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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht
Autoren: Robert Thurston
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geführt hatte, der eines Tages Dianas Vater werden sollte. Diese damalige Unterhaltung hatte in Peri den Drang nach genau den Untersuchungen ausgelöst, die jetzt ihr Alltag waren.) Mit wachsender Intensität ihrer Arbeit verdrängte das Schreiben von Berichten immer mehr den Briefkontakt mit ihrer Tochter. Ihre Ergebnisse, so wurde Peri mitgeteilt, waren ein wichtiger Beitrag zu einem größeren Projekt mit dem Ziel, Methoden zu finden, die es mehr Mitgliedern einer Geschko/Kadettengruppe ermöglichen sollten, in die Kriegerkaste aufzusteigen.
Dann erhielt Diana ihre eigene Aufgabe, und der Kontakt zwischen Mutter und Tochter brach vollends ab. Aber als Diana vier war, waren sie sich noch sehr nahe.
»Mit dem Labor ist alles in Ordnung«, stellte Peri fest und sah ihre Tochter lächelnd an. »Es ist nur der falsche Ort, um etwas über den Clan zu lernen. Dafür gibt es Klassenzimmer, Unterrichtsstunden und Gedächtnisübungen. Du wirst es noch früh genug mitmachen müssen. Noch hast du Zeit, ein Kind zu sein.«
»Sag mir noch mal, wie unser Clan heißt.«
»Wir sind die Jadefalken.«
»Und was ist ein Jadefalke?«
»Ein möglicherweise mythischer Vogel, auch wenn es Menschen gibt, die behaupten, schon Exemplare gesehen und sogar abgerichtet zu haben. Man sagt, daß sie sehr hoch fliegen und Schwierigkeiten haben, wieder auf den Boden zu finden.«
»Wie mein Vater.«
Peri lachte. »Genau wie dein Vater. Er wollte ein großer Krieger werden, dein Vater, aber er versuchte während eines sogenannten Tests — einer Prüfung, durch die Krieger ausgewählt werden — einen Trick. Der schlug fehl, und er hatte seine Chance vertan. Nicht viel später kamen andere Krieger hierher nach Tokasha und nahmen ihn mit. Ich weiß nicht, was danach aus ihm geworden ist.«
»Und wie heißt er?«
Peri zögerte einen Augenblick, aber das Kind konnte nicht ahnen, daß seine Mutter Zweifel hatte, ob es gut war, ihm den Namen seines Vaters mitzuteilen. In diesem Sekundenbruchteil mußte sie beschlossen haben, daß es angesichts der Größe des Clansektors und der Vielzahl der Welten, auf denen Aidan sich niedergelassen haben konnte, kein großes Risiko darstellte.
»Aidan. Er heißt Aidan.«
»Ich wünschte, er könnte zu uns zurückkommen.«
»Nein, das wäre unclanmäßig. Welche Aufgabe er jetzt auch erfüllen mag, im Innersten ist er ein Krieger. Er stammt aus einer Geschko, und das bedeutet, daß er weder Vater noch Mutter hatte, sondern aus etwas entstanden ist, das wir Gene nennen — verlang bitte nicht, daß ich dir das alles erkläre. Krieger ziehen ihre Kinder nicht selbst auf, auch nicht, wenn sie einer anderen Kaste zugeteilt worden sind, und freigeborene Kinder schon gar nicht.«
Peri hatte Diana nie gesagt, daß sie einmal zur selben Geschko wie Aidan gehört hatte, eine Tatsache, die normalerweise ausgeschlossen hätte, daß sie jemals auf natürliche Weise ein Kind zur Welt brachte. Aber als Wissenschaftlerin war Peri in der Lage gewesen, ihren Körper so zu beeinflussen, daß sie das Privileg der Freigeborenen, schwanger zu werden, auskosten konnte. (Sie betrachtete es als Privileg, auch wenn sie damit unter den Wahrgeborenen eine recht isolierte Position einnahm.) Warum das so wichtig für sie geworden war, hatte sie nie richtig verstanden. Nach ihrem Versagen als Kriegerin hatte sie beinahe sofort erkannt, daß sie nicht in der Lage sein würde, ein Leben ohne den Blick auf den Sichtschirm eines BattleMech-Cockpits allein durchzustehen. Diana war die Lösung für ihre Einsamkeit gewesen.
Später, nachdem sie Diana mehr oder weniger aufgegeben hatte, wurde sie von ähnlichen Gedanken geleitet. Sie sah Dianas Potential und beschloß, die Elternbindung zu lösen und Diana ihren eigenen Weg suchen zu lassen. Sonst hätten Peris Bedürfnisse sie eines Tages zurückhalten können. Es war keine leichte Entscheidung, aber sie traf sie mit der Entschlossenheit einer für die Rolle der Kriegerin geborenen und erzogenen Frau.
»Mutter?« fragte Diana nach einer langen Pause, während sich ihre kleine Stirn aufgrund schwieriger Überlegungen in Falten legte. Diana war eine Spezialistin für schwierige Überlegungen, für ihr Alter sogar höchst schwierige.
»Ja?«
»Ich glaube nicht, daß ich Wissenschaftlerin werden will, wenn ich groß bin.« Das ganze verstrichene Jahr über hatte Diana Peri jeden Tag mitgeteilt, daß sie Wissenschaftlerin werden wollte.
»Oh? Du möchtest dir deine Kaste aussuchen? Das paßt nicht zu einer
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