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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko
Autoren: Michael A. Stackpole
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ich Streit mit Jimmy Kefaveur be
    kommen. Er hat gesagt, sein Vater könnte dich fertigmachen. Da hab ich gesagt, du könntest seinen Vater töten. Und dann hat er geweint.« Kais Beichte endete in einem von Schmerz erstickten Wispern.
    Justin nickte langsam. »Es wird Zeit, daß wir uns unterhalten.« Er stand auf und nahm die Linke seines Sohnes in die gesunde Rechte. Der Vater führte den Sohn hinüber zur braunen Ledercouch an der Seite des Zimmers. Dort setzten sie sich und schauten auf einen dunklen Holovidmonitor. Justin nahm seinen Sohn in den rechten Arm und griff mit der künstlichen Linken nach der Fernbedienung.
    »Kai, vor sechshundert Jahren – vor sehr langer Zeit, lange bevor selbst dein Großvater Quintus geboren wurde – haben einige sehr kluge Menschen die BattleMechs erfunden. Sie bauten sie groß, größer als zwei oder drei Häuser übereinander. Sie bauten mächtige Waffen ein – Laser und Partikelprojektorkanonen und Raketen und Maschinengewehre – und panzerten sie. Sie machten sie ungeheuer stark, und wie in grauer Vorzeit die Ritter in schimmernder Rüstung beherrschten die BattleMechs das Schlachtfeld.«
    »Wie König Artus oder Karl der Große?«
    Justin strich seinem Sohn über den Kopf. »Ja, genauso. Im Kampf waren die BattleMechs furchtbar, und alle Völker in der Inneren Sphäre kämpften gegeneinander, bis sie sich vereinten, um im Frieden des Sternenbunds zu leben. Und dann, vor dreihundert Jahren…«
    »Bevor Opa geboren wurde?«
    Justin gluckste leise. »Ja, bevor mein Vater geboren wurde, zerstörte ein sehr böser Mann namens Stefan Amaris den Sternenbund, und seither führen die Völker Krieg und versuchen, ihn wieder aufzubauen.«
»Du hast deinen Metallarm im Krieg bekommen.«
»Ich habe ihn kurz vor dem letzten Krieg bekommen, Kai, aber darum geht es mir nicht.« Justin drückte einen Knopf auf der Fernbedienung, und auf dem Schirm erschien ein Bild. Mit einem weiteren Knopfdruck schaltete er den Ton ab. »Das ist Solaris VII, Kai. Man nennt diesen Planeten auch die Spielwelt, weil die Leute dorthin fliegen, um Krieg zu spielen. Sie kämpfen gegeneinander, und alle Kämpfer wollen Champion werden. Vor dem letzten Krieg hat Hanse Davion mich gebeten, nach Solaris zu gehen und um den Titel zu kämpfen. Und weil er mein Herrscher ist, habe ich gehorcht.«
    Kai wandte den Kopf zum Schirm, und Justin fühlte, wie er zusammenzuckte. »Das ist der Kampf.«
Der Holovid-Kampfbericht, der fast zehn Jahre zuvor in der gesamten Inneren Sphäre ausgestrahlt worden war, zeigte Justin in einem Centurion im Gefecht gegen einen ebenfalls humanoiden Greif. Da der Kampf in einer ›Fabrik‹ genannten Arena stattgefunden hatte, die durchgängig für dreißig Meter hohe BattleMechs ausgelegt war, hätte man das Holovid auch als Kampf zwischen zwei Männern in Exoskeletten verstehen können.
Durch den fehlenden Ton wirkte der ganze Kampf auf gespenstische Weise unwirklich. »Der Mann in dem Greif hieß Peter Armstrong. Er war ein tapferer Mann, aber er vertraute einem sehr schlechten Mann. Und dieser schlechte Mann überredete Peter dazu, etwas sehr, sehr Dummes zu tun.«
Auf dem Bildschirm trat Justins Centurion hinter den Trümmern hervor, die überall in der Fabrik herumlagen, und richtete den Geschützlauf, der die rechte Hand des Mechs ersetzte, auf den Greif. Der breitete die Arme aus.
Armstrong überließ mir den ersten Schuß, weil er dachte, ich hätte nur eine leichte Autokanone in dem Arm.
Feuer zuckte aus dem Lauf, und auf der Brustpartie des Greif explodierte die Panzerung. Der Greif wankte, dann erwiderte er das Feuer. Aus der Lafette auf seiner rechten Schulter zuckten Raketen auf den Torso des Centurion zu. Die PPK in der rechten Hand des Mechs kam hoch, aber der grellblaue künstliche Blitzschlag ging daneben. Durch den Rauch der Raketenabschüsse war der schwere Schaden des Greif zu erkennen. Jeder MechKrieger konnte sehen, daß ein Mech mit so dünner Torsopanzerung untergehen mußte.
»Peter Armstrong hielt mich für einen Feigling. Er wollte mich töten, aber ich wollte ihn nicht umbringen. Ich habe versucht, dem Kampf ein schnelles Ende zu machen.«
Justins Kehle zog sich zusammen, als der Centurion auf dem Schirm den Greif mit Schüssen eindeckte. Der zweite Feuerstoß der Autokanone sprengte die Panzerung vom rechten Arm des Greif. Die Granaten fraßen sich durch die Myomerfasern der künstlichen Muskeln von Hand und Unterarm wie ein Rudel halbverhungerter Hunde
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