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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht
Autoren: Robert Thurston
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Rheas Vakuum würde ihn augenblicklich umbringen. Seine einzige Hoffnung war eine mit Sicherheit auszuschließende Möglichkeit — daß Megasa ihm das Leben schenkte.
    Joanna stand neben ihr. Sie hatte einige Krieger zur Seite gedrückt, um das Geländer zu erreichen. »Er hat es wieder getan«, sagte sie.
    »Was?« fragte Marthe düster.
»Sich übernommen. Das war schon immer seine Schwäche. Bei Gefechten, Tests, persönlichen Konflikten. Ohne diese Neigung hätte er sich bereits im ersten Test qualifiziert.«
Marthe wollte jetzt nicht darüber reden. Besonders Joannas kalter, klinischer Tonfall regte sie auf.
Megasa stand jetzt am Kraterrand. Der Torso seines Mechs war über den Abgrund geneigt, um dem Piloten den Blick hinab zu ermöglichen.
    Als er wieder zu sich kam, war Aidan benommen. Er blickte auf und sah den Bluthund, der sich über den Kraterrand beugte. Und er sah Megasa durch das Sichtfenster. Offensichtlich traute er seinen Sensoren nicht, und wollte sich selbst ein Bild von Aidans pathetischer Situation machen.
    Aidan schüttelte die Benommenheit ab und überprüfte mit Hilfe des Sekundärschirms die Waffensysteme seiner Maschine. Die wenigen noch verbliebenen Raketen waren nutzlos, weil die Lafette in die falsche Richtung zeigte. Und nachdem die PPK zerstört war, blieb als einzige einsatzbereite Waffe die LB 10-X. Laut Bildschirmanzeige war allerdings der Lademechanismus blockiert. Und in der Kammer der Kanone lag ein einziges Haufenmagazin. Eine bessere Schrotladung gegen einen wütenden Elefantenbullen.
    Megasa winkte ihm aus dem Cockpit zu, und Aidan sah keinen Sinn darin, seine Waffe noch abzufeuern. Er war bereits tot. Er wollte einfach die Augen schließen und das Ende annehmen.
    Aber nein, selbst jetzt weigerte sich etwas in seinem Innern. Er war noch nie fähig gewesen aufzugeben. Bei den Manövern seiner Kadettenzeit hatte er darauf bestanden, alle möglichen Taktiken und Strategien auszuprobieren, selbst wenn sie im Widerspruch zur Ausbildung der Geschko standen. Bei seinem ersten Test hatte er durch eine unorthodoxe Strategie beinahe gewonnen. Bei seinem zweiten Test hatte eine entsprechende Leistung Erfolg gebracht. Seine Erfahrungen als Krieger hatten die Hartnäckigkeit noch verstärkt, die er schon mit aus dem Kanister gebracht haben mußte. Es war diese Fähigkeit gewesen, gegen alle Wahrscheinlichkeiten weiterzumachen, die ihm den Sieg bei Station Glory gebracht hatte.
    Damals hatte er nicht aufgegeben. Er würde auch jetzt nicht aufgeben.
Hastig richtete er die Autokanone aus, zielte auf den Teil des Bluthund-Torsos, der über dem Kraterrand zu sehen war, und feuerte. Die Haufenrunde war als letzte Geste des Widerstands gegen Megasa und alle anderen Jadefalken gedacht, die ihn verachteten. Natürlich würden sie das nie erfahren. Aber er wußte es, und das war genug.
Er beobachtete, wie die Geschosse zufällig und ohne Wirkung vom Torso des Bluthund abprallten. Er sah auch den Staub, den ein Treffer am Cockpit aufwirbelte.
Aber er sah zunächst nicht, daß dieser Treffer einen Haarriß des Sichtfensters zur Folge hatte. Das erste Anzeichen des Treffers war der Dampf, der in einer dünnen Linie austrat und immer dichter wurde. Erst jetzt bemerkte Aidan den Riß, der unter seinen Augen breiter wurde. Der letzte Beweis war Megasas Gesicht, das mit geweiteten Augen, bleichem Gesicht und geöffnetem Mund an die Scheibe gedrückt wurde.
Aufgrund des plötzlichen Druckverlustes explodierte das Cockpitdach des Bluthund. Megasa wurde wohl mitgerissen, aber Aidan sah ihn nicht. Teile der Trümmer und möglicherweise des Piloten fielen auf die Nemesis herab, die am Boden des Kraters lag.
Vielleicht war es der Schock, oder eine Nachwirkung des Sturzes. Jedenfalls wurde Aidan bewußtlos, bevor er auf die Ereignisse der letzten Sekunden reagieren konnte. Als die Welt um ihn herum in Schwärze versank, wußte er nur, daß er soeben den Blutrechtstest gewonnen hatte. Aidan hatte seinen Blutnamen erlangt.
EPILOG
    Ein paar Jahre, nachdem Aidan seinen Blutnamen gewonnen hatte, qualifizierte sich seine Tochter Diana, von deren Existenz er noch immer nichts ahnte, in ihrem Positionstest zur Kriegerin.
    Wäre es ihr gelungen, in diesem Test mehr als einen Mech zu besiegen, hätte sie ihre Laufbahn als ClanKriegerin im Rang eines Sterncommanders begonnen. Aber sie hatte respektabel gegen einen Mech gesiegt, und so war es Mech-Kriegerin Diana, die am Ende des Tests an ihrem Höllenbote herabstieg. Die
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