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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese
Autoren: Michael A. Stackpole
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sie einzusetzen.«
42
    Elissa
    Wolfsclan-Besatzungszone

    26. Oktober 3055

    Phelan Kell rieb sich die Augen. Die Innenseite seiner Lider fühlte sich an wie Sandpapier, aber nach stundenlangem intensiven Starren auf einen Computermonitor mußte man mit so etwas rechnen. Er trug noch immer die Montur, mit der er im Cockpit des Wolfshund gesessen hatte. Er war vom Schlachtfeld gekommen und hatte sofort das Büro der Roten Korsarin mit Beschlag belegt. Aus der geplanten flüchtigen Durchsicht der Dateien war ein stundenlanges Eintauchen in eine Verschwörung geworden, das alle Energie aus ihm gesogen hatte.
    Er blickte auf, als jemand an die Tür klopfte. »Herein.« Zwei bewaffnete Elementare in grauen Overalls brachten Conal Ward in das geräumige Büro. Sie trieben ihn an und zerrten ihn ab und zu weiter, wenn er wegen der kurzen Kette zwischen seinen Fußschellen stolperte. Auf dem weißen Marmorfußboden hielten sie ihn an den Armen fest und gestatteten ihm, sein Gleichgewicht wiederzufinden.
    Dann traten die Elementare einen Schritt zurück, hielten sich aber bereit, den Gefangenen jederzeit wieder zu packen. Phelan grinste sie an, dann streckte er die rechte Hand aus.
    »Gebt mir den Schlüssel für seine Fesseln. Ihr könnt gehen. Wir wollen nicht gestört werden.«
    Einer der Elementare zögerte, und der Khan fügte hinzu: »Du wirst doch keinen Ärger machen, oder, Conal?«
    Der Gefangene schüttelte den Kopf.
    Die Elementare gehorchten und zogen sich zurück. Als die Tür ins Schloß fiel, hob Conal den Kopf.
    »Sie haben es herausgefunden, was?«
    Phelan ballte die Faust um den Schlüssel, dann warf er ihn Conal zu. »Diese Dokumente überlassen wenig der Vorstellungskraft. Ich hätte nicht gedacht, daß du mich derart haßt.«
    »Sie schmeicheln sich.« Conal befreite seine Beine und schob den Schlüssel ins Schloß einer der Handschellen. »Ja, ich hasse Sie, aber noch weit mehr hasse ich, was die Bewahrer den Clans angetan haben. Wir leben für den Krieg. Wir sind die ultimative Armee. Ulric, Natascha und andere wie sie haben uns unsere wahre Natur gestohlen.«
    »Ich hätte nicht gedacht, daß Verrat Teil der wahren Natur eines Clansmannes ist.« Phelan legte die linke Hand auf die Computerkonsole. »Ich habe gelesen, wie diese Basis mit einer Atombombe zerstört werden sollte, so daß keine Spur zurückblieb, falls die Mission der Roten Korsarin fehlschlug. Du hättest die Bombe scharf machen und verschwinden können, lange bevor wir eintrafen.« Der Khan schüttelte den Kopf. »Ich habe mich gefragt, warum du dich bei unserem Kampf so wenig angestrengt hast. Du hättest mich in Stücke reißen müssen, aber dir ging es um mehr als um diese unmittelbare Befriedigung, um eine weit größere Rache. Niemand außerhalb der Clans würde glauben, daß du bereit warst, in einer Atomexplosion zu sterben, nur um es mir und dem Wolfsclan heimzuzahlen. Aber sie verstehen die Clans ohnehin nicht. Sie kennen ihre Geschichte nicht.«
    Conal verzog hämisch das Gesicht. »Aber Sie?«
    »Ich weiß genug. Dein Plan hätte mehr Leben gekostet als alle anderen Kriege, die die Menschheit je gesehen hat. Du hättest alle Wölfe vernichtet, das weißt du, nicht nur die Bewahrer.« Phelan schauderte. »Der letzte Clan, der es wagte, Atomwaffen einzusetzen, wurde ausgerottet. Sie wurden gejagt und niedergemacht – Männer, Frauen und Kinder. Die Clans können nur schwer zugeben, daß sie jemals existiert haben, und ihr Verbrechen…«
    Conal schüttelte den Kopf. »Die Vielfraße haben ein Genlager mit einer Atombombe vernichtet. Sie hatten den Tod verdient. Hier hätte die Situation anders ausgesehen. Viele meiner Leute hätten überlebt und den Schluß gezogen, eine von den Kell Hounds mitgebrachte Atombombe sei vorzeitig explodiert. Sie hätten die Schuld bekommen, Sie und Ulric. Die Wölfe wären wie die Vielfraße vernichtet worden, aber unsere Blutlinien – gute Kreuzritter-Blutlinien – hätten in anderen Clans weiterexistiert.« Conal lachte, als er Phelans Entsetzen sah. »Ja, ich wäre mit Ihnen in der Explosion umgekommen, aber ich wäre als Held gestorben, weil ich Ihr Gegner war. Mein genetisches Material hätte Legionen von Geschkos gezeugt, und Schlachten wären um seinen Besitz geführt worden.«
    »Du bist ein Monster!« Phelan riß eine Schublade auf. Er holte einen schwarzen Fettstift heraus und warf ihn Conal zu. »Hier. Zeichne einen Kreis. Ich werde dir die Ehre des Todes im Kreis der Gleichen
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