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BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

Titel: BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
Autoren: Michael A. Stackpole
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für mich!«
    Cyrillas Ausdruck wurde ernst. »Ich hätte es vorgezogen, im Kampf gegen die Nebelparder zu fallen, so wie Natascha und ich es uns vor langer Zeit geschworen hatten. Es hätte mir auch genügt, bei der Jagd auf Banditen umzukommen, aber alle verfügbaren Kräfte des Wolfsclans sind an der Invasion beteiligt, und niemand würde einer alten Frau einen Mech geben. Mach dir aber keine Sorgen. Ich habe schon viele tun sehen, was ich nun tun muß, daher weiß ich, wie man es sauber und richtig macht.«
    Cyrilla sprach weiter und zwang sich, eine fröhliche Miene aufzusetzen. »Ich habe dich in meinem Testament zum Erben meines Blutnamens bestimmt. Ein solcher letzter Wille hat bei uns die Kraft eines Gesetzes, und selbst Conal würde keinen Versuch wagen, dich um dein Erbe zu betrügen. Ich habe auch dafür gesorgt, daß du und Vlad, wenn überhaupt, nur im letzten Kampf aufeinandertreffen werdet. Das gibt dir Gelegenheit, seine Methoden zu studieren. Wenn es eine Gerechtigkeit im Universum gibt, wird dich jemand aus der Inneren Sphäre von ihm befreien, bevor du im Zweikampf gegen ihn antreten mußt. Phelan, keines meiner Genkinder hat besondere Leistungen vollbracht, und dadurch habe ich mich wie ein toter Zweig von Haus Ward gefühlt, bis du zu uns gestoßen bist. Du bist mein Kind, ein Kind der Zukunft. Mit Ulric und Natascha wirst du es sein, der die Clans in eine neue Zukunft führt, in der wir unser ganzes Potential realisieren können – als Krieger und als Menschen.«
    Sie sah ihn mit zufriedener Miene an. »Trauere nicht um mich, Phelan Wolf. Mach mich stolz auf dich.«
Das Bild auf dem Schirm löste sich in weiße und graue Punkte auf, dann wurde der Monitor schwarz. Phelan starrte ihn an, hoffte, betete um mehr, irgend etwas, das ihm sagte, was er gerade gesehen hatte, sei nicht wahr. Er wußte, in der Kriegerkaste gehörte ein Krieger mit fünfunddreißig zum alten Eisen. Von diesem Zeitpunkt an bestand seine Aufgabe darin, neue Kriegergenerationen aufzuziehen und zu unterrichten. Viele entschlossen sich, ihrem Leben selbst ein Ende zu machen, weil sie sich für unnütz hielten.
Aber nicht Cyrilla. Sie hatte sich in die Politik von Haus Ward vertieft, war seine Anführerin geworden und hatte im Clankonklave geschickte Machtpolitik betrieben. Sie hatte DNSTauschs mit anderen Clans genehmigt oder ausgehandelt, um die Erblinie von Haus Ward zu stärken. Ihr Leben hatte eine Bedeutung und einen Wert, die weit über das hinausgingen, was ein Mitglied der Kriegerkaste normalerweise erwarten konnte. Ihr Tod, ihr Selbstmord ...
Phelans Geist rebellierte gegen die frustrierende Stupidität dieses Systems. Natascha, Jaime Wolf, selbst sein eigener Vater, Morgan Kell, hatten längst bewiesen, daß MechKrieger mit Mitte Dreißig den Gipfel ihres Könnens nicht überschritten hatten. Und er kannte Hunderte anderer Krieger aus der Inneren Sphäre, für die ein MechKrieger gerade mal trocken hinter den Ohren war, nachdem er zehn Jahre im Cockpit gesessen hatte. Damit hätte er nach ClanStandards auf jeden Fall seine beste Zeit bereits hinter sich.
Das Clansystem war irrwitzig, aber ihr überwältigender Erfolg bei der Invasion der Inneren Sphäre wies die Clanner gleichzeitig als Krieger erster Güte aus. Er hätte geneigt sein können, ihre Fähigkeiten dem Vorteil überlegener Technologie zuzuschreiben, aber er wußte, daß ihr Training weit rigoroser und anspruchsvoller war als alles, was ein Krieger der Inneren Sphäre mitmachte. Trotzdem, sein persönlicher Erfolg in den Reihen der WolfsclanKrieger bewies, daß ihr Weg nicht der einzig richtige war.
Die Kabinentür öffnete sich. Diesmal trat eine große, schlanke Frau in grauem Overall ein. »Phelan, ich habe es gerade gehört. Vlad war unten in der Sporthalle und produzierte sich. Ich mußte gehen. Dein Verlust tut mir so leid.« Sie streckte die Arme nach ihm aus, dann ließ sie sie in einer Geste der Hilflosigkeit sinken.
Phelan schaffte es, ein tapferes Grinsen aufzusetzen, obwohl er plötzlich die Fernbedienung in den Holoschirm schleudern wollte. »Danke, Ranna.« Als er die Hand nach ihr ausstreckte, setzte sie sich neben ihn auf die Armlehne. Nervös schob sie eine Strähne ihres kurzen weißen Haares hinter das linke Ohr. »Cyrilla hat es für dich und die Clans getan«, erklärte sie. »Das mußt du verstehen.«
Er schaute wieder auf den leeren Bildschirm und nickte langsam. »Vielleicht ist es das. Vielleicht glaubte Cyrilla, ihr Opfer sei
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