die Abschirmung um den Reaktor des Heuschreck öffneten und deren Innenraum mit Wasser füllten. So weit, so gut. Dann konnten sie das Wasser abpumpen, mit Hilfe elektrischen Stroms in Sauerstoff und Wasserstoff trennen und den puren Wasserstoff in den Brennstoffkreis speisen. Anschließend konnte die Reaktion ausgelöst werden, indem ein Laserstrahl durch das Tritium im Innern der Magnetflasche geschossen wurde. Voilä, eine Fusionsreaktion.
    Der mittelschwere Laser des Heuschreck produzierte mehr als genug Kilojoules, um den Prozeß in Gang zu setzen. Aber, und das war das größte ›Aber‹, er konnte nicht ins Zentrum des Reaktorgehäuses feuern. Das war nur möglich, wenn sie den Laser aus seiner Position unter dem Mechrumpf ausbauten und ins Innere des Landungsschiffs brachten. Wenn ihnen all das gelingen sollte, würde das Schiff wieder Energie produzieren. Damit waren die Bordsysteme versorgt, aber vom Boden brachte sie das nicht. Dazu benötigten sie Brennstoff in Form von Flüssigwasserstoff.
    Unter normalen Bedingungen wurde ein Landungsschiff aus den LHyd-Tanks eines Raumhafens mit Flüssigwasserstoff versorgt. Schiffe der Sucher/Geier-Klasse konnten ausreichend Brennstoff für zwei Starts und Landungen aufnehmen. Das gestattete dem Schiff, als Teil einer Invasionsstreitmacht auf einer Welt niederzugehen und mit dem verbleibenden Treibstoff zum Sprungschiff
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