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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden
Autoren: J. Andrew Keith
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immer gewesen: »Die Legion läßt keinen der Ihren im Stich.«
    Alex sah sich die Karte noch einmal an. Seine Lanze war durch den Branderpaß acht Kilometer nördlich gekommen. Wenn sie es dorthin zurück schafften, waren sie einigermaßen sicher, solange ihr Munitionsvorrat hielt. Ihr Hauptproblem bestand darin, vor den gegnerischen Truppen den Paßeingang zu erreichen.
    Die Streitmacht der Angreifer bestand in der Hauptsache aus leichten Maschinen, während Alex’ Lanze eine Mischung aus mittelschweren und schweren Mechs darstellte. Diese waren stärker als die meisten ihrer Gegner, aber auch langsamer. Und mindestens einer der gegnerischen Mechs war überschwer – ein fünfundachtzig Tonnen schwerer KMT-3M Kampftitan. Dieser Koloß war jedem der Gray-DeathMechs überlegen und konnte die Schwäche der übrigen Angreifer leicht ausgleichen, wenn es ihnen gelang, Alex’ Lanze abzuschneiden und zu einem offenen Schlagabtausch zu zwingen.
    Gates war am weitesten vom schützenden Paß entfernt und praktisch bewegungsunfähig, bis er die Hüftaktivatorschaltungen umleiten konnte. Alex’ siebzig Tonnen schwerer Schütze war dem beschädigten Mech am nächsten, während die beiden anderen Maschinen der Lanze, Clays Greif und DeVries’ Centurion die geringste Entfernung zurücklegen mußten, um den Paß zu erreichen. Nach rein geometrischen Gesichtspunkten war die Entscheidung leicht.
    Alex kaute auf der Unterlippe. Aber auf die Geometrie kam es hier nicht an. Nach Standardgefechtsdoktrin waren Caitlin DeVries und ihr Centurion die beste Wahl für die Verteidigung des beschädigten Dunkelfalke auf kurze Entfernung. Der Schütze mit seinen Langstreckenraketenlafetten war bei Distanzgefechten im Vorteil. Unter idealen Bedingungen hätte Alex Sperrfeuer gelegt, während DeVries Nahdeckung lieferte, bis Gates den Dunkelfalke wieder in Bewegung setzen konnte.
    Aber das hätte DeVries derselben Gefahr ausgesetzt, in der sich Gates bereits befand. Das sicherste für sie alle war, ihren Rückzug in Richtung Paß fortzusetzen.
    Außerdem gefiel Alex der Gedanke nicht, eine Kameradin ins Gefecht zu schicken, während er sich abseits hielt. Eines Tages würde er den Platz seines Vaters an der Spitze der Gray Death Legion übernehmen, und kein Kommandeur konnte hoffen, die Loyalität seiner Untergebenen zu behalten, wenn er nicht bereit war, die Risiken mit ihnen zu teilen. Grayson Death Carlyle hatte diese Wahrheit auf zahllosen Kampfschauplätzen der Inneren Sphäre bewiesen, und Alex Carlyle war entschlossen, ein Anführer – und ein Sohn – zu werden, der dieses Erbe fortführte.
    »Geisterführer an alle Geister«, erklärte er mit fester Stimme über die taktische Funkverbindung. Seine Entscheidung stand fest. »Zwo und Vier, Rückzug wie befohlen fortsetzen. Drei, halte durch, bis ich da bin. Wir werden dich schon irgendwie aus diesem Schlamassel rausholen.«
    »Äh… Chef, meinst du nicht, ich sollte…« Caitlin DeVries klang gleichzeitig verärgert und trotzig.
    »Negativ, Vier«, bellte er zurück. »Du hast deine Befehle. Jetzt befolge sie!«
    Alex wendete den Schütze in Richtung der Lichtung, in der Gates festsaß, aber schon nach drei Schritten warnte die Ortung vor einer Bedrohung. Mit geübten Bewegungen identifizierte er den Angreifer: einen zwanzig Tonnen schweren Kommando, der am äußeren Rand der effektiven Gefechtsreichweite umherstrich. Alex bewegte den Steuerknüppel, bis das Fadenkreuz auf dem Ziel lag und aufblinkte. Dann feuerte er beide LSR-Lafetten gleichzeitig ab.
    Der Schütze stolperte nach hinten, als vierzig Raketen gen Himmel donnerten. Nur die Verbindung von Alex’ Gleichgewichtssinn mit dem Bordcomputer über den Neurohelm hielt den Stahlkoloß aufrecht. Noch bevor die erste Rakete aufschlug, hatte sich die Maschine bereits wieder in Bewegung gesetzt.
    Die Sensoren meldeten den Treffer, und die Schadensanalyse lief als Schriftband an der Oberkante der Sichtprojektion entlang. Auf einen Kommando, der sich zu seinem Schutz mehr auf Geschwindigkeit als auf massive Panzerung verließ, konnte ein derartiges Bombardement verheerend wirken. Nach Schätzung des Computers hatte der Zielmech mindestens zwölf Volltreffer am oberen Torso einstecken müssen, genug, um die Panzerung zu zerfetzen und die interne Struktur zu beschädigen. Selbst wenn der Angriff die Maschine nicht ausgeschaltet haben sollte, war sie mit Sicherheit schwer angeschlagen.
    Alex grinste böse. Ein Problem weniger, um das er
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