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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges
Autoren: Chris Kubasik
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sollen.
Wenn die MechKrieger angesichts konkurrierender Technologien überleben wollten, mußte sich etwas Außergewöhnliches ereignen. Etwas so Außergewöhnliches wie ein neuer Ritterorden, der nicht auf Söldnerkontrakten beruhte, sondern auf Idealen.
Jetzt verstand er Thomas’ Plan, und er unterstützte ihn. Es war eine ungewöhnliche Idee, der Spott und Hohn sicher waren. Aber hatten die Barone und Adligen nicht auch Arthur verspottet, als der Knabe seinen Anspruch auf den Thron Britanniens angemeldet hatte? Ebenso würden sie jetzt Thomas als Träumer und Idealisten verhöhnen, aber das würde ohne jede Bedeutung sein. Paul Masters jedenfalls würde immer an seiner Seite stehen.
Die MechKrieger versammelten sich im Hof von Thomas Mariks Palast. Sie waren einhundertfünfzig an der Zahl. In den vergangenen sechs Monaten hatte Thomas sie aus allen Ecken der Liga hierher eingeladen, und nicht einer hatte sich geweigert. Thomas und Masters hatten eine gute Wahl getroffen, Männer und Frauen, die diese Gelegenheit dankbar ergriffen, die instinktiv erkannt hatten, was auf dem Spiel stand. Es war keine leichte Wahl gewesen. Für viele von ihnen bedeutete die Annahme dieser Einladung den Bruch mit Kriegerkameraden, örtlichen Regierungen, zum Teil der eigenen Familie. Es ging um ihre Loyalität, und keiner dieser MechKrieger nahm seine Loyalität auf die leichte Schulter.
Die Krieger standen in einem großen Rund, in dessen Mitte eine riesige, zehn Meter durchmessende holographische Raumkarte schwebte. Wie ein gewaltiger Ballon stand die Karte in der Luft und zeigte die Sterne der Inneren Sphäre als Tausende kleiner, bunter Kugeln von der Größe einer Faust. Die Farben formten Keile, die jeweils eines der Reiche repräsentierten, die den von Menschen besiedelten Weltraum unter sich aufteilten.
Die Sonnen der Liga Freier Welten erschienen als Sterne mit goldenem Halo. Im Innern dieses Halos tanzten viele bunte Kugeln und repräsentierten die zahlreichen Fraktionen und Teilstaaten der Liga. Einige von ihnen waren sehr mächtig und kontrollierten mehrere Systeme: das Marik-Commonwealth, das Herzogtum Andurien, das Fürstentum Regulus, das Großherzogtum Oriente und andere.
Außerhalb der Liga wurde die Kugel von dichten Farbkeilen ausgefüllt, die für die übrigen Nachfolgerstaaten standen: rot und grün für das Vereinigte Commonwealth, orange für das Draconis-Kombinat, blau für die Konföderation Capella. Diese Sternenreiche lagen seit Jahrhunderten regelmäßig in Krieg miteinander, und der nächste dieser Kriege konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das wußten auch die MechKrieger. In der Inneren Sphäre schien ständig ein Krieg zu brodeln. Gegenüber der Liga Freier Welten, am Rand der Sphäre, leuchteten die weißen Sterne des Clankeils, die Welten, die von den Invasoren von jenseits der Grenzen der Inneren Sphäre erobert worden waren.
So wie die MechKrieger ein Rund um die Holokarte formten, so bildeten ihre Mechs ein gewaltiges Rund um die Krieger. Wie ihre menschlichen Widerparts hatten auch deren riesige metallische Doppelgänger Haltung angenommen.
Um den Ring der Mechs drängten sich Zuschauer auf den Tribünen. Unter ihnen waren Staatsoberhäupter, andere MechKrieger, Diplomaten und Familienangehörige.
Aber für Thomas war die wichtigste Gruppe die der zufällig aus der Bevölkerung der Freien Welten ausgewählten Bürger ohne irgendwelchen direkten Zugriff auf die Maschinerie der Macht. Sie waren ganz vorne plaziert, mit guter Sicht auf das Geschehen, und sie würden die Erzählungen von der Zeremonie zurück zu ihren Freunden und Familien auf den Dutzende Lichtjahre entfernten Heimatwelten tragen.
Natürlich wurde die Zeremonie via Hyperpulsgenerator – jenes Wunder der Technologie unter der Kontrolle von Blakes Wort – live übertragen. Innerhalb weniger Wochen würde jeder in der Liga Freier Welten wissen, was sich in Mariks Palast auf Atreus ereignet hatte.
Thomas Marik stieg die Treppe hinauf zur Spitze einer riesigen Säule im Zentrum der Holokarte. Die leuchtenden Sterne der Karte tanzten wie Irrlichter um die violette Robe und das lange, vernarbte Gesicht des Fünfundsechzigjährigen.
Die Sonne ging bereits unter, und am dunkler werdenden Himmel erschienen die ersten echten Sterne. Sie schimmerten durch die Holokarte. Masters lächelte bei der Schönheit dieses Anblicks: das Ideal im Zweikampf mit der Wirklichkeit. Malorys romantische Vision hatte ihm eine neue Sicht der Dinge
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