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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese
Autoren: Michael A. Stackpole
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den Kreis der Gleichen einer Anklage wegen Hochverrats vorgezogen.« Phelan steckte die Pistole ein. »Er hat verloren.«
EPILOG
    Kookens
    Freudental
    Vereinigtes Commonwealth

    13. November 3055

    Christian Kell lächelte den beiden Knaben zu, die im Hof spielten, als er den Geländewagen zum Stehen brachte, den er in Dobson gemietet hatte. Er stieg aus und zog das schwarze Barett unter der Schulterklappe seines roten Uniformhemds hervor. Er setzte es auf, zupfte es zurecht und machte sich auf den Weg zum Haus. Inzwischen hatten sich die beiden Jungen, die sich wie Klone glichen, auf dem Pfad aufgebaut und musterten ihn.
    »Bist du bei den Kell Hounds?« fragte einer von ihnen.
    Chris ging vor ihnen in die Hocke. »Ja, das bin ich. Du mußt Jacob sein, und du Joachim.« Die Zwillinge starrten ihn ehrfürchtig an, und Chris grinste, froh darüber, richtig geraten zu haben. »Euer Großvater hat mir von euch erzählt.«
    »Jungs, ins Haus.«
    Die blonden Knaben drehten sich zu der Frau um, die auf der Veranda aufgetaucht war und die Tür aufhielt. »Mami, er ist ein Kell Hound. Und er kennt Opa.«
    »Ins Haus. Sofort!« Haltung und Tonfall versprachen keine Gnade bei einer Mißachtung ihres Befehls, und die beiden Jungs trotteten unwillig unter ihrem ausgestreckten Arm hindurch nach drinnen. Sie lies die Tür los und hinter ihnen ins Schloß fallen. Die Frau schien ihn als Bedrohung zu sehen. Sie preßte die Arme über dem dicken Pullover an den Körper und schien bereit, ihre Söhne gegen ihn zu verteidigen.
    Der Söldner richtete sich auf. »Ich bin Kommandanthauptmann Christian Kell.«
    »Ich weiß, wer Sie sind. Ich erinnere mich an Ihren Visiphonanruf.« Sie sah zu Chris auf, und die Kälte ihrer blauen Augen bohrte sich in seine Seele. »Ich habe Ihnen da schon gesagt, daß ich nicht mit Ihnen reden will. Das war ernst gemeint.«
    »Das war mir klar. Aber ich habe mir gedacht…«
    »Dann haben Sie falsch gedacht, wenn Sie überhaupt wirklich nachgedacht haben.« Ihr abgemagerter Körper schüttelte sich. »Erst Jon, dann der Kommandant. Ich werde nicht zulassen, daß meinen Söhnen dasselbe geschieht. Bitte gehen Sie.«
    »Mrs. Geist! Dorete. Ich bin hier, um eine Schuld Ihrem Schwiegervater gegenüber abzutragen.« Er räusperte sich. »Sie machen es mir nicht gerade leicht.«
    »Sein Tod macht es mir auch nicht leicht.« Ihre Worte troffen vor Hohn. »Nelson Geist ist tot. Er lebte durch das Schwert, und er ist durch das Schwert umgekommen. Sie schulden ihm nichts.«
    »Falsch!« rief Chris. Er zwang sich wieder zur Ruhe. Sie legte es klar darauf an, eine heftige Reaktion zu provozieren. »Ich schulde ihm mein Leben. Jeder einzelne von uns, den wir zurück nach Kookens gebracht haben, schuldet Nelson Geist sein Leben. Nelson Geist ist es zu verdanken, daß die Innere Sphäre nicht bereits wieder im Krieg mit den Clans liegt. Hören Sie mich wenigstens an, dann können Sie mich immer noch fortschicken.«
    Dorete blieb stumm und unbewegt. Der Wind spielte mit dem Saum ihres geblümten Kleids und wehte ein paar blonde Haarsträhnen über ihr Gesicht, aber sie bewegte keinen Muskel. Sie blinzelte nicht einmal, und Chris fragte sich, ob Gefahr bestand, daß sie in Ohnmacht fiel. Als nic hts dergleichen geschah, nahm er das als Erlaubnis fortzufahren.
    »Nelson Geist ist vor seinem Tod aus der Miliz ausgetreten und zu den Kell Hounds gekommen. Er erhielt den Rang eines Kommandanthauptmanns. Dadurch haben Sie – und ihre Söhne – gewisse Rechte und Privilegien, die wir den Angehörigen aller gefallenen Regimentsmitglieder zugestehen.«
    Sie hob den Kopf, und Chris sah ihre Unterlippe beben. »Nein danke, Kommandanthauptmann, ich habe schon genug Gedenkfahnen und pathetische Holovids.«
    Chris schüttelte den Kopf. »Da bin ich mir sicher, Ma’am. Aber davon rede ich nicht. Wir bringen Kommandanthauptmann Geist nach Arc-Royal, um ihn bei den anderen Hounds beizusetzen. Wir möchten, daß Sie und seine Enkel mitkommen. Sie werden eine Heimat finden. Wir haben Studienprogramme, die den Jungs eine gute Ausbildung ermöglichen.«
    »Nein!« Sie ballte die Fäuste, ohne den Pullover dabei loszulassen. »Ich werde nicht zulassen, daß Sie meine Jungs zu Soldaten machen.«
    »Davon rede ich gar nicht, Mrs. Geist.« Chris nahm das Barett ab und hielt es in beiden Händen. »Ich rede über eine Chance für die Jungen, das zu werden, was ihnen am besten liegt: Ärzte, Rechtsanwälte, was auch immer. Sie gehen keinerlei
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