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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht
Autoren: Robert Thurston
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Gesicht gelassen, beinahe abgeklärt. Er wußte, daß dies ein Hinweis auf den tatsächlichen Zorn des Mannes war. Je wütender Pershaw wurde, desto weniger konnte man es seiner Miene oder seiner Haltung ansehen. Es hieß, wenn Kael Pershaw vor Wut die Beherrschung verlor, wirkte er beinahe wie im Koma. In diesem Augenblick wurde Aidan klar, daß der Stützpunktkommandeur sich diesem Komazustand rapide näherte.
    Er war aufgestanden, um Aidan zu begrüßen. Als ihre Blicke sich trafen, setzte Pershaw ein breites Lächeln auf. Noch ein schlechtes Zeichen. Wenn er lachte, dachte Aidan, wurde es Zeit, sein Testament zu machen.
    »Diesmal ist Bast allerdings tot«, stellte Pershaw fest, ohne daß seine Miene oder seine Stimme die geringste Fröhlichkeit einbüßten.
    »Das war zumindest der Eindruck, den wir hatten, als wir ihn zuletzt gesehen haben«, erwiderte Aidan.
»In einem solchen Moment wirst du frech?«
»Nein, Sir. Ich habe nur eine Tatsache festgestellt, Sir.«
»Ich kenne dich, Jorge. Du hast eine Art, Tatsachen festzustellen, die keine ist.«
»Ich verstehe nicht, Sir.«
»Du verstehst nicht, aber du tust es doch. Du bist nicht ironisch, aber du bist es doch. Du lügst nicht, aber du tust es doch. Doch, du verstehst. Du verstehst ganz sicher.«
In Pershaws Blick war ein Glitzern, als er Aidan betrachtete. Er musterte ihn vom Kopf bis zu den Zehen, als nehme er Maß für ein Leichentuch.
»Bast war kein besonders intelligenter Krieger. Aber er hatte gelernt, seinen Mech für sich denken zu lassen, etwas das du, Jorge, nie tun wirst. Er war ein wertvoller Krieger, und — so sehr er deinen Angriff auch provoziert haben mag — Bast ist ein größerer Verlust für mich, als du wertlose Freigeburt es jemals sein kannst.«
»Ich finde, ich habe dem Kommandeur gut gedient.«
»Und du bist arrogant genug, es auszusprechen. Aber Arroganz ist eine gute Eigenschaft für einen Krieger, und ich werde sie dir nicht übelnehmen. Es gibt Momente, in denen du in deinem Verhalten, deiner Sprache und deinen Fähigkeiten beinahe einem Wahrgeborenen ähnelst.«
»Und wenn ich ein Wahrgeborener wäre?«
Als Pershaw laut auflachte, schoß eisige Furcht Aidans Rückgrat hinab. »Werde nicht blasphemisch«, sagte der Kommandeur leise. »Manche Freigeborenen geben kompetente Krieger ab, und ich muß bei allem Widerwillen gestehen, daß du einer davon bist. Aber ein Freigeborener kann einem Wahrgeborenen niemals gleichwertig sein, und du besudelst das eugenische Ideal, indem du eine Gleichwertigkeit von Freien und Wahren auch nur andeutest. Das liefert dir nur einen weiteren dunklen Punkt auf deiner ohnehin schon rabenschwarzen Akte, Sterncommander Jorge.«
»Muß ich davon ausgehen, daß Sie mich für Basts Tod verantwortlich machen, Sir?«
Kael Pershaws Grinsen wurde breiter und rätselhafter. »Ob ich dich verantwortlich mache? Wie kannst du das auch nur fragen? Selbstverständlich mache ich dich verantwortlich! Du hast einen tapferen Krieger umgebracht, der bereits durch einen früheren Kampf gegen dich wertlose Freigeburt verletzt war. Wir verschwenden unsere Truppen nicht in lächerlichen Schlägereien. Wir haben hier eine Aufgabe zu erfüllen, und die besteht darin, Krieger zu schonen, ebenso wie Waffen und Ausrüstung. Das ist das Wesen des Clans. Basts Tod war Verschwendung, insbesondere, da er nur dazu diente, die lächerlichen Gefühle eines wertlosen freigeborenen Kriegers zu befriedigen.«
Jede neue Beleidigung ließ Aidan innerlich kochen. Er wollte seinen Kommandeur zu einem Kampf im Kreis der Gleichen auffordern, dem einen Ort, an dem ein Krieger legitimerweise gegen einen vorgesetzten Offizier antreten konnte, aber Kael Pershaw hatte den Kreis abgeschafft. Er hatte behauptet, daß er durch den Einsatz für unbedeutende Streitigkeiten entwertet worden war.
Ohne Zweifel spürte Kael Pershaw Aidans Unbehagen, aber Aidan hatte sich geschworen, dem Mann gegenüber keine Gefühle zu zeigen; ein Schwur, der immer schwieriger einzuhalten wurde. Aber das breite Lächeln des Sterncolonels zeugte überdeutlich von der Gefahr, in der er schwebte.
»Es ist reine Wirtschaftlichkeit, Sterncommander Jorge, die mich davon abhält, dich so zu bestrafen, wie du es verdienst. Wenn ich könnte, würde ich dir das Recht auf Surkai aberkennen und dich auf der Stelle erschießen lassen, aber in deinem Stern gibt es niemanden, der deinen Platz einnehmen könnte. Ich gehe davon aus, daß du es nicht als Beleidigung auffaßt, wenn ich
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