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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel
Autoren: Robert N Charrette
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noch zur Inneren Sphäre. Wir sind eine Mischung aus beidem. Mehr noch, wir sind, was unser Leben und unsere Schlachten aus uns gemacht haben. Wir werden unsere Zukunft nicht finden, wenn wir uns an die Vergangenheit klammern. Wir müssen neue Wege beschreiten.«
Elson fixierte Wolf mit seinem gesunden Auge. »Sie wollen damit doch wohl nicht andeuten, daß wir den Pfad der Ehre verlassen sollen.«
»Der Pfad der Ehre ist ein Konzept, das viel älter ist als die Vorstellungen, welche die Clans damit verbinden. Im Laufe der Zeit hat er viele Bedeutungen für die Menschen gehabt, aber ich glaube, es gibt gewisse grundsätzliche Übereinstimmungen. Ich würde nie von Ihnen oder irgend jemandem verlangen, diese Grundsätze aufzugeben. Wenn Sie einen Pfad der Ehre brauchen, werden wir einen finden müssen, der dann auch der Dragonerpfad der Ehre sein wird. Wir sind kein Clan, und wir sind auch nicht die auferstandene Sternenbundarmee. Wir lassen unsere Krieger anwerben, aber wir sind nicht nur eine Söldnereinheit. Wir sind etwas anderes, etwas neues. Wollen Sie mir dabei helfen, einen neuen Weg zu finden, Elson?«
»Das kann ich nicht.«
»Warum nicht? Angst?« spöttelte Maeve.
»Ich bin bei den Clans geboren«, sagte Elson, der in verletztem Stolz die Stirn runzelte. »Ihr Erbe ist in meinem Blut. Obwohl ich freigeboren bin, wußte ich doch, daß ich dazugehörte, als ich bei den Novakatzen war. Ich muß einfach irgendwo dazugehören. Ich kann kein Söldner sein.«
»Sie gehören dazu«, beharrte der Colonel. »Zu uns.«
»Zum Wolfsrudel«, sagte Maeve mit einem Grinsen.
»Diesen Namen kann ich nicht gutheißen«, sagte Jaime Wolf.
»Zu spät.« Ihr Grinsen wurde breiter. »Er wird haften bleiben.«
»Wir sind die Dragoner«, widersprach er.
»Ja, Wolfs Dragoner. Und damit sind wir auch das Rudel des Wolfs.«
»Ich bin weder das eine noch das andere«, sagte Elson.
»Sie waren aufsässig, aber Sie sind ein Krieger«, sagte der Colonel. »Clan-Krieger verlieren manchmal bei einer Herausforderung. Aber das macht sie nicht zu Gesetzlosen. Der Test, dem Sie uns unterzogen haben, hat die Dragoner gestärkt. Wenn der Test auch härter war, als mir lieb sein konnte, so glaube ich doch, daß er zu unserem Besten war. Besonders, wenn Sie einsehen, daß wir es gemeinsam zum Besten wenden können.«
»Ich verstehe Sie nicht mehr.«
»Der Colonel bietet Ihnen die Wiedereinsetzung in Ihren alten Rang an«, sagte Nichole.
»Ihnen wird gerade eine große Ehre zuteil, Sie Flegel«, sagte Atwyl.
Elsons gesundes Auge funkelte Atwyl zornig an, aber es war nur ein Aufflackern. Er sah den Colonel gelassen an. »Ich habe in Ihnen meinen Meister gefunden, Jaime Wolf. Ich kann Sie als meinen Khan akzeptieren.«
Kopfschüttelnd sagte der Colonel: »Keine Khans. Das ist die Art der Clans. Aber ich glaube, ich werde einen anderen Rang als Colonel benötigen. Das Konzept ›Erster unter Gleichen‹ wird dem Gewicht planetarer Verwaltung nicht mehr gerecht. Ich werde den Rang eines Commanders annehmen.«
»Es ist mir egal, wie Sie sich nennen. Die Abmachung bleibt dieselbe.«
»Dann nehmen Sie an?« fragte Nichole eifrig.
Wiederum sagte Elson: »Ich werde dem Mann treu dienen, in dem ich meinen Meister gefunden habe.«
EPILOG
    Mit Geheimnissen ist es so eine Sache. Man weiß nie, ob eine Sache wirklich ein Geheimnis ist, obwohl man gewöhnlich weiß, wenn das nicht der Fall ist. Woher soll man wissen, ob der beste Freund das Geheimnis nicht auch kennt und es einem nur nicht erzählt, weil er einer anderen Person versprochen hat, den Mund zu halten? Es heißt außerdem, daß drei Leute ein Geheimnis bewahren können, wenn zwei davon tot sind, aber diese alte Redensart berücksichtigt nicht den Wert des Geheimnisses für jene, die es für sich behalten. Wenn man davon profitiert, daß etwas geheim bleibt, oder wenn es nachteilig für einen ist, wenn es bekannt wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, daß man Stillschweigen bewahrt.
    Als Mitglied von Commander Wolfs Stab ist man in viele Geheimnisse eingeweiht. Bei den meisten handelt es sich um militärische Geheimnisse, gewöhnlich rasch wieder überholte Informationen über Aufstellungen und verfügbare Truppen. Doch manche beziehen sich auf andere, persönlichere Fragen. Viele dieser Geheimnisse werden auf einer ›Bescheid-wissen-müssen‹-Basis gehandhabt: Man wird nur eingeweiht, wenn man Bescheid wissen ›muß‹. Doch wenn man dem Stab des Commanders angehört, bedeutet das manchmal,
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