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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land
Autoren: Peter Rice
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Normalerweise war die vom Fusionsreaktor des Kampfkolosses erzeugte Abwärme eine Gefahr für den Betrieb eines Mechs, aber hier, wo der Wind mit genug Kraft durch die Schluchten fegte, um den zwanzig Tonnen schweren BattleMech ins Wanken zu bringen und unvorsichtige Flüchtlinge vom schmalen Weg zu werfen, war sie ein Lebensretter. Nachts, wenn es zu kalt wurde, um weiterzugehen, ging der Heuschreck in die Hocke, und die Überlebenden kauerten sich in seinen Windschatten.
    Endlich fanden sie den Paß und überquerten die Bergkette. Trotz der Probleme, den unterkühlten und erschöpften Körpern noch so etwas wie Enthusiasmus zu entlocken, feierten die Flüchtlinge. Einige unter ihnen glaubten, die Reise sei schon vorbei, aber die langen Serpentinen, in denen sich der Weg auf der anderen Seite der Gipfel nach unten wand, versprachen weitere Unbill und Hungerperioden. Die Energietornister der Laserwaffen wurden weiter jede Nacht am Reaktor des Heuschreck aufgeladen, so daß Munition kein Problem darstellte. Horg entdeckte, daß man ein Gewehr auf niedrigster Einstellung dazu benutzen konnte, die Felsen beinahe bis zum Glühen aufzuheizen. Um diese Wärmequelle konnten sich die frierenden Flüchtlinge drängen, bis die schlimmsten Schüttelfrostanfälle vorüber waren. Durch diese Aktion wurde der Energietornister eines Gewehrs vollständig entleert, aber mit der unbegrenzten Energieversorgung des Heuschreck in der Hinterhand war das kein Problem.
    Die einzige Sorge, die Goodall und Jacobs Takuda gegenüber äußerten, war ein Versagen des Mechs. Er lief Gefahr, einfach auseinanderzubrechen. In jeder anderen Lanze wäre er zu einer Generalüberholung ins Depot geschickt worden, aber hier hatten sie diese Möglichkeit nicht. Goodall bemerkte, daß sie in der wirklichen Welt, wo immer das sein mochte, für den Zustand des Mechs eine schwere Rüge bekommen hätte.
    Endlich erreichten sie wieder die Baumgrenze – und einen Mischwald derselben Art, durch den sie fast einen Monat zuvor gewandert waren. Es gab wieder mehr Nahrung, und die Tetaetae machten sich eifrig daran, für die anderen nach Proviant Ausschau zu halten. Jetzt erkannten auch die letzten Flüchtlinge, wie wertvoll die Vogelwesen für ihr Überleben waren. Die Tetaetae wußten, was Menschen essen konnten und was nicht, und sie beschafften reichlich Nahrung. Sie kamen schneller voran, und auch der Heuschreck, dessen Gelenke keine Gefahr mehr liefen einzufrieren, wurde schneller. Dakodo führte sie weiter in die Richtung, die er allein zu erkennen in der Lage schien. Selbst einige der Tetaetae beschwerten sich, daß manche Gebiete gut genug waren, aber er weigerte sich, die Reise zu beenden. Irgendwo, möglicherweise gar nicht mehr weit entfernt, lag das ferne Land der anderen Siedlung. Jetzt konnte ihn nichts mehr halten.
    Der Heuschreck kämpfte sich auf den Gipfel eines schmalen Hügelkamms, von dem aus Dakodo das weite Gras- und Waldland überblicken konnte, das sich dahinter erstreckte. Endlich schien er zufrieden. Hier in diesem breiten Tal war das ferne Land, das er gesucht hatte. Hier, sagte er, würden sie die anderen finden. Jacobs und Goodall aktivierten die Ortungssysteme, die sie seit Tagen abgeschaltet und ignoriert hatten. Die Sensoren reagierten auf der Stelle.
    Jacobs und Goodall starrten auf den Sekundärschirm. Es konnte keinen Zweifel über die Ortung geben – ein solides metallenes Echo von jenseits der normalen Sensorenreichweite. Die Sensoren konnten einen Ortungsimpuls schneller aussenden und empfangen, als das Computersubsystem des Sekundärschirms ihn ›lesen‹ und analysieren konnte, aber der Schirm zeigte nichtsdestotrotz, daß sich jenseits seiner Maximalreichweite etwas befand. Und es mußte sehr groß sein. Das konnte nur ein Mech sein, und die einzigen anderen Mechs auf dieser Welt gehörten den Söldnern. Irgendwie war es den Söldnern gelungen, sie zu überholen, und jetzt warteten sie dort unten auf sie, in dem Gebiet, das Takuda und seine Leute sich als Heimat ausgesucht hatten. Die ganze Reise, die Kämpfe, die Toten, der Hunger, die Kälte, die Erschöpfung waren umsonst gewesen. Es mußte einen einfacheren Weg geben, diese Ebene zu erreichen, als die hohen Gebirgspässe.
    Takuda kletterte steifbeinig ins Cockpit, um sich von der Ortung zu überzeugen. Es konnte keinen Zweifel über die Signatur geben. Nur ein riesiges Metallobjekt konnte eine derartige Reaktion auslösen. Er überlegte, womit er arbeiten konnte, und
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